Aus dem Gerichtssaal
Türke will neue Verhandlung
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Einen neuen Prozess fordert der 56-jährige Türke mit deutscher Staatsbürgerschaft, den das Tafelgericht Szeged im vergangenen Jahr zu 30 Jahren Gefängnis verurteilte. Der Deutsch-Türke hatte 2017 an einer Raststätte der Autobahn M5 einen Mann durch Pistolenschüsse getötet und einen zweiten lebensgefährlich verletzt. Der Täter hatte seinem Opfer, einem Türken mit bulgarischer Staatsbürgerschaft, früher bei der Ansiedlung in Österreich geholfen. Dabei gewährte er ihm einen Privatkredit, welches Geld er aber nie wiedersah. Als dem 56-Jährigen zu Ohren kam, der andere Türke wolle nach Bulgarien zurückkehren, verfolgte er ihn auf der Autobahn ab der Grenzübergangsstelle Hegyeshalom. Der Mann wurde von einem Staatsbürger Österreichs begleitet; als die beiden für eine Nachtruhe auf die Raststätte südlich von Budapest fuhren, stellte der Täter sie mit seiner Pistole. Der Täter gab insgesamt sieben Schüsse ab, tötete seinen Schuldner und verletzte den anderen schwer, der aber noch via Mobiltelefon Hilfe rufen konnte.
Der Türke flüchtete nach der Tat zurück nach Deutschland, wo ihn eine Spezialeinheit in seiner Wohnung überwältigte. Die deutschen Behörden überstellten ihn nach Ungarn, wo ihm der Prozess gemacht wurde und er seine lebenslängliche Haftstrafe absitzen muss. Dabei kam dem 56-Jährigen in den Sinn, der überlebende Österreicher habe eine Falschaussage gemacht. Außerdem hätte der Dolmetscher Unterlagen im Prozess falsch übersetzt. Die Staatsanwaltschaft lehnt eine Neuauflage des Verfahrens ab, darüber entscheiden wird jedoch das Tafelgericht Szeged.