Stiftungsvorsitzender Mátyás Sándor, Prof. Dr. Erika Schuchardt und Dr. Dr. h. c. Peter Spary, Ehrenvorsitzender der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft, bei der Übergabe der Auszeichnung. Foto: GV

Erinnerung an die Opfer des Kommunismus

Stiftung Gloria Victis geehrt

Am 14. November wurde an der Ungarischen Botschaft in Berlin die Stiftung Gloria Victis im Rahmen eines Festaktes für ihre Verdienste um Europa mit dem „diplôme d’honneur” der Fondation du Mérite Européen, Luxembourg, ausgezeichnet.

Die ungarische Stiftung verfolgt das Ziel, das Andenken an die Opfer des Kommunismus wachzuhalten. „Wir trauern um alle Menschen gleichermaßen, die in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts einen gewaltsamen Tod starben, und kennen unter diesen keine Opfer zweiter Klasse“, betonte Stiftungsvorsitzender Mátyás Sándor in seiner Dankesrede. „Aus geschichtlichen Überlegungen legen wir jedoch Wert darauf zu betonen, dass die blutigste Ideologie namens Kommunismus vom Tal des Jangtse in China über Budapest bis nach Bautzen mindestens 100 Millionen Menschenleben forderte.“

Leider habe es bis 2006 keinen Ort gegeben, um der „vom atheistischen roten Wahnsinn verfolgten und vernichteten Opfer“ zu gedenken. So habe die Stiftung anlässlich des 50. Jahrestags des ungarischen Aufstandes von 1956 eine Gedenkstätte in der Großgemeinde Csömör, am nordöstlichen Stadtrand von Budapest errichtet. „Und zwar als erste Organisation der Welt, acht Monate vor der Errichtung eines Denkmals zur selben Thematik in Washington D.C.“, unterstrich Sándor. „Außer ethischen Überlegungen gab uns die Resolution Nr. 1481 der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 25. Januar 2006 über die Notwendigkeit einer internationalen Verurteilung der Verbrechen totalitärer kommunistischer Regime die moralische Verpflichtung zu diesem Schritt.“

„Trotz dieser Resolution gibt es bis heute in Deutschland kein Mahnmal für die Opfer des Kommunismus“, kritisierte er. Insbesondere in Berlin wäre ein solches Denkmal wichtig. Eine solche Gedenkstätte – auf Vorschlag von MdB a.D. Prof. Dr. Erika Schuchardt als „Kleiner Nachbar am Tränenpalast” – würde das merkwürdige Doppelmaß, mit dem die beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts in Deutschland gemessen werden, beenden. Sie hätte wegweisenden Charakter für ganz Europa.

Mátyás Sándor nutzte seine Rede auch dazu, um seine Sorgen bezüglich der Verhältnisse in Deutschland zu äußern. Dort würden inzwischen sogar ausgesprochen bürgerliche Ansichten vom herrschenden Mainstream als rechts oder gar rechtsextrem diffamiert, Spitzenpolitiker wüssten mit Patriotismus und Heimatliebe nichts anzufangen. „Wenn wir unser Abendland bewahren wollen, dann müssen wir mit aller Kraft wieder die Werte hochhalten, mit denen es groß und attraktiv geworden ist!”, schloss er.

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