Ausgrabungen
Sensationelle Funde am Rande der Stadt
Archäologen haben auf dem 300 ha großen Gelände des im Bau befindlichen Werks umfangreiche präventive Ausgrabungen durchgeführt. Das Gelände war im Mittelalter sehr beliebt, denn es liegt zwischen zwei natürlichen Hochebenen mit einer hohen Konzentration an archäologischen Fundstätten. Die Ausgrabungen förderten eine Reihe wertvoller Funde zutage, die weitere Informationen über die Geschichte des Landes bieten.
Das Land der Awaren existierte im 6.-9. Jahrhundert im Karpatenbecken. Bei den jetzigen Ausgrabungen wurde ein Awaren-Friedhof mit 152 Gräbern vollständig freigelegt; neben Knochen und einigen Gebrauchsgegenständen wurden auch goldene Ohrringe und eine Glocke aus dem byzantinischen Reich gefunden.
Auf dem Gelände eines vormaligen kleinen Dorfes wurden Gruben ausgegraben, bei denen es sich wahrscheinlich um Gemüse- oder Getreidelager handelt. Bei den denkmalpflegerischen Arbeiten im Zusammenhang mit dem Projekt wurde festgestellt, dass es sich bei dem schon vor einem Jahrhundert von Ferenc Móra ausgegrabenen und ausgehobenen Awaren-Friedhof nicht nur um ein einzelnes Gräberfeld handelte. Praktisch das gesamte Ufer des „Weißen Sees“ in Szeged wurde von unseren Vorfahren von der Vorgeschichte bis zum 15. Jahrhundert bewohnt.
Die Archäologen werden während der Bauarbeiten vor Ort bleiben und Beobachtungen anstellen, da bei Erschließungsarbeiten noch andere archäologische Überreste gefunden werden könnten.