Fotos: MTI/ Zsolt Szigetvári

Aquincum

Römisches Kulturerbe in Budapest

Die römische Festung Aquincum, ehemals Sitz der Provinz Pannonia Inferior des antiken Römischen Reiches und bis zum 4. Jh. n. Chr. eine wichtige Militärstadt, liegt im heutigen Nordwesten von Budapest.

Bei Ausgrabungen auf dem Gelände einer Wohnsiedlung, entdeckten Museumsexperten im Herbst 2023 den Mithras-Schrein, eine religiöse Kultstätte aus der Römerzeit. Die ausgegrabenen römischen Ruinen lagen mehrere Meter unter dem heutigen Straßenniveau. Insofern war es erforderlich, dass diese Fundstücke vor Ort „aufgeschnitten“ wurden, um sie anschließend, in einer eigens dafür errichteten Halle, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Das kleine Heiligtum wurde vor über 1.800 Jahren, zu Ehren des Gottes Mithras, einer populären „Mysterienreligion“, errichtet. Später stürzte das Dach des Gebäudes ein und seine Mauern gerieten unter die Erde. Obwohl das Gebiet durch den Bau der Spirituosenfabrik in Altbuda (Óbuda) im 19. Jahrhundert verändert wurde, ist das Heiligtum selbst in relativ gutem Zustand erhalten geblieben.

Bei den Ausgrabungen wurden vier Altarsteine, inklusive Stuck- und Farbspuren, sowie ein Votiv aus Blei entdeckt. An dem Votiv wurden heilige Versprechen von Menschen abgelegt, etwa Ehegelübde. Außerdem gelang es den Archäologen, Teile des zerbrochenen Wandgemäldes wieder zusammenzusetzen. So zeigt dies heute wieder das Porträt eines Mannes, bei dem es sich möglicherweise um Mithras gehandelt haben könnte.

Schreibe einen Kommentar

Weitere Artikel