Richtig spenden
Nur geben, was wirklich gebraucht wird
Der Herbst zeigt sich derzeit noch von seiner sonnigen Seite, trotzdem haben viele Menschen ihre Wintergarderobe bereits hervorgeholt. Dieser Kleiderwechsel geht oft damit einher, dass mal aussortiert wird. Doch nicht alles, was wir nicht mehr tragen möchten, wird auch bei Hilfsorganisationen gebraucht.
Vorab informieren
Bereits im Frühjahr befanden sich Hilfsorganisationen in einer unangenehmen Lage: Bürger, vom Willen zu helfen beseelt, brachten säckeweise Kleidung zu Heimen und Notunterkünften. Diese wussten oft – aus Angst, das damals noch vollkommen unbekannte Virus einzuschleppen – nicht, ob sie die Spenden annehmen oder doch lieber ablehnen sollten. Mit einer Ablehnung riskieren Einrichtungen im Zweifelsfall, Spender für die Zukunft zu vergrämen.
Über den Sommer wurde der Spendenstop fast überall aufgehoben, doch der Beginn des Herbstes bringt alte Sorgen zurück. Dabei ist es aber nicht nur das Infektionsgeschehen, das hier eine Rolle spielt. Auch die Lagerfläche ist oft begrenzt. „Wir mussten gerade erst einen Container bestellen, damit wir Kleiderspenden, die sich angesammelt hatten, aber für unsere Klienten einfach unbrauchbar waren, entsorgen können”, erklärt ein hauptberuflicher Mitarbeiter einer Budapester NGO.
Er möchte den Spendern nicht die Lust am Geben nehmen, sagt er, wünschte sich aber manchmal ein etwas besseres Timing und dass sich Spender etwas mehr über die Bedürfnisse der Hilfsbedürftigen informieren.
„Das muss nur genäht werden”
Dem NGO-Mitarbeiter ist es wichtig zu erwähnen, dass Kleiderspenden eine enorme Hilfe im Alltag von Bedürftigen bedeuten – aber nur, wenn die Sachen funktionsfähig sind: „Manchmal kommt es vor, dass wir Jacken bekommen, die wirklich absolut in Ordnung und nahezu neuwertig sind, bei denen aber beispielsweise der Reißverschluss ausgetauscht werden müsste. Das ist für unsere Klienten ebenso unmöglich, wie ein gutes, ansonsten brauchbares Paar Schuhe neu zu besohlen.”
Bei Sachspenden verhält es sich ähnlich: Das Kaffeeservice für zwölf Personen wird in einem Mutter-Kind-Heim kaum freudige Abnehmer finden, wohingegen Koch- und Küchenutensilien immer willkommen sind. Eine Möglichkeit, um effektiv zu helfen, ist, die Organisationen zu fragen, was sie benötigen. Oft reicht eine E-Mail, um in Erfahrung zu bringen, was benötigt wird. Dabei sind neben haltbaren Lebensmitteln und Konserven auch Dekogegenstände gern gesehene Spenden.