Seinen Namen verdankt der Csárdás der Tanzkneipe am Dorfrand. Foto: Hagyományok Háza/ József Farkas

Tschardasch

Nicht nur in Ungarn ein Wert

Die Tradition des Tschardasch-Tanzes ist nun zum Weltkulturerbe erklärt worden.

Am Mittwoch hat die UNESCO den berühmten ungarischen Volkstanz, den Csárdás, in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Der Name kommt ursprünglich daher, dass der Tanz von Jungen und Mädchen in der Csárda/ Tscharda, einer Kneipe am Dorfrand, aufgeführt wurde. Im Karpatenbecken gibt es verschiedene Arten von Csárdás-Tänzen, mit schnellen und langsamen Tempi, die sich auch von Region zu Region unterscheiden.

Der Csárdás entwickelte sich während der militärischen Rekrutierung im 18. Jahrhundert. In den 1970er Jahren war die Volkstanztradition in Ungarn im Verschwinden begriffen, als die Bewegung der Tanzhallen (táncházak) die Gewohnheit des Gemeinschaftstanzes wiederbelebte.

Bei der Bewertung des von Ungarn eingereichten Antrags wurde die gemeinschaftliche Bedeutung des Csárdás-Tanzes hervorgehoben. Jede Region hat ihre eigene Version entwickelt, die Paarversion und der Rundtanz sind bis heute immer noch fester Bestandteil von Festen und Bällen in den ungarischen Regionen. Die Tradition wird von Amateuren und professionellen Tänzern weitergegeben. Volkstanz wird nach wie vor in den Kunstschulen der Primar- und Sekundarstufe unterrichtet. An den Hochschulen werden Tanzlehrer ausgebildet, und es werden zahlreiche Veranstaltungen, Sommerlager und Wettbewerbe im Zeichen des Volkstanzes organisiert.

Im Jahre 2003 verabschiedete die UNESCO das Internationale Übereinkommen zum Schutz des immateriellen Kulturerbes, das den Schutz des lebendigen kulturellen Erbes der Welt zum Ziel hat.

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