Archäologie
Mittelalter in Szeged ausgegraben

Dieser Platz befindet sich im Herzen des mittelalterlichen Teils der Stadt, wo seit jeher eine Kirche stand. Laut archäologischen Forschungen wurde hier die erste Kirche im 11. Jahrhundert erbaut, gefolgt von der „Dömötör-Kirche“ (gewidmet dem heiligen Demetrius) vom Ende des 12. Jahrhunderts, die noch heute steht und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut wurde. In einem der Gräben wurde ein Mauerfragment entdeckt, bei dem es sich um die Überreste eines an die Kirche angebauten Gebäudes oder um die Einfriedung des dazugehörigen Friedhofs handeln könnte. Die Forscher legten auch einen Teil des mittelalterlichen Friedhofs der Kirche mit zehn Gräbern frei.
Es wurden auch zwei türkische Gebäude (16./17. Jh.) in gutem archäologischen Zustand ausgegraben. Ein etwa 20 cm hoher kupferner Kerzenständer wurde fast unversehrt gefunden. Unter den Funden befanden sich auch Metallgegenstände, darunter der Kopf einer Axt. Und die Feuerstelle eines der Gebäude bestand aus Stücken von zerbrochenem Mühlstein.
Das heutige Bild von Szeged wird weitgehend dadurch bestimmt, dass das Hochwasser von 1879 nicht nur die mittelalterliche Stadt zerstörte, sondern dass beim anschließenden Wiederaufbau auch Straßen verlegt und verbreitert wurden.
Die kürzlich abgeschlossene Ausgrabung auf dem Domplatz hat 21,5 Mio. Forint gekostet. Die Pflasterung des Hauptplatzes im Herzen der Stadt wird bis Ende April vollständig wiederhergestellt, da dort bis Jahresende fast ununterbrochen Veranstaltungen stattfinden werden.