Besichtigung des Deutsch- Deutschen Museums in Mödlareuth. Fotos: DUJW

DUJW-Seminar

„Mauer, Zaun und Stacheldraht“

Anfang Juli veranstaltete das Deutsch-Ungarische Jugendwerk (DUJW) ein dreitägiges binationales Schülerseminar unter dem Titel „Mauer, Zaun und Stacheldraht“.

Anlässlich des 35. Jahrestages der friedlichen Revolution und der Grenzöffnung 1989 fand auf Initiative des Deutsch-Ungarischen Jugendwerks in Mödlareuth (Bayern) ein dreitägiges Seminar für deutsche und ungarische Schüler statt, das vom Deutsch-Deutschen Museum und der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit organisiert wurde.

Die Stadt des Paneuropäischen Picknicks

In der Vergangenheit wurde dieses Seminar ausschließlich für Schüler aus Bayern, Thüringen und Sachsen angeboten. In diesem Jahr gab es jedoch aufgrund des historischen Jubiläums eine Besonderheit. Museumsleiter Robert Lebegern plante in Zusammenarbeit mit dem DUJW eine Kooperationsveranstaltung mit einer Schülergruppe aus Ungarn.

Die Wahl fiel auf Sopron, also die Stadt, in deren Nähe vor 35 Jahren das Paneuropäische Picknick stattfand. Sie zeichnet sich durch ihre historische Verbundenheit mit Deutschland und ihre geographische Lage an der Grenze aus, wo einst der Eiserne Vorhang Europa teilte.

Zusammen mit Alexander Kätzel, Bürgermeister von Töpen (Mödlareuth ist ein Teil der Gemeinde).

Jeweils 14 Schüler des Széchenyi-Gymnasiums aus Sopron und des Hildegardis-Gymnasiums aus Kempten hatten die Möglichkeit, an historisch bedeutsamen Orten Informationen und Hintergründe zur Geschichte der Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands zu erfahren.

Lebendige Geschichte

Nach einführenden Worten des Museumsleiters sowie von Studienrätin Andrea Friedrich folgten Vorträge, eine Filmdokumentation sowie eine Exkursion zu einigen Orten der ehemaligen Grenze.

Besonders beeindruckend waren die Zeitzeugengespräche mit Dieter Gäbelein und Sabine Popp, die über das damalige Leben in der DDR, die Flucht und den Neuanfang in der Bundesrepublik berichteten. Ihre persönlichen Einblicke machten die bewegte Geschichte Europas für die jugendlichen Teilnehmer lebendig.

Nach dem Motto „Schüler informieren Schüler“ präsentierten die Jugendlichen anschließend einander zuvor erarbeitete Inhalte. So informierten die Schüler aus Sopron mit Hilfe eines selbstgedrehten Kurzfilms, von Interviews sowie von PowerPoint-Präsentationen über das Paneuropäische Picknick in Sopron. Die Gymnasiasten aus Kempten wiederum präsentierten historische Filmausschnitte und Fotos der Prager Botschaftsbesetzung sowie der Grenzöffnung vom 9. November 1989.

Moderiert und kommentiert wurden die inhaltlich und optisch ansprechenden Beiträge von Dr. Ludwig Unger von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Er betonte insbesondere die Bedeutung des Erhalts von Gedenkstätten. Wichtig seien aber auch Seminare wie dieses.

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