Gesundheit
KI und Robotik kombiniert
Die meisten Rückenmarksverletzungen entstehen durch Unfälle, die Opfer sind überwiegend junge Menschen, ihr Durchschnittsalter liegt bei 30 Jahren. In der Rehaklinik der Semmelweis-Universität wird Menschen, die lange Zeit im Rollstuhl saßen, mit einem Robotergerät für die unteren Gliedmaßen dabei geholfen, wieder gehen zu lernen.
Künstliche Intelligenz und Robotik werden zunehmend in die Praxis verschiedener Gesundheitsbereiche integriert, insbesondere bei chirurgischen Robotern und in der Rehabilitation. Diese Palette wird immer breiter, informierte Klinikdirektor Péter Cserháti. In der Klinik werden bereits neun solcher Verfahren öffentlich finanziert angeboten. Landesweit, z. B. in Győr, Miskolc, Kaposvár und in der Budapester Kinderklinik, wurde ein sog. Roboter-Rehabilitationsnetzwerk aufgebaut.
Das menschliche Exoskelett der unteren Extremität, die ReWalk-Technologie wurde in der Militärindustrie erfunden. Die Technologie half dem Kampfmittelräumdienst, große Werkzeuge in Schutzkleidung zu tragen, und unterstützte dann die Bewegung von Menschen, zunächst Veteranen, die nicht mehr gehen konnten. Später wurde sie immer häufiger bei Zivilisten eingesetzt.
In Ungarn ereignen sich jedes Jahr etwa 200-300 schwere Rückenmarksverletzungen. Wenn die neurologischen Funktionen mehrere Monate nach dem Unfall nicht wiederkehren, bleibt für die Patienten nur ein Leben im Rollstuhl. Ein israelischer Soldat, selbst querschnittsgelähmt, entwickelte das Gerät weiter, das in Kleidung und Schuhen versteckt werden kann und eine 90 Kilogramm schwere Person mit einer Batterieladung über eine Distanz von 10-12 Kilometern bewegen kann. Der Einsatz des Exoskeletts kann mit einer therapeutischen Ausbildung erlernt werden, die nahezu ein halbes Jahr in Anspruch nimmt.
Während die Roboter die Muskeln bewegen, lernen sie gleichzeitig, wie die Muskeln funktionieren. Der KI-basierte Algorithmus optimiert die Bewegung und zeichnet dabei Daten auf, sodass der Fortschritt verfolgt werden kann und die Physiotherapie messbar ist. Der Wert des Geräts beträgt rund 50 Mio. Forint. Bei Teilnehmern der Robotertherapie wurden physiologische Ergebnisse wie Verbesserungen der Knochendichte und Muskelkraft beobachtet.