Keserü und Hantai an der Spitze

Der Rückgang bei bereits verstorbenen Künstlern betrug laut Analyse des Fachportals mutargy.com etwas mehr als 10%, bei lebenden Künstlern fast 60%. Beide Segmente zusammen verzeichneten einen Einbruch von 17%, was dem internationalen Abwärtstrend von etwa 19% entspricht.

Bescheidenere Erlöse

Die Lebenszeitrekorde fielen ebenfalls geringer aus als im Vorjahr. Ilona Keserüs Rekord von 110 Mio. Forint (ca. 300.000 Euro) aus dem Jahr 2022 blieb unübertroffen. Ihr höchster Verkauf lag 2023 nur mehr bei 38 Mio. Forint. Allerdings gelangten gleich vier ihrer Werke in die TOP10, so dass Keserü beim Gesamtumsatz (140 Mio. Forint) als Spitzenreiterin der Rangliste der lebenden ungarischen Künstler kaum klagen kann. Auch Dóra Maurer (72 Mio. Forint) und der in London lebende Szabolcs Bozó (79 Mio. Forint) blieben hinter ihren Umsätzen des Vorjahres zurück. Die Top10 umfassen weitere bekannte Namen wie László Lakner, István Nádler und László Fehér sowie die im vergangenen Dezember verstorbene Vera Molnár.

Ungarische Klassiker in Paris und London

Künstler wie Victor Vasarely, László Moholy-Nagy und Simon Hantai verkauften sich gut auf dem internationalen Markt, was den Umsatz bei nicht mehr lebenden Künstlern maßgeblich beeinflusste. Das Gemälde „Blancs“ von Hantai erzielte bei einer Auktion von Sotheby´s in Paris knapp 730.000 Euro, sein Werk „Manteau de la vierge“ bei Christie´s rund 640.000 Euro. Auf Platz 3 der Verkaufserfolgs ungarischer Klassiker folgte Moholy-Nagy , dessen „Composition G4“ bei Christie´s in London knapp 620.000 Euro erzielte. Die größten inländischen Auktionserfolge im Jahre 2023 waren József Rippl-Rónais „Frau mit Vogelkäfig I.“, für die bei der Weihnachtsauktion der Kieselbach-Galerie ein Preis von 220 Mio. Forint (ca. 575.000 Euro) aufgerufen wurde. Die gleiche Galerie konnte zuvor im Mai bei einer Auktion immerhin 180 Mio. Forint (475.000 Euro) für das Gemälde „Am Strand“ von János Vaszary realisieren.