Fotos: Csaba József Májer

Kunstschätze

Goldbullen unter der Lupe

Mit der besten industriellen CT-Anlage des Landes wurden nun die verfügbaren Siegelstempel der ungarischen Könige untersucht. Genau ein Dutzend Goldbullen werden bis heute in öffentlichen Sammlungen aufbewahrt.
Goldbullen von König Andreas II. aus den Jahren 1221 und 1224.

Das Nationalarchiv tat sich mit dem Nationalmuseum und der István-Széchenyi-Universität in Győr zusammen, um unter dem Einsatz der modernsten Technologie filigrane „Abdrücke“ der jahrhundertealten Kulturschätze des Landes zu sichern.

Die Idee dazu wurde im vergangenen Jahr geboren, als Ungarn das 800. Jubiläum der Goldenen Bulle von König Andreas II. beging. Dieses Dokument aus dem Jahre 1222, das ursprünglich in sieben Exemplaren verfertigt wurde, ging in den Stürmen der Zeit unwiederbringlich verloren. Die sog. Goldbullen, also die aus Gold geprägten königlichen Siegelstempel, blieben derweil in mehreren Fällen erhalten. Diese wurden nun von der besten industriellen CT-Anlage des Landes „unter die Lupe“ genommen, um genauere Rückschlüsse auf das eingesetzte Material und die Fertigungstechnik ziehen zu können.

Der älteste erhaltene Goldbulle stammt aus der Zeit von König Béla III. (1172-1196), der jüngste „hängt“ an einem Dokument, mit dem Maria Theresia als Königin von Ungarn (1740-1780) Siebenbürgen Privilegien zugestand. Die Ergebnisse der professionellen Untersuchung werden demnächst in einer wissenschaftlichen Publikation präsentiert.

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