Das Wasser des Theiß-Sees wird geweiht – ein Ritual des in Ungarns Gesellschaft bis heute stark eingebetteten christlichen Glaubens. Foto: MTI/ Zsolt Czeglédi

Wort des Jahres 2024:

Glaube 

Sprachmarketing oder sprachliche Erziehung? Dies ist die zentrale Frage im Zusammenhang mit der Wahl des Wortes des Jahres.

Laut Pressemitteilung der Öffentlich-rechtlichen Medienanstalt (MTVA) wurde in diesem Jahr das Wort „hit“, also „Glaube“ zum Wort des Jahres in Ungarn gekürt.  Das Montágh-Fachgremium betonte in der Begründung, dass „wir vor allem Vertrauen in Gott und ineinander haben müssen“. Die Bedeutung des Wortes umfasse das Vertrauen in die Vorsehung, welche die Welt zusammenhält und unter allen Umständen beschützt, die Fähigkeit, einander zu vertrauen, sowie unsere Fähigkeit, an das göttliche und menschliche Gute zu glauben.

Im Marketing so mancher Unternehmen wurde die moralische und mentale Auswirkung besonderer Ausdrücke schon früher bemerkt. So wurden über die Jahre zahlreiche Produkte wie Wein, Schnaps, Käse oder Fleischwaren mit einem unverwechselbaren und wertvollen Etikett auf dem heimischen Markt präsentiert. Neben „Glaube“ sind Begriffe wie „Haza“ (Heimat), „Szeretet“ (Liebe), „Öröm“ (Freude) und „Kincs“ (Schatz) auf diesen Produkten zu finden.

Das Wort des Jahres wird seit 2020 jeweils zum Jahresende vom Montágh-Gremium bekanntgegeben, das sich die Pflege der Muttersprache zur Aufgabe gemacht hat. Die bislang ausgewählten Wörter sind:

  • 2020: egymás / einander
  • 2021: család / Familie
  • 2022: béke / Frieden
  • 2023: gyermek / Kind
Seite einer „Goldenen Bibel“, die unlängst auf einer Auktion in Ungarn einen Millionenpreis erzielte. Foto: antikvarium.hu

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