Innenarchitekturbüro Kinzo setzt im MOL Campus neue Akzente
Fließende Räume
Mit dem Neubau für rund 3.600 Mitarbeiter will das Unternehmen nach eigenen Aussagen „eine Arbeitskultur etablieren, die durch Wandelbarkeit und Flexibilität zukunftsfähig bleiben soll“. Dieser Aufgabe hat sich das Berliner Architektur- und Innenarchitekturbüro Kinzo angenommen, das das von Foster + Partners sowie dem lokalen Architekturbüro Finta Studios entworfene Projekt von Anfang an begleitete.
Die Bedürfnisse der Mitarbeiter
Bevor sich die Planer von Kinzo jedoch an die planerische Arbeit machten, befragten sie Mitarbeiter von Mol nach deren Bedürfnissen und Wünschen. Zur Sprache kamen dabei sowohl klassische, abgeschlossene Büros mit Einzelarbeitsplätzen als auch offene, weniger determinierte Orte für die Teamarbeit oder einfach nur für Begegnungen. All das floss sodann in die Entwürfe ein.
Als eine Prämisse legten die Innenarchitekten wechselnde Teamgrößen, Aufgaben und Arbeitsformen zugrunde. Gestalterisches Leitprinzip wurden sogenannte Mikroarchitekturen. So finden sich auf 43.000 m2 teils üppig begrünte Zonen, die über dreigeschossige Lichthöfe Einzelbüros, Gemeinschafts- und Konferenzräume im ganzen Haus verbinden. Freistehende Wendeltreppen verstärken den Eindruck fließender Räume. Korridore im klassischen Sinne gibt es dort keine.
Alle sogenannten Erschließungsflächen sind mit Pflanzen, langen Tischen und Sofas ausgestattet und laden Mitarbeiter zum Aufenthalt und Austausch ein. Besonders hier zeigt sich das Talent der Planer, funktional zu gestalten, ohne dem Funktionalismus zu verfallen.
Transport einer Gemeinschaftsidee
„Eine moderne Architektur zieht Menschen an. Das ist nicht nur eine Frage der Gestaltung und des Konzepts“, erläutert Karim El-Ishmawi, Gründer und leitender Architekt von Kinzo. „Es ging uns beim MOL Campus auch darum, über die Räume eine Gemeinschaftsidee zu transportieren, sodass man nicht nur vom eigenen Standpunkt auf die Arbeit schaut, sondern auch zu einem Perspektivenwechsel angeregt wird.“ Mitgründer Chris Middleton ergänzt: „Wir haben Wert darauf gelegt, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen sowie Möglichkeiten, den Arbeitstag interessant, abwechslungsreich und möglichst wenig monoton zu gestalten.“
Folgerichtig spielte auch Farbe, die wesentlich zum Wohlbefinden beiträgt, eine wichtige Rolle beim Entwurf und dessen Umsetzung: Kräftige Töne und reizvolle Kontraste beleben die Einrichtung, bieten Orientierung und in dem imposanten Bau visuelle Fixpunkte. Besonders gelungen ist das Wechselspiel zwischen Begrünung und farbkräftiger Möblierung, die beide eine gelungene Ergänzung zur Architektur von Foster + Partners darstellen.
Dynamik
Diese gibt mit fließenden Räumen, Gängen und Sichtachsen eine Dynamik vor, die sich auch in der Raumaufteilung niederschlägt: Das Hochhaus beherbergt die verschiedenen Geschäftsbereiche der Unternehmensgruppe, während der fünfgeschossige Sockelbau, abgesehen von zwei Chefbüros pro Etage, frei wählbare Arbeitsplätze bietet.
In dem Flachbau gibt es auch Räumlichkeiten für digitale Konferenzen, sogenannte Fokusräume, einen Ruheraum samt Teeküche, eine Bibliothek sowie ein Spielzimmer. Im Erdgeschoss gibt es einen Schönheitssalon, einen Friseur, ein Fitnessstudio, eine Sauna und sogar einen Massageraum.
Fazit
Es ist also ein vielfältiges Programm, das Kinzo für die Mitarbeiter von MOL und deren Gäste konzipiert und umgesetzt hat. Entstanden ist eine moderne Bürolandschaft, die nach dem neuesten Stand der Technik eingerichtet ist und in der es sich bestimmt angenehm arbeiten lässt.
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