Auswanderer Andreas Pichelmeyer bei einem Besuch im nahegelegenen Pécs. Fotos: Privat

Nach Ungarn ausgewandert: Kinesiologe Andreas Pichelmeyer

Entspannte Atmosphäre und lockere Menschen

Seit etwa drei Jahren lebt der Österreicher Andreas Pichelmeyer in einem kleinen Dorf in der Nähe der südungarischen Stadt Pécs.

Warum haben Sie Österreich verlassen?

Eigentlich wollte ich erst als Rentner auswandern, doch die Coronazeit hat mich dazu veranlasst, Österreich vorzeitig zu verlassen. Das ganze Theater mit den Einschränkungen und Maßnahmen in Österreich war unerträglich, anders als in Ungarn. Außerdem wollte ich natürlich nicht mehr zweimal Miete zahlen.

In Ungarn erlebt man eine entspannte Atmosphäre, die Menschen hier sind lockerer drauf.

Was machen Sie beruflich in Ungarn?

Ich habe als Einzelunternehmer ein Gewerbe angemeldet. Ich bin in der Gesundheitsbranche tätig und arbeite auf Provision. Außerdem biete ich online Klopftherapie an. Seit einiger Zeit befasse ich mich auch mit Biophotonenpflaster, die dem Körper Informationen zum Gesunden geben. Dieses Projekt baue ich gerade in Ungarn auf. Dazu biete ich über Zoom deutschsprachige Webinare an.

Gemeinsam mit anderen Interessierten habe ich einen Unternehmer-Stammtisch gegründet. Einmal im Monat treffen sich deutschsprachige Unternehmer, darunter sind natürlich auch Ungarn, zum Austausch von Information und zum gegenseitigen Unterstützen.

Wie lief Ihr Hauskauf?

Recht einfach, da die Verkäuferin eine Deutsche war. Sie hatte das Haus von ihrem Vater geerbt. Vor fünf Jahren erwarb ich es von ihr. Meine Rechtsanwältin hatte sich um alles gekümmert, unter anderem setzte sie einen zweisprachigen Vertrag auf.

Sein „Schnäppchen“-Anwesen.

Das Grundstück ist rund 4.000 qm groß, das Haus hat eine Nutzfläche von etwa 100 qm. Dazu gehört noch eine Doppelgarage. Für das alles habe ich umgerechnet rund 15.000 Euro bezahlt. Ich musste zwar einige Dinge renovieren, trotzdem war dieser Preis eher ein Schnäppchen. Heute müsste man für so eine Immobilie bei uns im Komitat Baranya mindestens das Doppelte zahlen. Meine Nebenkosten belaufen sich übrigens auf monatlich rund 150 Euro.

Wie sieht es mit Ihrem Ungarisch aus?

Ich spreche ein wenig Ungarisch. Ich hatte bereits in Österreich angefangen, Ungarisch zu lernen. Hier in der Baranya (dt.: Branau) gibt es aber so viele Donauschwaben, dass ich nicht so oft dazu komme, es auch einzusetzen. Selbst die Mitarbeiter in der Bank und der Bürgermeister meines Dorf sprechen Deutsch. In Pécs sprechen die jungen Leute hingegen lieber Englisch. Daher ging meine Motivation, Ungarisch zu lernen etwas zurück, zumal es keine so einfache Sprache ist. Ich lerne aber natürlich trotzdem weiter. Ab Herbst besuche ich zu diesem Zweck sogar eine Uni. Mein Ziel ist es, mich auch reibungslos mit Ungarn verständigen zu können, die weder Deutsch noch Englisch sprechen.

Was möchten Sie potenziellen Auswanderern mit auf den Weg geben?

Geht nicht alleine los, um ein Haus zu kaufen, vor allem nicht, wenn ihr keine Ahnung von den hiesigen Verhältnissen habt. Achtet darauf, dass ihr alleiniger Besitzer im Grundbuch werdet. Besucht verschiedene Regionen in Ungarn, damit ihr möglichst genau einschätzen könnt, wo es für euch in Ungarn am besten passt.

Impressionen von der Universitätsstadt Pécs.

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