Blick in die Zukunft der entstehenden Studentenstadt: Ein großer Teil ihrer Bewohner wären Fudan-Studenten. Planstudie: Budapesti Fejlesztési Központ

Fudan-Universität

Eliteschmiede oder kommunistische Kaderschule?

Es ist erklärte Absicht der Orbán-Regierung, die chinesische Fudan-Universität nach Budapest zu holen. Welche Vorteile könnte diese Zusammenarbeit Ungarn bringen? Und ist andererseits womöglich die Wettbewerbsfähigkeit der einheimischen Hochschulen in Gefahr?

Die in Shanghai beheimatete Fudan-Universität kommt nach Ungarn. Es handelt sich um eine weltweit angesehene Hochschuleinrichtung, die im Ranking von QS World Platz 34 belegt. Im Grunde genommen war eine Ansiedlung in Budapest seit Jahren Gesprächsthema, doch als Pläne für ein komplettes Campus durchsickerten, horchte die Opposition auf. Seither überschlagen sich die Linken in der Zuweisung harscher Attribute wie Spion-Schule oder marxistische Ausbildungsstätte, andere glauben, einheimischen Studenten würden Internatsplätze weggenommen.

Die Regierung wiederum sieht eine einmalige Chance für das ungarische Hochschulwesen ebenso wie für die Wirtschaft, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Deshalb beleuchten wir einmal genauer, worum es bei dem Fudan-Projekt in Wirklichkeit geht.

Die Idee wurde bereits 2017 geboren

Eigentlich wurde die Idee eines ungarischen Campus der Fudan-Universität bereits 2017 geboren. Das behauptete zumindest ein Chefberater des Präsidenten der Ungarischen Nationalbank (MNB) voriges Jahr in einem Interview. Als konkreten Beleg konnte er eine Vereinbarung zwischen der Budapester Corvinus-Universität und der Fudan-Universität gemeinsam mit der MNB vom Oktober 2018 anführen.

Darin wurde ein Grundgerüst für das erste Hochschulprojekt Chinas mit Mittel­osteuropa niedergelegt, das den Studenten der Corvinus zunächst die Finanz-, Wirtschafts- und Geschäftswelt Chinas näherbringen sollte. In postgradualen Studiengängen wollte man vor allem Führungskräfte aus der Wettbewerbssphäre und der öffentlichen Verwaltung ansprechen, mit dem Anliegen, dass mehr und mehr Fachleute in der Region ein Verständnis für China entwickeln.

Dann aber gewann die Kooperation an strategischem Gewicht: Der Minister für Innovationen und Technologien, László Palkovics, unterzeichnete Ende 2019 in Shanghai eine Kooperationsvereinbarung mit dem Präsidenten der Fudan-Universität, Xu Ningsheng. Darin wurde erstmals schriftlich die Einrichtung eines Budapester Campus der chinesischen Universität festgehalten.

Innovationsminister László Palkovics wurde als Regierungsbeauftragter des Fudan-Projekts bestellt. Foto: Árpád Földházi

Im Rahmen der Unterzeichnung betonte der Minister, die Ankunft einer der Eliteuniversitäten der Welt in Ungarn mit namhaften Professoren werde den eingeleiteten Prozess der Internationalisierung des ungarischen Hochschulwesens beschleunigen. Budapest hoffe im Zuge dieser Vereinbarung zudem auf mehr Investitionen aus China und darauf, sich bei chinesischen Unternehmen als idealer europäischer Standort für Forschungs- und Entwicklungszentren zu empfehlen.

Bis das neue Campus 2024 Realität wird, sollen nach dem Vorbild der Zusammenarbeit mit der Corvinus-Universität sogenannte Double Degree-Programme auch mit der TU Budapest, der Semmelweis-Universität und der ELTE aufgelegt werden. Das Konzept der Budapester Fudan-Universität beinhaltet vier Fakultäten (Wirtschaft, internationale Beziehungen, Medizin und Naturwissenschaften), ungefähr fünf- bis sechstausend MBA-Studenten und fünfhundert Lehrkräfte. Die Regierung hat dem Campus einen Platz in der Budapester „Studentenstadt“ zugewiesen, die im Stadtbezirk Ferencváros längs der Donau sowie am Nordende der Csepel-Insel entstehen soll.

Die Opposition schießt aus allen Rohren

Spätestens seit sich das Enthüllungsportal direkt36.hu Anfang April mit dem Fudan-Konzept befasste, erhielt die öffentliche Debatte einen ideologischen Anstrich. Wenn schon die Rede von einem der bedeutendsten Hochschulprojekte in der Geschichte Ungarns sei, erscheine bedenklich, dass als Generalunternehmer für die Errichtung des Campus jene CSCEC beauftragt wurde, die unter Spionageverdacht geraten war. In ihrer Charta soll die Fudan-Universität 2019 das Motto der Freiheit von Gedanken und Forschung durch einen Treueschwur für die Kommunistische Partei Chinas ersetzt haben. Schließlich habe die Orbán-Regierung die Pläne der Budapester Studentenstadt auf dem Altar der chinesischen Expansion geopfert, so ein weiterer Vorwurf.

Kaum war dieser Artikel erschienen, schoss die Opposition aus allen Rohren auf das Projekt. Es ist die Rede von Risiken für die nationale Sicherheit, denn allzu häufig diene das Hochschulwesen als Terrain verdeckter Operationen. Insbesondere die Ausbildung von Diplomaten sei ein hochsensibles Gebiet, und Dozenten unter der Fuchtel der Kommunistischen Partei könnten die ungarischen Interessen verletzen. Der Budapester Oberbürgermeister Gergely Karácsony brachte die CEU von George Soros ins Spiel, als er schrieb: „Ich verstehe nicht, wieso eine kommunistische Universität für Milliarden willkommen geheißen wird, während eine Privat­universität gehen musste.“ Er drohte an, die Hauptstadt werde die Ausrichtung der Athletik-WM 2023 verweigern, wenn die Regierung ihre Zusagen für die Budapester Studentenstadt missachte.

Das hat die Regierung aber keineswegs vor. Der im Ministerpräsidentenamt für die Entwicklung der Hauptstadt und ihrer Agglomeration zuständige Staatssekretär Balázs Fürjes stellte klar, die Studentenstadt entstehe wie ursprünglich geplant, mit acht- bis zehntausend Internatsplätzen für die an Budapester Universitäten eingeschriebenen Studenten. Kanzleramtsminister Gergely Gulyás bekräftigte, die Studentenstadt besitze hohen Stellenwert für die Regierung und werde parallel zur Fudan-Universität entstehen. Doch was ist mit der angeblichen ideologischen Umerziehung, die den Fudan-Studenten droht?

Instrumente der Soft Power

Dazu hat der ehemalige Botschafter Ungarns in Peking eine klare Meinung. Sándor Kusai, der heute an der Katholischen Péter Pázmány-Universität unterrichtet, erläutert: „Die Fudan-Universität gehört zu den führenden Hochschuleinrichtungen der Welt, die auf zahlreichen Fachgebieten herausragend abschneidet. Gleichzeitig ist sie selbstverständlich eine Plattform der internationalen Einflussnahme durch China. Damit sage ich aber nichts Neues: Jede Großmacht bedient sich der Instrumente der Soft Power.“ Es treffe genauso für die Universitäten von Paris oder Heidelberg zu, als herausragende Vertreter einer Großmacht den guten Ruf und die Leistungen eines Landes in die Welt hinauszutragen.

Kusai verspricht sich Vorteile insbesondere von Studiengängen, welche dem Bedarf der ungarischen Wirtschaft entgegenkommen. „Die Fudan-Universität stößt in eine Lücke vor, wenn ihr Budapester Campus technische und naturwissenschaftliche Studien anbietet, sind doch die meisten hierzulande angesiedelten ausländischen Universitäten in den Gesellschaftswissenschaften stark.“ Freilich wird der Campus dabei auch eine Konkurrenz für einheimische Hochschuleinrichtungen darstellen, denen sich jedoch zugleich neue Tore der Zusammenarbeit auftun.

Das Fudan-Projekt soll nicht auf Kosten der Studentenstadt umgesetzt werden. Planstudie: Snøhetta

Ganz und gar nicht verstehen kann er die „Sorgen“, die Studenten würden unter den Einfluss der marxistischen Lehre geraten. Kusai meint: Wer sich mit 22-23 Jahren beim MBA-Studiengang ideologisch umprogrammieren lässt, der hat ein grundlegendes Problem mit seinem unausgereiften Weltbild. Heutige Studenten werden mit den verschiedensten Ideologien konfrontiert, wenn da auch mal marxistische Gedanken auftauchen, könne das sicher nicht schaden.

Vielfalt kann nie schaden

Man darf eine chinesische Universität nicht als „autokratische Gehirnwäsche“ deuten, meint der Sinologe Gergely Salát. Mit der Fudan-Universität werden „nicht die chinesischen Kommunisten Ungarn im Sturm erobern, sondern im optimalen Fall Wissenschaftler von Weltrang“. In erster Linie wird auch diese Universität Fachleute für die internationalen Märkte ausbilden.

Der einen kritischen Blog zur Bildungspolitik unterhaltende Bildungsforscher János Setényi sieht die Sache mit dem chinesischen Einfluss noch entspannter. Ungarn werde Vielfalt auf diesem Gebiet in keinem Fall schaden. „Wir sollten unsere Meinung für uns behalten. Ich finde es großartig, dass die Fudan-Universität nach Ungarn kommt. Mit jedem Neuankömmling wächst der Spielraum des Landes.“

Für die intensivierte Polemik um die Fudan-Universität hat Kusai im Übrigen zwei Quellen ausgemacht. Zum einen fehlen der breiten Öffentlichkeit Informationen zum Projekt. Andererseits zeichnet sich ein neuer Kalter Krieg zwischen den USA und China ab. „Das Fudan-Projekt ist – eigentlich nur zu logisch, wenn auch bedauerlicherweise – in diese Konfrontation hineingeraten.“

Aus dem Ungarischen übertragen von Rainer Ackermann.

Dieser leicht gekürzte Artikel erschien ursprünglich Ende April im konservativen Wochenblatt Mandiner.

Interview mit Tamás Schanda, Vizeminister im Innovationsministerium

Wettbewerb tut gut

In den Augen des Regierungspolitikers operiert die Linke mit zweierlei Maß. Dabei sollten die Linken eigentlich mehr Verständnis für den Osten mitbringen.

Warum brauchen wir die Fudan-Universität?

Um das 21. Jahrhundert zu gewinnen, benötigt Ungarn gute Hochschulen. Unser Anliegen lautet klar umrissen, den jungen Leuten das wertvollste und am besten verwertbare Wissen zu vermitteln. Wir möchten Hochschuleinrichtungen von internationalem Rang, die zu den besten weltweit gehören, nach Ungarn locken. Die Fudan-Universität gehört zu diesem Kreis. Sie unterhält bereits enge Beziehungen zum MIT, zur London Business School oder zur Universität Sydney. Wenn eine Universität dieses Gewichts beschließt, ihren ersten Campus außerhalb der Heimat ausgerechnet in Ungarn anzulegen, dann ist das eine gewaltige Chance für uns. Die jungen Leute aus Ungarn und Europa, die hier ihren Abschluss machen, gelangen in den internationalen Kreislauf.

Tamás Schanda, Vizeminister im Innovationsministerium: „Wir möchten die weltweit besten Hochschulen nach Ungarn locken. Die Fudan-Universität gehört zu diesem Kreis.“ Foto: Árpád Földházi

Was aber, wenn die Fudan-Universität die einheimischen Universitäten „dominiert“, ihnen das Aufschließen zur Weltspitze eher noch erschwert?

Wettbewerb tut dem ungarischen Hochschulwesen gut. Gerade treiben wir den Modellwechsel voran, denn die Stärkung unserer Universitäten ist eine strategische Frage. Der Fudan-Campus in Budapest wird die Möglichkeiten zu Kooperationen erleichtern.

Kritiker messen die für den Campus veranschlagten 540 Mrd. Forint mit jenen 486 Mrd. Forint, die der Staat 2019 insgesamt für das ungarische Hochschulwesen bereitstellte.

Man kann immer darüber streiten, was wieviel Unterstützung verdient. Wir glauben fest daran, dass die Zukunft der ungarischen Jugend jedes Geld rechtfertigt. Abgesehen davon ist es unprofessionell und ein gemeiner Trick, Bewirtschaftungskosten mit Entwicklungskosten zu vergleichen. Zumal wir für die Modernisierung der ungarischen Universitäten in den kommenden Jahren ebenfalls eine beispiellose Summe von 1.500-2.000 Mrd. Forint in die Hand nehmen werden.

Wie antworten Sie dem Budapester Oberbürgermeister auf seine Klage, was das für eine Regierung sei, die eine privat finanzierte amerikanische Universität fortjagt, eine chinesische Parteischule aber aus öffentlichen Geldern finanzieren will?

Die Fudan-Universität hat sich wie jede andere ausländische Hochschuleinrichtung in Ungarn an unsere Rechtsnormen zu halten. Das wird ihr keine Mühe bereiten, handelt es sich doch um eine reale Lehreinrichtung mit mehr als 30.000 Studenten und 4.500 Professoren. Im Gegensatz zur Soros-Universität, die in den USA kaum mehr als ein Postfach vorweisen kann. Die Angriffe der Linken sind aber auch deshalb scheinheilig, weil so manche Politiker ihr Diplom an einer ausländischen Universität erwerben konnten. Tatsächlich studieren viele tausend junge Ungarn an solchen, westlichen Hochschul­einrichtungen. Das ist absolut in Ordnung, doch warum soll das gleiche nicht für Universitäten aus dem Osten gelten? Die Linke jammerte wegen der CEU, sperrt sich aber gegen Weltklasse aus China. Damit verrät sie doch nur, sich nicht wirklich um das ungarische Hochschulwesen zu sorgen.

Wäre es langfristig nicht das Beste, wenn sowohl CEU als auch Fudan-Universität einen Platz in Ungarn fänden?

Wir heißen jede Universität willkommen, die sich an unser Hochschulrecht hält. Das Parlament behandelt dieser Tage eine Gesetzesänderung, die der Soros-Universität ein neues Tor öffnet. Wir passen unser Hochschulgesetz an das bayrische Modell an, um den Streit mit Brüssel beizulegen.

Wird die Fudan-Universität in Budapest Marxismus-Leninismus unterrichten?

Das ist vollkommen haltlos. Am merkwürdigsten für uns aber ist, dass dies ausgerechnet die geistigen Erben der früheren sozialistischen Einheitspartei in Ungarn monieren. Sollte jemand tatsächlich Wissenschaftlichen Sozialismus studieren wollen, findet er bei der MSZP und der DK bestimmt bessere Lehrmeister.

Die Opposition sieht Risiken für die nationale Sicherheit.

Man mag China lieben oder nicht. Aber wir müssen einsehen, ein Land von derartigem wirtschaftlichen und intellektuellen Gewicht sollte man im 21. Jahrhundert nicht links liegen lassen. Denken wir nur an die Abwehr der Corona-Pandemie: Wir hatten die Schutzausrüstungen anfänglich allein China zu verdanken, viele Länder beziehen auch ihre Impfstoffe von dortigen Herstellern. Die Linke muss lernen, nicht blind gegen China zu politisieren, sondern nach Kooperationsformen zu suchen, die Ungarn voranbringen. Aber vielleicht ist es ja nur eine Frage der Zeit. Schließlich agitierten die Linken zunächst auch gegen Impfstoffe aus dem Osten, um sich dann doch mit ihnen impfen zu lassen. Ich würde mich daher nicht wundern, wenn in einigen Jahren ihre Kinder an der Budapester Fudan-Universität studieren.

Das Gespräch führte Laura Szalai.

 

16 Antworten auf “Eliteschmiede oder kommunistische Kaderschule?

  1. Interessant. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte, denn z.B. hat Schanda recht, wenn er sagt, man könne Betriebs- und Entwicklungskosten nicht miteinander gleichsetzen, andererseits werden bei der Verteilung des Gesamtbudgets die ungarischen Hochschulen Einbußen haben. Man darf sich natürlich auch nichts vormachen: China verfolgt natürlich mit dem Projekt seine eigenen Interessen. Eine breite und offene Diskussion wäre bei solch einem Vorhaben sicherlich sinnvoll. Das ideologiefrei Erörtern von Vor- und Nachteilen führt immer zu den besten Lösungen und Entscheidungen.

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  2. Die Mixparteien sagen aber auf ALLES NEIN. Haben Sie einmal die Montag ” Reden” Nicht nur an die Sache vorbei, ohne Argumenten, sondern in einer Felssprache, die ich nie in meinem Leben zu hören bekam. Es wäre hö Chat interessant zu übersetzen( es ginge sehr schwer oder nicht in dieser Niveau), was wohl die Parteifreunde in Brüssel dazu sagen würden.
    In der Sache: Die MINT Fächer bringen ein Land voran Nicht die Genfer, Sozial, Medien oder sonst welche ” Wissenschaft”. In den MINT Fächer sind die Asiaten exzellent. Herr Orban hat einmal gesagt; Entweder sitzt man am Tisch oder ist auf der Speisekarte.. China kann man nicht umgehen, schon Helmut Schmidt hat gesagt. Findest intellektuell soll man mit denen auf Augen -Wissenhöhe- sein.

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    1. Wenn man miteinander redet und diskutiert, dann werden Argumente ausgetauscht. Es ist auch immer gut – vielleicht sogar besser – wenn man die Gegenargumente derer anhört, die dagegen sind. Leider vermeidet die Regierung offensichtlich Gespräche, wie bei dem Gremium um die Entwicklung der Budapester Stadtviertels geht und wie sich auch hier zeigt, wenn Pläne “durchsickern” müssen, damit eine Diskussion beginnen kann. Dies ist ein Fehler. Frühzeitig alle Beteiligen einzubeziehen und anzuhören, führt zu besseren Lösungen, die gesellschaftlich auch breiter anerkannt werden.

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      1. Schlechtes Beispiel. Stadtwäldchen Projekt ist nicht neu. Die ganze Planung ist Schlüssig. In dem Wäldchen findet man Museums, Sportplätze, Kinderspielplatz, Bad, Zoo und so weiter. Der neue Bürgermeister mit den Mixparteien hat kein Wiederstand, sonder will gegen Vernunft torpedieren, was die alte Stadtverwaltung mit der Regierung geplant hat. Immer nur Nein. Im Namen des Fortschritt.
        Wie viel Hauptstädte haben ” Museuminsel”? Hier ist noch das Vorteil, dass jeder, von alt bis jung, von mehr oder minder er Bildung ein Angebot hat. Vielleicht gehen Leute ins Museum, die ihre Kinder zum Schlittschuhfahren bringen….
        Englisches Nein zu Trennung Parlament, Regierung, Justiz. Entweder aus Dummheit, ohne historische Kenntnisse oder einfach Nein um Nein wegen.😔😔😔

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        1. Diese Haltung führt letztlich zu solchen Situationen wie nun im EU-Parlament. Ungarns Regierungspartei ist separiert und kann die Interessen Ungarns nicht mehr optimal vertreten. Wer nicht in der Lage ist, mit politischen Gegner zu sprechen und zu kooperieren, der hebt Gräben aus. Die Mehrheit der Bukarester hat den neuen Bürgermeister gewählt und diese Mehrheit befindet sich dann eben auf der anderen Seite des Grabens. Sie sprechen dem gewählten Vertreter Vernunft ab. Dann sprechen sie auch den Wählern Vernunft ab.

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  3. Es ist, wie bei Orwell. Wenn eine Regierung eine “Alleweltoposition” hat, von linst außen bis linksliberale – wobei das LIBERAL mächtig vergewaltigt wurde, alles ist verkehrt. Die Regierung ist sehr wohl bereit zu diskutieren. Auf dem BASIS von Alleweltparteien, gibt es keine konstruktive Grundlage. NEIN; NEIN; NEIN und Hass auf alles, was die Regierung in 10 Jahre erreicht hat, inklusiv Orban. Wenn dem OB bei ECONOMIST über sich und Orban sagt, als Unterschied: er wäre groß und schlank, Orban klein und dick? Ist es ein Plattform für Gedankenaustausch?
    Karacsony sagte schon vor 2 Jahre: er traut sich nicht nach ZUGLO – Stadtbezirk Budapest zurückgehen, er wäre dort von seinen eigenen Kameraden in den Boden gestampft. Leider gibt es kein konstruktives Opposition in Ungarn. Übrigens in Deutschland auch nicht.
    Was die EU angeht. Hier ist der Pendel zu sehr nach links ausgeschlagen. Wenn jemand Physik kennt, es wird in Richtung Mitte-Rechts zurückschlagen. Sie irren sich, wenn sie meinen, Ungarn wäre allein mit seinen Ansichten. Ob man Herr Orban mag oder hasst. Er ist in Europa momentan intellektuell alle andere Staatschefs überragen.

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  4. Hochmut kommt leider vor dem Fall. Wer denkt, er wisse allein, was gut und richtig ist – wer denkt, nur er treffe allein die besten Entscheidungen – tja – der steht am Ende allein in einer Ecke. Denn wer sich selbst so feiert, der bringt die anderen gegen sich auf. Die Mehrheit der Bukarester steht hinter dem gewählten OB. Die Mehrheit der Europäer stehen hinter den Parteien links der Fidez. Ein US-Unternehmereherpaar wählte Trump und meinte, seine Wirtschaftpolitik sei gut, jedoch solle er besser seine Twitter-Nachrichten lassen. Es wäre für Orban und Fidesz – und für Ungarn – besser, er würde seine Politik für sich sprechen lassen und sich nicht im ständigen Kampf gegen linksliberale Kritiker wähnen. Übrigens gibt es in Deutschland nur eine Oppositionspartei, die nicht in Bund- oder Ländern regiert: die AfD. Es ist interessant, dass die AfD derart ungeschickt und unfähig agiert, dass sie nicht einmal von der aktuellen Krise der Regierungsparteien profitieren kann.

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  5. Eine interessante Diskussion, die inzwischen ein bisschen vom Thema abgewichen ist – und dennoch ist sie zutreffend.

    Alex Hatzig, ich stimme Ihnen zu, dass die Kommunikationspolitik der ungarischen Regierung verbesserungsbedürftig ist. Leider verleitet Macht manchmal dazu, wesentliche Nuancen als unwichtig beiseite zu wischen um dann im Nachgang festzustellen, dass die eigentlich wichtige und richtige Information völlig anders bei denen angekommen ist, für die sie gedacht war.

    In Sachen Fudan-Universität liegen die Dinge nicht anders.

    Grundsätzlich stimme ich Eva Westermann zu, mit dem Parteienkonglumerat, auch Opposition genannt, lässt es sich nicht argumentieren, da man auf deren Seite grundsätzlich gegen alles ist, was von der Regierung kommt, egal ob es gut oder schlecht für Ungarn ist.
    Stärke zeigen bedeutet auch, einen Erfolg des politischen Gegners anzuerkennen, dazu ist aber dieses Gemisch aus gewaschenen Nationalisten und grün gefärbten Kommunisten mit einem Häuflein Liberaler in der Mitte nicht in der Lage.

    Die so oft herbeigeschworene “Gefahr,” dass mit der Universität auch chinesisches Gedankengut und “politische Manipulation” nach Ungarn geschmuggelt wird, halte ich für nur marginal gefährlich. Der Unterrichtsstoff/die Studiengänge unterliegen letztendlicher ungarischer Kontrolle, da bleibt für ideologische Infiltration wenig Platz.

    Hinzu kommt, dass Orbán sehr wohl erkennt, dass eine handlungsfähige Zukunft Ungarns nicht allein in und mit der EU liegen bzw. stattfinden kann. Zu sehr liebäugelt die EU mit einem rot-grün verwobenen Sozialismus, zu sehr möchte man für fremden Kulturen althergebrachte Traditionen opfern.
    Das passt zur national-christlichen Ausrichtung Ungarns.

    Als kleines Land kann Ungarn nicht – oder nur sehr schlecht – die EU “auf Kurs” bringen, aber Ungarn kann seine Chancen im asiatischen Bereich nutzen und ausbauen. Dazu gehört auf jeden Fall eine gute Beziehung zu China, denn die Chinesen werden, ob es uns gefällt oder nicht, die nächste große Wirtschaftsmacht nach – oder sogar vor – den USA sein.

    Das heute schon zu erkennen und entsprechend zu handeln ist klug und vorausschauend.

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    1. Es mag wirklich sein, dass sich in den letzten Jahren derart verhärtete Fronten aufgebaut haben, dass eine konstruktive Zusammenarbeit auf beiden Seiten nicht mehr möglich ist. Man sollte aber in Ungarn nicht den Fehler machen, diese Situation auf die EU zu übertragen. Im föderalen Deutschland kann letztlich fast jeder mit jedem zusammenarbeiten. Jede Partei ist dabei in einem der 17 Parlamente der Opposition und abgesehen von der AfD auch in mindestens einer Regierung.
      Was die Universität betrifft, wäre ein reger Meinungs- und Argumentationsaustausch in jedem Fall förderlich. Wie auch Deutschland wird auch Ungarn vielleicht irgendwann gezwungen sein, gegenüber China klar Position zu beziehen. Und gerade, wenn man in Europa nicht zum Spielball werden will, muss man die EU stärken. Die Vor- und Nachteile der Fudan-Universität muss man jedenfalls abwägen und haben zumeist gar nichts mit diesen geopolitischen Überlegungen zu tun.

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  6. Mal wieder hat fast keiner mitbekommen: Auch die Norweger verdienen lustig mit.
    https://snohetta.com/projects/architecture
    Architektur und Städtebau scheinen aber mal wieder Nebensache zu sein. Am Ende werden sich Politiker rühmen. Die Norweger sind übrigens besonders verdorben. So wie sie ihren Reichtum einzig und alleine mit Fossilen-Brennstoffen erwarben und erwerben, so sehr versuchen sie ihr Image als sensible Umwelttechniker und Naturliebhaben zur verbreiten – und natürlich als Designer.

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  7. “Der Budapester Oberbürgermeister Gergely Karácsony brachte die CEU von George Soros ins Spiel, als er schrieb: „Ich verstehe nicht, wieso eine kommunistische Universität für Milliarden willkommen geheißen wird, während eine Privat­universität gehen musste.”
    Hat dieser Weihnachtsmann nicht mitbekommen, dass in seiner Stadt der CEU-Campus noch in Betrieb ist. Das CEU-Privileg ist aber fuscht für die Ausstellung amerikanischer Diplome. Die kann der Genderstudent jetzt im Wiener Campus kaufen.

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    1. Karácsony ist immerhin ein Weihnachtsmann mit guten Chance, Orban und Fidesz einen spannenden Wahlkampf zu liefern. In den USA kommt es jedenfalls nicht gut an, dass man eine US-Uni vertreibt und eine chinesische gründet. Eben ganz so, wie die Nähe zu Russland, beim ungarischen Partner Polen nicht gut ankommt. Sollten die Grünen in Deutschland mitregieren oder gar die Kanzlerin stellen, wird auch aus dieser Richtung ein schärferer Wind wehen. Fidesz hat sich nun ja aus der EVP hinausmanövriert. All dies scheint mir nicht von Vorteil für Ungarn zu sein. Rumänien nutzt zudem die Mittel aus dem EU-Coronatopf komplett, während Orban nur die Zuschüsse in Anspruch nehmen möchte und auf die günstigen Kredite verzichtet. Auch dies kann mittel- und langfristig zum Nachteil für Ungarn werden.

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      1. ….US-Uni vertreibt… ist Fake,
        just so, wie es der deutsche Staatsfunk vertreibt und 90% der Schafe es auch glauben. Wohlwollend könnte man auch von Halbwahrheiten reden. Wenn so jemand doofes wie die Annalena Merkel ablösen würde, wäre es für viele in Europa die Chance. Nun, ich lasse ihnen das letzte Wort, wie sie es gewohnt sind zu haben, und wünsche eine gute Nacht.

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        1. Die CEU hat den Sitz nach Wien verlegt und dort den Betrieb aufgenommen. Gegen das ungarische Hochschulgesetz gab es ein Urteil des EuGH, woraufhin die ungarische Regierung es nun abänderte. Und sollten die deutschen Wähler ihre Entscheidung im Herbst in der Form fällen, dass Baerbock Bundeskanzlerin wird, dann sollten Sie sich besser mal an den Gedanken gewöhnen, die Mehrheit der deutschen Wähler lieber nicht zu beleidigen. Karácsony wurde von den Bürgern der ungarischen Hauptstadt und somit einem beachtlichen Teil der ungarischen Bevölkerung gewählt. Weshalb verunglimpfen Sie eigentlich deren Entscheidung? Mir käme jedenfalls nicht in den Sinn, Orban als “so jemand doofes” oder als “Weihnachtsmann” zu bezeichnen.

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  8. Alex, Alex, entweder sind Sie nicht gut informiert oder verbreiten gegen Ungarn Hetze. Sie sind nicht der erste.

    Heute sagte Gyurcsany, das Programm von Karacsony ist das Programm seiner Partei. WIE VERWEUNDERLICH!
    Was Karacsony angeht: heute stand in der Zeitung, dass der Rektor ihn aus der “Doktorschule” rausgeschmissen hat, weil er mit der seiner Arbeit auch bei Verlängerung nicht fertig wurde. Er hat Phl. mal angegeben, mal nicht.
    Zu Doktor hätte er 2 Sprache Diplom auch vorweisen müssen, er hatte nicht einmal 1! Obwohl er vor einigen Tagen versicherte, er hätte eine MITTELSTUFE. Leider ist seine – also – mentale Fähigkeit – nicht besonders.
    Wissen Sie was er in Budapest plante? Also BIENENHOTELS AN DEN AUTOBUSHALTESTELLEN!!! Ehrlich. An den Schildern angebracht.
    Was die deutsche – also Grünfrau – angeht. Sie hat mit der Ausbildung by the way ähnliche Täuschung, wie Karacsony – nun, erstmal sie ist ungebildet – redet über Kobold und – wissen Sie schon.
    Zum Zweit, wenn die Deutschen sie wählen, selber Schuld. Deutschland wird darunter leiden, nicht Ungarn.
    Wenn Sie die Bilder über antisemitische Hassdemos gesehen haben, Ausland sah auch mit. Die politische Klasse fasselt unbeholfen, Medien bis Bild/Welt auch. Die Politikerinnen und Politiker außer zaghafte Lippenbekenntnissen und Schiebungen, Null. Ab heute kann Deutschland niemanden mit Antisemitismus beschuldigen. Wenn es mit einem Finger an jemanden zeigt, 4 zeigen an sich selbst.

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    1. Hetze? Jede andere Meinung scheint in Ihren Augen also Hetze? Und: Schlecht informiert? Hat Fidesz denn nicht die EVP-Fraktion im EU-Parlament verlassen? Zeigen die Umfragewerte die Grünen in Deutschland etwa nicht vor CDU/CSU? Hatten sich Merkel und CDU/CSU nicht immer eher schützend vor Orban und Fidesz gestellt, während gerade die Grünen einen weit schärferen Kurs forderten? Es wird übrigens nichts nützen, wenn man sich in Ungarn negative Feindbilder von Deutschland, der EU und anderen Staaten bastelt, denn dies ändert letztlich nichts an den Auslandsbeziehungen. Karácsony wiederum war für die Mehrheit der Budapester offensichtlich überzeugend, denn er wurde zum OB gewählt. Sollten die Grünen die Bundestagswahl im Herbst gewinnen, dann wird sich die ungarische Regierung auf eine Bundeskanzlerin Baerbock einstellen müssen – egal ob ihr oder Ihnen das gefällt oder nicht. So ist die Realität und hat rein gar nichts mit Hetze gegen Ungarn zu tun. Ich unterscheide schließlich sehr genau zwischen Parteien, Personen und dem ungarischen Volk.

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