Eine Berührung des roten Knopfes kann das eigene Leben retten. (Foto: MTI/ Márton Mónus)

Tipps für den Alltag

Eine App als Lebensretter

Seien wir ehrlich, ein Großteil der Apps auf unseren Telefonen sind eher sinnlos oder dienen dem Zeitvertreib. Die nun auch in Ungarn erhältliche App ÉletMentő jedoch ist nicht nur dem Namen nach ein echter Lebensretter.

Es ist eher selten, dass der Landesrettungsdienst sich in Sachen Mobiltelefonen zu Wort meldet, doch als die ÉletMentő-App auch in Ungarn erreichbar wurde, wandten sich die Retter mit der eindringlichen Bitte an die Öffentlichkeit: Ladet diese herunter! Der Landesrettungsdienst hat gemeinsam mit Vodafone und der tschechischen Medical Information Technologies eine mehrsprachige App für Mobiltelefone entwickelt, die Leben retten soll. Die im Ausland bereits bewährte App erhielt den Namen „ÉletMentő“ (Lebensretter) und lässt sich auf allen gängigen Mobiltelefone binnen weniger Sekunden herunterladen.

Die sowohl für Android als als OS verfügbare Software verlangt eine Registrierung der Telefonnummer, die in Gefahrenlagen für den Ruf der Sanitäter aktiviert wird. Die keine 35 MB in Beschlag nehmende Software erstellt auch ein Nutzerprofil mit persönlichen Daten, der medizinischen Vorgeschichte bzw. Medikamentenunverträglichkeiten, aber auch mit dem möglichen Hinweis, in welchen Sprachen man kommuniziert sowie mit administrativen Daten wie Adresse und Sozialversicherungsnummer. Sowohl der Download als auch die Nutzung gehen mit keinerlei Kosten oder Datennutzung einher.

Die App wurde in Österreich, Tschechien und der Slowakei bereits auf 1 Mio. Handys heruntergeladen. Sie ermöglicht es, Hilfe via Mobiltelefon zu rufen – allerdings mit dem großen Unterschied, dass dem Dispatcher beim Rettungsdienst schon eine Menge Informationen durch die App übermittelt werden. Wird Hilfe benötigt, muss die App nur geöffnet und der rote Button in der Mitte des Bildschirms für drei Sekunden gedrückt gehalten werden. Noch bevor die Leitung zum Rettungsdienst steht, hat der Dispatcher schon alle zugänglichen Informationen sowie den Standort des Hilferufenden erhalten.

Kann der Hilferufende nicht sprechen, dann kann mittels Piktogrammen und Icons kommuniziert werden. Selbst für den Fall, dass keine Internetverbindung besteht, haben sich die Entwickler etwas einfallen lassen: Der Hilferuf wird dann via SMS an die Rettungsstelle geleitet. Noch bevor die Helfer eintreffen, hilft die App. Denn sie initiiert nicht nur den Hilferuf, sie gibt auch nützliche Informationen zu häufig vorkommenden Verletzungen oder Unfällen wie Vergiftungen, Stromschlägen oder Unterkühlung.

Bevor Sie also die nächste Runde Ihres Lieblingsspiels auf dem Telefon beginnen, nehmen Sie sich ein paar Minuten, um die ÉletMentő-App zu installieren und sich dort zu registrieren, obwohl wir natürlich hoffen, dass Sie sie nie brauchen werden.

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