Staatspräsident Tamás Sulyok mit Gattin Zsuzsanna Nagy bei der Weihe der Königsgruft. Fotos: MTI/ Noémi Bruzák

Tihany

Ein wichtiges Wahrzeichen der ungarischen Identität

Die zweitürmige Kirche und das Kloster auf dem Hügel von Tihany sind aus jedem Balaton-Prospekt bekannt. Vor der Sommersaison wurde ihre Sanierung vollkommen abgeschlossen.

Die Regierung hat die komplexe Renovierung der dortigen Benediktinerabtei mit 7,2 Mrd. Forint (18 Mio. Euro) unterstützt, wobei eines der wichtigsten Elemente die vollständige Rekonstruktion der großen Kirche war. Bei der Wiedereinweihung betonte Staatspräsident Tamás Sulyok, dass die alte, untere Kirche mit Krypta aus dem 11. Jahrhundert ein besonderer sakraler Ort in Ungarn ist. Hier ruhen die Gebeine von König Andras I. und seinem Sohn Prinz David.

Seine Regierungszeit (1046-1060) war von inneren und äußeren Kriegen geprägt: ein antichristlicher Heidenaufstand, das Martyrium des Bischofs Gellért und seiner Gefährten, wiederholte Einfälle der deutsch-römischen Reichsheere und ein Schisma zwischen Rom und Konstantinopel. Er lud Benediktinermönche nach Tihany ein. Die Gründungsurkunde bewahrt das erste schriftliche Sprachdenkmal in ungarischer Sprache: Feheruuaru rea meneh hodu utu rea – „Entlang der Heerstraße nach Székesfehérvár“ (1055).

Den mongolischen und osmanischen Eroberern gelang es nicht, die inzwischen verschwundene Burg auf der Halbinsel zu erobern, und nach dem Kommunismus kehrten die Mitglieder des Benediktinerordens auch zurück. Wie der Erzbischof von Veszprém, György Udvardy betonte: „Ein Glaube, der keine Kultur schafft, ist kein Glaube.” Das ungarische geistige Erbe und dessen Weitergabe ist eine gemeinsame Aufgabe!

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