Munkácsy in Székesfehérvár
Ein Gemälde als Zugabe
Seit September hat die Ausstellung im Szent István Király-Museum knapp 20.000 Menschen in ihren Bann gezogen. Es handelt sich um die 47. Ausstellung der 2005 gegründeten Munkácsy-Stiftung, die sich der Aufgabe verschrieben hat, das Werk des großartigen ungarischen Malers Mihály Munkácsy (1844-1900) möglichst vielen Menschen nahezubringen. In Székesfehérvár wurde nun der 5-millionste Besucher gezählt.
Ein „Liebeslied“ aus dem Jahre 1888
Als ob man dieses Jubiläum gebührend feiern wollte, gab die Stiftung den Erwerb eines weiteren Munkácsy bekannt: Das „Liebeslied“ aus dem Jahre 1888 ist das neueste Stück der Sammlung des Kunstsammlers Imre Pákh. Wie es in seinen Besitz gelangte, ist unbekannt. In der jüngeren Vergangenheit wurde das Ölgemälde auf Holz auf mehreren Auktionen führender ungarischer Galerien feilgeboten, wobei der Schätzwert mit 40-60 Mio. Forint angesetzt wurde. Kunstkenner heben an dem Bild die für Munkácsy ungewöhnlich intime Nähe zwischen dem jungen Mädchen und dem Mann hervor, der den Klängen seiner Musik lauscht.
Die Geburtsstadt verbindet
Der Ungar Imre Pákh wurde 1950 in Munkács in Transkarpatien geboren, das damals zur Sowjetunion und heute als Mukatschewo zur Ukraine gehört. Beim Studium in Leningrad lernte er seine spätere Frau, eine US-Amerikanerin kennen, mit der Pákh in den 1970er Jahren über Ungarn nach Nordamerika auswanderte. Seit Mitte der 1990er Jahre sammelt er gezielt Werke von Mihály Munkácsy, der – wie sein Künstlername verrät – in der gleichen Stadt wie der Kunstsammler das Licht der Welt erblickte. Die Sammlung, aus der die Wanderausstellung rund siebzig Gemälde und einige Grafiken zeigt, soll heute einen Schätzwert von 30 Mrd. Forint (knapp 80 Mio. Euro) besitzen.
Die Ausstellung „Munkácsy in Székesfehérvár“ ist noch bis zum 14. Januar geöffnet.
Szent István Király Múzeum, Székesfehérvár, Fő u. 6. Täglich 9-19 Uhr geöffnet.