Auswandern
Emily Paersch lebt heute zusammen mit ihrem Mann und ihrer Mutter 20 km südlich von Fonyód in Somogyvár. Foto: Privat

Auswandern nach Ungarn / Bericht mit der deutschen Auswanderin Emily Paersch

Aufbruch in ein neues Leben in Ungarn

Auswandern stand für mich nie zur Debatte. Ich bin in meinem Leben zwar viel gereist, war privat und beruflich in der ganzen Welt unterwegs, aber dass ich eines Tages meine Koffer packen und zusammen mit meinem Mann und meiner damals 83-jährigen Mutter meine Heimat verlassen würde, stand völlig außer Frage.

Und doch habe ich Deutschland am 14. März 2020 den Rücken gekehrt. Zu dritt fuhren wir – einen Tag bevor auch Ungarn wegen Corona die Grenzen schloss – mit einem vollbepackten VW-Caddy kurz vor Mitternacht noch schnell über die Grenze in unsere neue Heimat und in eine ungewisse Zukunft.

Immer schwereres Leben in Deutschland

Wer in Deutschland selbstständig arbeitet, wird diese Entscheidung besser nachvollziehen können. Die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in den letzten 15 Jahren haben das Leben insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen in meiner Heimat zunehmend schwerer gemacht.

Immer weitreichendere Reglementierungen und enorme Kostensteigerungen beeinträchtigten strategisches Handeln und drückten auf die Bilanz. Der steigende Kostendruck machte auch vor den Kunden nicht Halt. Als Folge wurde bei Auftragserteilungen an meine kleine Redaktion und Internetwerkstatt immer öfter über Preise diskutiert, Abschläge und Rabatte eingefordert, was die wirtschaftliche Situation nicht gerade erleichterte. Mein Mann, der im Bereich Marketing ebenfalls selbstständig tätig ist, erlebte die selben Herausforderungen. Da wir beide hauptsächlich über das Internet arbeiten, war ein Standortwechsel in ein Land mit günstigeren Bedingungen vergleichsweise einfach und somit eine interessante Option.

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Die örtliche Kirche. Foto: Privat

Als Unternehmer sind wir besonders gefordert, immer auch einen Blick in die Zukunft zu werfen, und dieser versprach im Frühjahr 2019 keine Verbesserung in absehbarer Zeit. Dass sich die Lage aufgrund von Corona-Maßnahmen und dem Ukrainekrieg so dramatisch zuspitzen würde, konnten auch wir – als wir die Entscheidung getroffen hatten auszuwandern – nicht voraussehen.

Zudem irritierten uns die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in unserer Heimat immer mehr. An unserem Wohnort Bad Kreuznach wurde im Sommer 2018 zum Beispiel die Nutzung des Kurparks nach 22 Uhr für alle Bürger untersagt, nachdem sich dort ein reger Handel mit Drogen etabliert hatte. Sicherlich versuchte man die Straftäter dingfest zu machen, aber als naheliegende Lösung betrachtete man die Schließung des Parks für alle – eine Maßnahme, die mein Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Ordnungskräfte nicht gerade bestärkte.

Noch mehr verwirrte mich allerdings im Jahr 2016 die Nachricht aus Berlin, dass im Görlitzer Park der Verkauf von Drogen in festgelegten Bereichen sogar offiziell erlaubt wurde, nachdem Politik und Strafverfolger das Problem mit dem Drogenhandel über Jahre nicht in den Griff bekommen konnten. Für mich ein deutliches Zeichen des sicherheitspolitischen Kontrollverlustes.

Schere im Kopf

Wenn ich diese und ähnliche Themen im Freundes- und Bekanntenkreis ansprach, machte sich schnell eine gewisse Verhaltenheit bemerkbar. Hin und wieder schlug diese auch in eine offene Anfeindung um. Immer mehr merkte ich, dass ein freier Austausch über Themen, die mich bewegten, nicht mehr möglich war. Als Folge stellte sich eine mir bislang nicht gekannte Selbstzensur ein, die mich erschütterte. Glaubte ich doch bis dahin, in einem Land zu leben, in welchem ich meine Meinung frei äußern kann.

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Schloss Széchenyi in Somogyvár, in welchem inzwischen ein Internat untergebracht ist. Foto: Privat

Ein weiterer trauriger Höhepunkt ereignete sich auf politischer Ebene kurz vor unserer Ausreise, als es im Februar 2020 nur eines Anrufs der damaligen Kanzlerin Angela Merkel bedurfte, um eine rechtmäßig durchgeführte Wahl des Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich (FDP) in Thüringen rückgängig zu machen. Hier zeigte sich mir ganz unverhohlen und unkaschiert ein sehr fragwürdiges Verständnis von Demokratie.

Als ich meinen Unmut darüber ein letztes Mal im Freundeskreis äußerte, bekam ich zur Antwort: „Ach, und deswegen ziehst Du jetzt zum Diktator.“

Warum Ungarn?

Seit zweieinhalb Jahren wohne ich nun mit meiner Familie in Ungarn, und wenn dies eine Diktatur sein soll, dann bin ich erstaunt, wie gut es sich hier leben lässt.

Warum haben wir uns für Ungarn entschieden? Ehrlich gesagt, wusste ich bis 2019 nicht allzu viel über das kleine Land an der Donau. Zwar hatte ich Jahre zuvor für einige Tage beruflich in Pécs und Budapest zu tun, aber das Land, seine Kultur und seine Geschichte waren mir bis auf wenige Fragmente weitestgehend unbekannt.

Nachdem im Frühjahr 2019 die Entscheidung gereift war, Deutschland zu verlassen, folgte eine intensive Recherche. Welches Land kommt überhaupt in Frage? Wohin ist der Umzug möglichst problemlos realisierbar, was Einwanderungsbedingungen, Anforderungen an Infrastruktur sowie Umzugs-, Immobilien- und Lebenshaltungskosten betraf? Wo konnten wir unsere berufliche Tätigkeit möglichst unbeeinträchtigt fortsetzen und wo würden wir uns auch privat wohlfühlen? Es spielten auch Faktoren wie Kultur und Klima eine Rolle.

EMILY PAERSCH, 56, ist Journalistin, Biografin, Gestalterin von Internetseiten und Freizeit-Künstlerin. Aufgewachsen in Mainz hat sie das Erbe Gutenbergs von Kindesbeinen an geprägt und eine große Liebe zu Büchern und dem geschriebenen Wort geweckt. Vor ihrer Selbstständigkeit hat sie nach einem Redaktionsvolontariat und einer Ausbildung zur Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit über zehn Jahre als Redakteurin für einen Fachzeitschriftenverlag gearbeitet und die Welt bereist. Im gemeinsam mit ihrem Mann Andreas geführten Unternehmen ist sie der kreative Kopf bei Kundenprojekten. Darüber hinaus verantwortet sie die Biografie- und Kreativwerkstatt. Neben zahlreichen Biografien sind hier unter anderem „Buchbilder – Bücher, die an der Wand hängen“ und „Skulpturen, die Geschichten erzählen“ entstanden. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Mann und ihrer Mutter 20 km südlich von Fonyód in Somogyvár.

Irgendwann in dieser Zeit fiel uns ein Zeitungsbericht in die Hände, in welchem der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban Westeuropäer, die ihre Heimat aus unterschiedlichen Gründen verlassen wollten, explizit dazu einlud, sich in Ungarn niederzulassen.

Ungarn hatten wir bis zu diesem Zeitpunkt nicht auf dem Radar, wussten wir doch, dass die ungewöhnliche Sprache eine hohe Hürde darstellte. Der Artikel gab dennoch den Impuls, Land und Leute näher kennenlernen zu wollen.

Bei der anschließenden Recherche stießen wir auch auf Videobeiträge anderer deutscher Auswanderer, die sich bereits im Land niedergelassen hatten und viel Positives berichteten. Das Interesse war geweckt.

Unvoreingenommene persönliche Prüfung

Dass Ungarn in den deutschen Medien nicht gut weg kam, weil sich der Ministerpräsident mit seiner unbequemen Haltung gegenüber der EU-Einwanderungspolitik bereits etliche Feinde gemacht hatte, hinderte uns nicht daran, das Land unvoreingenommen einer persönlichen Prüfung zu unterziehen.

Im September 2019 zogen mein Mann und ich zusammen mit meiner Mutter los, bereisten Ungarn und besichtigten verschiedene Immobilien. Fündig wurden wir schließlich in Somogyvár – ein kleines, schmuckes Dorf mit knapp 2.000 Einwohnern, das ca. 20 Kilometer südlich von Fonyód, dem schön gelegenen Touristenstädtchen am Balaton liegt.

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Mein Mann Andreas und meine Mutter vor unserem „Engelstor“. Den Engel hat meine Mutter übrigens vor vielen Jahren von einer Reise durch Ungarn nach Deutschland mitgebracht. Jetzt ist er wieder „zuhause“. Foto: Privat

Dort fanden wir das Haus, dass alle unsere Anforderungen perfekt erfüllte. Zwei Wohneinheiten unter einem Dach, ein schöner Garten und überraschend viele infrastrukturelle Angebote direkt vor Ort wie etwa drei Einkaufsläden, Bankautomat, Ärzte, Apotheke, Friseur, Bus- und Bahnanbindung sowie eine sehr gute Internetverbindung, was für unsere berufliche Tätigkeit von wesentlicher Bedeutung war.

Land und Leute gefielen uns und angesichts der günstigen Bedingungen war die Entscheidung rasch getroffen. Bei einer zweiten Reise nach Ungarn im Oktober 2019 wurde der Kaufvertrag unterschrieben.

Trabbi-Autokorso auf Dankestour in Ungarn

Der Zufall wollte es, dass wir während dieses Aufenthaltes just an dem Tag die schöne Halbinsel Tihany besuchten, als ein deutscher Trabbi-Autokorso dort Halt machte. Viele ehemalige Flüchtlinge aus der DDR waren anlässlich einer Dankestour in das Land zurückgekehrt, das ihnen 30 Jahre zuvor durch die Öffnung des Grenzzaunes die Ausreise nach Österreich ermöglicht hatte.

Diese Seite Ungarns, die angesichts der damaligen angespannten politischen Lage einen nicht ungefährlichen Schritt darstellte, wird in der Beurteilung des Landes leider oft vergessen.

Dass die Magyaren ein sehr mutiger Menschenschlag sind, war übrigens eine unserer ersten schönen Erkenntnisse, nachdem wir uns näher mit der Geschichte des Landes befassten. Obwohl das Volk bei jedem Krieg beziehungsweise jeder Revolution auf der Verliererseite stand, bewahrte es sich seine kämpferische Seele und focht bei jeder empfundenen Ungerechtigkeit erneut – egal wie übermächtig der Gegner auch erschien.

Entsprechend groß ist die Liebe zur Heimat. Fragt man einen ungarischen Schüler, wo auf der Weltkarte sein kleines Land zu finden ist, dann legt er die Hand auf sein Herz. Eine Geste, die anrührt und in Deutschland undenkbar wäre.

Dass das Land nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Vertrag von Trianon zwei Drittel seines Territoriums abgeben musste, betrachten die meisten Ungarn auch heute noch als himmelschreiende Ungerechtigkeit.

Bisherige Erfahrungen

Nach zweieinhalb Jahren ist in unserem Leben so langsam wieder der Alltag eingekehrt. Im ersten Jahr dominierten noch administrative beziehungsweise bürokratische Aufgaben unsere Tagesplanung. Neben der ersten Orientierung im neuen Umfeld – wo findet man was – musste die Beantragung der Wohnsitzkarte, der erforderlichen Autoummeldung sowie die Mitgliedschaft bei der ungarischen Krankenkasse organisiert werden. Parallel dazu gründeten mein Mann und ich eine Kft, das Pendant zur deutschen GmbH, was viele Termine bei Steuerberaterin, Anwalt, Notar und diversen Ämtern erforderlich machte. Auf diesem Weg erlebten wir bei allen Beteiligten eine große Hilfsbereitschaft.

Szent László Gedenkstätte: Im benachbarten Museum können sich Interessierte umfassend informieren. Das Gelände wird im Sommer auch für Konzertveranstaltungen und Schauspielaufführungen genutzt. FotoS: Privat

Mancher Ämtergang bedurfte mehrerer Anläufe und dauerte länger. Darüber hätte man sich trefflich aufregen können. Wir entschieden uns für den pragmatischen Ansatz und nutzten diese Gelegenheiten zur – wie wir es nannten – „ungarischen Meditation“. In Ungarn ticken die Uhren langsamer, man nimmt sich mehr Zeit. Das Lebenstempo ist deutlich reduziert – ein Faktor, der uns nach der in Deutschland durchlebten Turbogeschwindigkeit sehr zupass kam.

Nebenbei waren noch einige Baumaßnahmen an unserem Haus erforderlich, für die wir die entsprechenden Handwerker und Baustoffe organisieren mussten.

Für das Erlernen der Sprache blieb bislang leider wenig Zeit, denn neben all den organisatorischen Tätigkeiten mussten wir auch unseren Firmengeschäften nachgehen, schließlich müssen wir auch in Ungarn von irgendetwas leben. Der Wille, die Sprache des Himmels – es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis man sie beherrscht – zu lernen, ist da. Wir bitten die Ungarn noch um etwas Geduld.

Apropos Ungarn: Diejenigen, die wir bislang kennengelernt haben, sind ausgesprochen freundlich, zugewandt und hilfsbereit. Angesichts der vielen Deutschen, die aktuell ins Land strömen, um Eigentum zu erwerben und sich hier niederzulassen, hätte man vermuten können, dass es inzwischen Ressentiments gibt. Diese haben wir selbst jedoch noch nicht zu spüren bekommen. Wir hoffen natürlich, dass dies auch so bleibt.

Wertschätzung alter Menschen

Für meine Mutter war der Umzug nach Ungarn fast wie eine Heimkehr. Aufgewachsen im Sudetenland, das bis 1918 zu Österreich-Ungarn zählte, hatte das Land schon in ihrer Kindheit einen ganz besonderen Klang. Mit dem Land der Magyaren verband sie viele schöne Geschichten, die ihr von den Eltern, welche die k.u.k. Monarchie noch selbst miterlebt hatten, erzählt worden waren.

Vieles in Ungarn erinnert sie an ihre alte Heimat, aus welcher sie nach dem verlorenen Krieg vertrieben worden war. Zum Beispiel das Straßenbild mit den traditionellen, aus Lehm errichteten einstöckigen Langhäusern, die auf dem Land noch oft zu sehen sind.

Neu errichtete Trianon-Skulptur des ungarischen Holzkünstlers Zoltán Réti im örtlichen „Skulpturenpark“. Foto: Privat

Unter den Angeboten, die auf den Speisekarten ungarischer Gaststätten stehen, finden sich viele Gerichte, die sie aus dem Sudetenland kennt, wie etwa Palatschinken, Mohnkuchen oder diverse Krautgerichte.

Laut auflachen musste meine Mutter bei einem Treffen mit unserer Dolmetscherin, die bei einem Gespräch ihr Erstaunen mit einem klangvollen „Jesus, Maria!“ kundtat – ein geflügeltes Wort im Sudetenland, wobei dort allerdings auch Josef noch eine Erwähnung fand.

Besonders gefreut hat sie sich, als ihr im ersten Winter von Gemeindevertretern eine kleine Weihnachtsüberraschung überreicht wurde. Inzwischen wissen wir, dass es hier Tradition ist, die ortsansässigen Senioren in der Vorweihnachtszeit mit einem kleinen Präsent zu bedenken. Dieses Jahr erhielt sie anlässlich ihres 85. Geburtstages neben einer schönen Grußkarte auch eine Flasche Sekt. Auch durfte sie an der Seniorenfeier der Gemeinde teilnehmen.

Das einzige, was meine Mutter vermisst, sind Schachpartner, aber da die Ungarn in dieser Disziplin gut aufgestellt sind, findet sich eventuell noch jemand. Dass sie als Seniorin landesweit alle öffentlichen Verkehrsmittel kostenfrei nutzen darf, hat auch uns überrascht.

Wie formulierte es Gustav Heinemann, ehemaliger Bundespräsident der BRD so treffend: „Der Wert einer Gesellschaft zeigt sich im Umgang mit den schwächsten ihrer Glieder“, sprich Kinder und alte Menschen. Ungarn zeigt sich hier in meinen Augen vorbildlich.

Fazit

Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland, die sich nicht erst seit Corona und dem Ukrainekrieg deutlich eingetrübt hat, sehen wir die Zukunft unseres Heimatlandes weiterhin mit großer Sorge. Wären wir noch dort, hätten wir inzwischen weitaus größere Herausforderungen zu meistern, als noch vor drei Jahren. Insbesondere vor diesem Hintergrund war der Umzug nach Ungarn für uns der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt, der uns auch in anderen Belangen das Leben um einiges leichter gemacht hat.

Das kleine Land an der Donau leidet zwar auch unter der weltweit einsetzenden Rezession, hat jedoch dank des enormen Wirtschaftswachstums in den letzten zehn Jahren und der immer noch anhaltenden Investitionsfreude ausländischer Unternehmen eine vergleichsweise stabile Basis. Viele Neuansiedlungen von kleinen und großen Unternehmen geben dem Land auch in dieser schwierigen Zeit Rückenwind.

„Alter“ Kindergarten in Somogyvár. Foto: Privat
Neu errichteter zweiter Kindergarten in Somogyvár. Foto: Privat

Zusätzlich wurde frühzeitig ein umfassendes Wirtschaftsförderungsprogramm aufgelegt, was etwa Investitionen in die Infrastruktur, eine dauerhafte Senkung der Unternehmenssteuern und Familienförderungsprogramme beinhaltet.

Stichwort Infrastruktur: In den letzten zwei Jahren wurden sämtliche Zufahrtsstraßen zu unserem Wohnort erneuert. Insgesamt beobachten wir hier bauliche Aktivitäten, die wir in Deutschland in den letzten 20 Jahren nicht erlebt haben. Überall im Land werden Straßen instand gesetzt, Häuser renoviert, Dächer erneuert, Kindergärten und Schulen gebaut, Spiel- und Trimm-Dich-Plätze errichtet.

Außerdem freuen wir uns über eine Benzinpreisdeckelung sowie vergünstigte Gas- und Strompreise, die bis zum durchschnittlichen Monatsverbrauch einer Familie gewährt werden. Zudem profitieren wir inzwischen auch von einem Glasfaseranschluss, der uns das Arbeiten über Internet unter optimalen Bedingungen ermöglicht.

Volksschule mit frisch erneuerter Fassade. Foto: Privat

Was ich an mir feststelle: Insgesamt fühle ich mich hier freier und auch sicherer. Die Unterhaltungen mit neu gewonnenen Freunden haben eine andere Qualität. Die Schere im Kopf ist weg. Ich kann wieder sagen, was ich denke, ohne Repressalien fürchten zu müssen. Für mich ein enormer Zugewinn an Lebensqualität und für eine vermeintliche „Diktatur“ kein schlechtes Zeugnis…

Unser Aufbruch in ein neues Leben war für uns die beste Entscheidung in einer turbulenten Zeit.

Danke Ungarn, dass ich mit meiner Familie hier leben darf!

Lesen Sie dazu auch das Interview mit dem deutschen Kabarettisten Detlev Schönauer, der zusammen mit seiner deutschen Frau ebenfalls nach Ungarn ausgewandert ist, und hier sehr glücklich geworden ist, sowie das Interview mit der Auswanderin Christiane Wichmann.

3 Antworten auf “Aufbruch in ein neues Leben in Ungarn

  1. Mit Wehmut und Trauer habe ich das wunderschöne Engelstor gesehen,
    hatte ich doch selbst so eines in der Heimat, sogar mit den gleichen Stufen…

    Schön, liebe Emily, Margreth und Andreas, daß Ihr Euch so wunderbar eingelebt habt,
    was – wie ich denke- sicher auch daran liegt, daß man seine Familie bei sich hat.

    Wenn man mehr oder weniger alleine “flüchten” muß, ist es ungleich schwerer, da das Herz zurück bleibt. Das ist wohl der Unterschied, ob man freiwillig geht oder gehen muss… aus was für Gründen auch immer….

    Ungarn ist für Hobbyfotografen ein absolutes Traumland.

    Ein sehr schöner Bericht, mir gefällt diese Serie sehr gut, sie wertet auf,
    und es ist echt sehr interessant, die verschiedenen Sicht- und Denkweisen kennen zu lernen, danke dafür

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  2. Hallo Frau Emily Paersch & Familie , die Gründe der Auswanderung verstehe ich sehr gut , da wir ebenso hier eigentlich nur noch weg möchten, aus dem “besten” Deutschland was es je gab.
    Da die deutsche Politik ihr Volk an BIG-Pharma, den WEF und die Großfinanz verkauft hat und nur noch diesen Mächten dient, der Alzheimer CumExOlaf wird es mit den Grüngelben richten.
    Wir überlegen auch nach Ungarn zu gehen, einst sind wir aus der DDR geflohen, da das System uns erwürgt hatte und nach 16 Jahren unter Mutti wurde uns klar wo hier die Reise hingeht. Mit der Corona-Pandemie zeigte sich extrem wie verändert das Land und die Gesellschaft sind, was für eine offene Hetze in dem Land gegen Ungeimpfte sich breit machte und von der Politik und den Medien befeuert, ist unerträglich und es sind genau diese Menschen die jahrelang geschrien haben>Nie wieder darf es so etwas geben<. Ich würde die Redaktion bittend, dass Sie uns per Mail schreiben könnten Familie Paersch, alles Gute für Euch in Ungarn.

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