Eindrücke des deutschen Auswanderers Klaus Kauder
Vom schwäbischen ans ungarische Meer
„Willkommen in unserem Ort“
Vier einfache deutsche Worte auf einer Holztafel am Ortseingang des 800 Seelen-Dorfes Ordacsehi am Südufer des Balaton. Es ist keine dieser Siedlungen, die nur in der Hauptsaison für etwa zwei Monate Leben entfalten. Vielmehr ist es ein Dorf, das Heimat für etwa 700 alteingesessene ungarische Bürger und mittlerweile für etwa 100 Neubürger aus vielen westlichen Ländern geworden ist. Belgier, Österreicher, Schweizer, US-Bürger, aber vor allem Deutsche haben sich im Laufe der Jahre hier niedergelassen.
Viele von ihnen haben ihre „Zelte“ in Deutschland komplett abgebrochen, andere pendeln zwischen ihren beiden Wohnsitzen. Die meisten sind im Ruhestand, einige kurz davor. Andere haben noch einige Jahre Erwerbsleben vor sich und nutzen ihr Haus nur im Urlaub. Fast alle sind damit beschäftigt, Haus und Hof zu modernisieren und ihren Wünschen anzupassen. Viele erkennt man an den deutschen Kennzeichen an ihren Fahrzeugen. Aber auch die Anzahl derer, die sich überwiegend in Ungarn aufhalten und deshalb ihre Fahrzeuge bereits hier angemeldet haben, wird zusehends größer. Im nächstgelegenen ALDI in Balatonlelle gibt es außerhalb der Saison Tage, da schätze ich, dass ein Drittel der Kunden um mich herum Deutsch spricht. Kontakte entstehen da im Handumdrehen.
Warum Ungarn?
Und warum nicht die Algarve, die türkische oder kroatische Küste? Was erwarten all diese Leute vom Leben in Ungarn? Oder anders herum: Was missfiel ihnen in Deutschland?
Die Antworten darauf sind vielfältig. Oft haben sie mit der Politik in Deutschland zu tun. Mit der Migrationspolitik, der Energiepolitik, Fragen der persönlichen Sicherheit, der Gesellschaft insgesamt, die sich immer weiter in Richtung einer Verbots- und Bevormundungsgesellschaft entwickelt hat. So jedenfalls das überwiegende Empfinden, zuletzt besonders stark beim Thema Corona und den daraus resultierenden „Schutzmaßnahmen“ zu spüren.
„Das ist nicht mehr mein Deutschland“, „Erst Merkel und jetzt noch die Ampel, der Ausverkauf Deutschlands geht munter weiter“, „Die in Berlin ruinieren jetzt alles, was unsere Generation mühevoll aufgebaut hat“. Solche und ähnliche Aussagen hört man unter den deutschen Auswanderern häufig.
Die meisten Deutschen, die ich hier kennengelernt habe, sind keine Auswanderer aus finanzieller Not. Ganz im Gegenteil: Ein gewisser finanzieller Hintergrund verschafft ihnen die Möglichkeit, eine ganze Zeitlang zwei parallele Wohnsitze zu unterhalten und Erfahrungen zu sammeln. Natürlich sind die Wohnkosten hier erheblich günstiger. Strom, Gas, Wasser, Müll, Grundsteuer und Internet kosten hier deutlich weniger als in Deutschland. Ein Einfamilienhaus kann mit umgerechnet gut 100 Euro pro Monat unterhalten werden. Beim ALDI oder im Baumarkt fällt die Rechnung allerdings in etwa gleich hoch aus, in der Drogerie und im Elektrohandel auch mal höher.
Was erwartet die Menschen in Ungarn?
Zunächst einmal treffen sie hier auf deutlich mehr Herzlichkeit, Offenheit, Natürlichkeit und Hilfsbereitschaft, als sie es von Deutschen daheim normalerweise gewohnt sind. Schon nach wenigen Begegnungen fängt der Nachbar an, von seinen Krankheiten zu erzählen, und seien sie noch so intim. Der Handwerker holt in der Vesperpause sein Handy aus der Tasche und zeigt seine Fotos, unter anderem wie er seiner Angebeteten in Schottland einen Heiratsantrag gemacht hat. Ein anderer erzählt freimütig, dass er früher zu viel Alkohol getrunken hat, oft nicht zum Arbeiten ging und deshalb kaum Rente bekommt. Deshalb muss er noch mit 70 Jahren arbeiten gehen. Alles ganz selbstverständlich.
Am Strand in Balatonboglár kam einmal ein etwa 50-jähriger Badegast auf mich zu und sagte etwas auf Ungarisch. Ich antwortete auf Deutsch, worauf er in perfektem Deutsch fragte, ob er mir seine Wertsachen (Geldbeutel, Handy, Autoschlüssel) zur Aufbewahrung anvertrauen könne, während er im Wasser sei. Danach unterhielten wir uns. Er hatte in den 90-ern in Köln studiert und seitdem eine hohe Meinung von den Deutschen. Meine Ausführungen zur aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation konnte er deshalb auch kaum glauben. Diese hohe Meinung von Deutschland und seinen wirtschaftlichen Fähigkeiten ist mir danach noch öfter begegnet.
Das Dorfleben
Wenn der Nachbarsohn vom Angeln am Balaton zurückkehrt, dann bringt er uns Fisch vorbei. Wenn in meinem Garten die Zwetschgen, Walnüsse oder Brombeeren reif sind, dann bekommen die Nachbarn auch eine große Schüssel davon ab. Das Geben und Nehmen ist hier ein selbstverständlicher Teil des nachbarschaftlichen Miteinanders. Selbstgemachte Würste, Palinka, Obst, Nüsse, alles „wandert“ kreuz und quer und hin und her. Einen Kurzbesuch gibt es nicht. Erst einmal heißt es hinsetzen und etwas trinken oder essen. Und dann wird erzählt. Am Ende weiß jeder von jedem alles. Oder zumindest das meiste. Zum Abschied gibt es keinen Händedruck, sondern eine herzliche Umarmung. Und man bekommt noch Kuchen oder selbstgemachte Marmelade mit.
„Willkommen in unserem Ort“, sind keine leeren Worte, wie man sieht. Wenn es mit der Sprache hapert, dann muss eben das Handy ran. Ob es richtig übersetzt, sieht man deutlich an den Gesichtern. Dann formuliert man eben um und wartet auf die Reaktion. Meist geht dann ein Strahlen über die Gesichter, es wird genickt und dreimal „igen” gesagt. Umgekehrt das selbe Spiel. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
In unserem Dorf gibt es zweimal im Jahr ein Dorffest, so richtig schön mit Musik und Tanz. Das Essen und Trinken ist kostenlos. Jung und Alt trifft sich dort zahlreich und feiert völlig harmonisch in den Abend. Deutsche und Ungarn sitzen gemeinsam an den Tischen, und irgendwie geht das mit der Verständigung immer. Manche Deutsche können schon ein wenig Ungarisch, und viele Ungarn sprechen Deutsch. Und nach ein paar Palinka spielt die Sprache überhaupt keine Rolle mehr. Völlig Betrunkene oder aggressive Leute gibt es bei solchen Zusammenkünften übrigens nicht.
Auch auf der Partymeile in Siófok, selbst nach Mitternacht, habe ich nie aggressive Gruppen, pöbelnde Jugendliche oder Schnapsleichen gesehen. Dafür aber viele Familien mit kleinen Kindern, die dort auch zu später Stunde ungefährdet flanieren können. Einfach nur schön!
Überhaupt die Kinder und der Umgang mit ihnen. Meiner Beobachtung nach geben sich ungarische Eltern viel mehr Mühe mit ihren Kindern als deutsche. Väter spielen stundenlang im seichten Wasser des Balaton mit ihren Kindern Wasserball, ganze Familien besiedeln aufblasbare Badeinseln und verbringen den ganzen Nachmittag im Wasser. Das Miteinander ist deutlich ausgeprägter. Die Kinder und Jugendlichen sind auch viel rücksichtsvoller gegenüber fremden Erwachsenen. Erwachsene werden nicht angespritzt und es werden auch keine Ballspiele über fremde Liegestellen hinweg gemacht. Das Miteinander ist deutlich harmonischer, die Kinder sind ausgeglichener.
Mit nur wenig Ungarisch den Alltag meistern
Ich weiß, dass sich viele Auswanderungswillige Gedanken machen, wie man den Alltag ohne Ungarischkenntnisse bewältigen kann. Zunächst einmal sprechen viele Ungarn zumindest ein Stück weit Deutsch. In unserer Gemeinde wurde sogar extra eine Mitarbeiterin zu Hause angerufen, die dann kam und unsere Anmeldung durchführte. In Deutschland völlig undenkbar! Die selbe Angestellte kam auch schon zu uns nach Hause und holte dort eine fehlende Unterschrift auf einem Formular höchstpersönlich ab…
Bei der Versicherung unseres Hauses saßen wir einer besonders liebenswürdigen und perfekt Deutsch sprechenden Frau gegenüber, die erklärte, dass wir uns bei allen Problemen mit Behörden oder Firmen gerne zukünftig an sie wenden könnten. Und das war nicht einfach so dahingesagt.
Zu meiner Person:
Ich bin 62 Jahre alt und war über 40 Jahre im Polizeidienst. Meine Frau ist 61 Jahre alt, Belgierin und Krankenschwester (nicht mehr berufstätig). Unsere insgesamt 4 Kinder sind erwachsen. Im August 2020 haben wir in Ordacsehi ein Haus gekauft, welches wir im April 2021 bezogen haben. Gewöhnlich verbringen wir dort etwa neun Monate im Jahr, im Winter geht es in die alte Heimat im Hinterland des Bodensees. Ausschlaggebend für diesen Neuanfang in Ungarn war der Wunsch, noch einmal „ein Projekt“ zu starten. Ungarn kannte ich von Urlauben in den 90ern im Bereich Pécs, wo es auch verwandtschaftliche Beziehungen gab, und von einem Austauschprogramm mit der ungarischen Polizeihochschule in Budapest 1998. In meiner Zeit hier in Ungarn habe ich schon viele Deutsche kennengelernt und es sind dabei schöne Freundschaften entstanden. Bisher habe ich noch niemanden getroffen, der seine Entscheidung für Ungarn bereut hätte. Ehrenwort!
Für die Ummeldung bei Strom, Gas, Wasser und Müll wählten wir eine Agentur, die das alles für rund 100 Euro komplett erledigte. Bei der Bank und der Kontoeinrichtung sprach man ebenfalls Deutsch und Englisch, so dass auch hier keine Probleme auftraten. Die App für das Onlinebanking ist in Englisch und gut zu bedienen. Für die Einrichtung aller Daueraufträge nahm man sich alle Zeit der Welt. Wenn man Fragen und Probleme hat, dann geht man einfach in die Filiale. Bisher wurden alle Probleme umgehend gelöst.
Für Alltagssituationen bietet sich das Handy und Google beziehungsweise spezielle Apps an. Man kann auch Texte vor die Kamera halten und so direkt übersetzen. Das geht im ALDI genauso wie mit einer Speisekarte im Restaurant. Für den Kontakt mit den Versorgungsunternehmen gibt es meist Deutsch oder Englisch sprechende Ansprechpartner. Oder vorgefertigte fremdsprachige Mails, in die man nur seinen Zählerstand eintragen muss. Also alles ganz easy!
Die ungarische Freiheit
Ein ganz wichtiger Aspekt ist für mich die persönliche Freiheit in Ungarn. Es gibt wahrscheinlich fast genauso viele Regeln und Gesetze wie in Deutschland, aber mit der Beachtung nimmt man es hier nicht ganz so genau. Das Fällen von Bäumen oder das Rasenmähen findet bevorzugt am Sonntag statt, da die Leute die Woche über berufstätig sind. Das Wort „Mittagsruhe“ kennt ebenfalls niemand. Der Grünschnitt wird selbstverständlich verbrannt. Was sich sonst so angesammelt hat, oft gleich mit.
Mit dem umgebauten Allrad geht es quer durch den Wald, Kinder fahren mit dem benzingetriebenen Minimotorrad mit 40 km/h die Dorfstraße entlang. Wer sich eine Garage oder einen Carport bauen möchte, der macht es einfach. Die Hofzufahrt asphaltieren? Nur zu. Keine Baugenehmigung, keine Flächenversiegelungsobergrenzen. Die Grundstücke sind meist riesengroß. Ob man sie verwildern lässt oder eine Parkanlage daraus macht, ist jedem selbst überlassen.
Altmetall oder defekte Geräte stellt man einfach an die Straße. Meist ist alles am nächsten Tag wie von Geisterhand verschwunden. Recycling auf Ungarisch eben.
Was mich auch überrascht hat, das ist die Weite der Landschaft. Von unserem Dorf aus in Richtung Süden gibt es nur Felder. Keine Straßen und nur wenige Wege und nicht ein einziges kleines Dorf. Mit dem Rad kann ich stundenlang durch das Hinterland fahren, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Dafür aber Fasanen, Feldhasen, Rehen und Hirschen. Natur pur eben. Die Wälder sind weitgehend naturbelassen und werden kaum bewirtschaftet.
Erstaunlicherweise habe ich aber auch in den entlegensten Ecken einen perfekten Internetempfang. Das gelingt in Deutschland oft nicht einmal mitten in der Stadt. Überhaupt das Internet. Das gibt es kostenlos an vielen Stränden in top Qualität. Zu Hause habe ich Internetempfang über Mikrowellenrichtfunk. Eine einfache, aber gute Technik, die in Deutschland nicht zu haben ist. Da wird lieber teuer verkabelt.
Erstes Resümee
Wenn ich nach anderthalb Jahren Leben in Ungarn ein erstes Resümee ziehen sollte, dann möchte ich sagen, dass Ungarn – im positiven Sinne – eine Art Zeitreise 50 Jahre zurück ist. Nicht im technischen Sinne, da ist Ungarn oft sogar weit voraus. Sondern im Denken und Handeln der Menschen. Hier haben die Menschen noch keinen Überfluss. Sie beschäftigen sich nicht mit Gendern oder der Rettung des Planeten.
Sie haben ganz elementare eigene Probleme, die gelöst werden müssen. Die Ungarn haben deshalb noch Bodenhaftung, benutzen ihren gesunden Menschenverstand und versuchen einfach, über die Runden zu kommen. Dabei stehen sie sich gegenseitig bei. Sie sind weniger materialistisch veranlagt und suchen ihr Glück mehr in ihren vielen Sozialkontakten, als im Besitz von Konsumgütern.
Auffällig ist auch das große Traditionsbewusstsein und der Nationalstolz der Ungarn. Auch kirchliche Traditionen haben hier einen hohen Stellenwert. Man muss sich nur einmal die Friedhöfe am Totengedenktag anschauen, wenn ganze Großfamilien zu den Gräbern ihrer Verstorbenen unterwegs sind und diese großzügig schmücken.
Ein Schlüsselerlebnis
Eines der Schlüsselerlebnisse für mich war die Fußball-EM im vergangenen Jahr. Das Spiel Ungarn gegen Deutschland sahen wir uns im Public Viewing in Fonyód an. Das Spiel war entscheidend dafür, welche der beiden Mannschaften ausscheidet und welche weiterkommt. Ab der 68. Minute lag Ungarn in Führung und wäre somit ins Achtelfinale gekommen und die deutsche Mannschaft ausgeschieden. Die Stimmung war dementsprechend gut, und es lag eine unheimliche Spannung über dem Platz.
Bis zur 84. Minute hatten die sehr mutig aufspielenden Ungarn so manche deutsche Chance mit großem persönlichen Einsatz jedes Einzelnen abgewehrt, bis die Deutschen durch einen abgefälschten Schuss zum 2:2 ausglichen und damit weiter gekommen wären. In den letzten 10 Minuten des Spiels war es ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle. Chancen auf beiden Seiten führten zum Aufspringen der gesamten Zuschauer auf dem gut gefüllten Platz am Hafen, aber auch zu einigen geraunten „Aaaahs“ und „Oooohs“.
Mit den Minuten verrann auch die Hoffnung auf eine erneute Führung durch die Ungarn. Mit dem Schlusspfiff legte sich dann eine seltsame Traurigkeit über den ganzen Platz. Innerhalb von 10 Minuten waren fast alle Zuschauer lautlos verschwunden. Es gab keine Wut, keine Aggressionen, kein lautstarkes Schimpfen. Nichts von alledem. Nur tiefe Enttäuschung. Eine Enttäuschung darüber, dass es Ungarn wieder einmal trotz vorbildlichem Einsatz und vieler Chancen nicht geschafft hatte. Dass es wieder der Gegner war, der das Glück am Ende auf seiner Seite hatte.
Aber gleichzeitig spürte man auch den ungebrochenen Stolz auf die eigene heldenhaft kämpfende Mannschaft und auf sein Land. Ein Land, dass seit dem Vertrag von Trianon die Meinung eint, dass man sich am Ende nur auf sich selbst verlassen kann. Dass man als kleines Land zusammenstehen muss, um nicht aufgerieben zu werden zwischen den Interessen der Großen. Dieses Zusammenstehen in der Politik und in der ganzen Gesellschaft, das zeichnet Ungarn und seine Menschen aus.
Dieser Zusammenhalt macht das Leben hier so erfüllend. Wer dazu gehören möchte, der wird mit offenen Armen empfangen. Dann liegt es – wie immer – an einem selbst, was man daraus macht.
Weitere Teile der BZ-Serie „Nach Ungarn ausgewandert“:
BZ Magazin 6/2021: Kabarettist Detlev Schönauer
BZ Magazin 18/2022: Ehemalige Kommunalpolitikerin Christiane Wichmann
BZ Magazin 19/2022: Webdesignerin und Biografin Emily Paersch
BZ Magazin 20/2022: Gesundheitsberaterin Dorothea Heinzel
BZ Magazin 21/2022: Zweifache Mutter Conny S.
Alles richtig, auch bei uns in der Branau in Südungarn, wo es auch besonders viele Ungarndeutsche gibt. Bei den Traditionsveranstaltungen trügt nur leider zu einem gewissen Grad der Schein: Keiner ruft zwar politische Parolen hinaus, aber wenn ich bei den Bossen der Kulturvereine und örtlichen Selbstverwaltungen nachbohre, erweist sich, daß manche von der deutschen Regierung gekauft sind und das ganze Unheil in Deutschland begrüßen, also gern Ungarn ebenso kaputt sähen. Vermutlich sind es nur die Bosse, nicht die ungarndeutsche Bevölkerung. Und ich habe Nachbarn aus Deutschland, bei denen ich nicht verstehe, was sie in Ungarn wollen: Sie reden 1:1 die ganze Verdrehungspropaganda aus dem deutschen Fernsehen nach und sind davon verhetzt wie die anderen in Deutschland, so daß ich gar nicht mehr mit ihnen reden kann.
Sie haben eine wichtige Lebenserfahrung gemacht. Je länger man Kontakt zu Menschen hat, desto besser lernt man sie kennen. Fehleinschätzungen zu Beginn eines Kontaktes sind nachvollziehbar. Es geht in der Regel allen Menschen so, auch wenn sie es besser wissen müssten. Passen sie auf, dass ihnen nicht eine alte Auswandererkrankheit widerfährt: Erst wird das neue Auswanderland in den Himmel gehoben und am Ende nur noch gehasst. Das ist keine Erfindung von mir. Auch wenn ich die Wirtschafts- und die Ukrainepolitik von Fidesz ablehne, weil sie Ungarn sehr schaden wird, bin ich mit vielen anderen Entscheidungen hier zufrieden und lebe sehr gern in Ungarn. Ich sage zu meinen in Deutschland lebenden Bekannten immer, die mich nach Deutschland einladen wollen, dass ich kein Bedürfnis habe, nach Deutschland zu reisen und dass man mich aus Ungarn nur auf einer Bahre mit den Füßen zuerst raustragen wird können.
Ich hasse es hier nicht nur noch, ich hasse nur Bestimmte, weil sie den Unfug in Deutschland unterstützen und ihn auch in Ungarn einführen möchten. Aber die säbelrasselnde Ukrainepolitik der EU, auf Befehl der USA (die selber nicht die Sanktionen treiben) ist glatter Selbstmord, wie von den USA befohlen, um die Vasallen zu erniedrigen und als Wirtschaftsmacht auszuschalten.
Die Ukrainepolitik und die Russlandpolitik der EU, aktuell wie der Vergangenheit, haben sich bereits als gigantischer Fehler erwiesen. Was erwarten sie von Vasallen der Amis – außer Selbstzerstörung ??
Hallo Dirk,
alter Kamerad, hier hat es Dich also hin verschlagen, nach Süd Ungarn. Ich hoffe, Dir gefällt es dort. Ich bin auch ernsthaft an der Planung, die Heimat zu verlassen. Ungarn zieht doch einige an, da ist die Welt noch nicht so missraten.
Nach dem unser Netzwerk gescheitert ist, war es nicht mehr möglich, für langere Zeit ein anderes Netzwerk aufzubauen. Ab und zu habe ich noch Kontakt zu Karsten. Der ist übrigens im Januar nach Schweden ausgewandert.
Zwei Kameraden haben sich für Ungarn entschieden, einer davon vor vier Jahren mit Frau und drei Kindern und sie haben sich gut eingelebt.
Dir die besten Grüße und Wünsche in Ungarn, vielleicht sieht man sich Mal dort.
Ferdinand Weiss
Ich hoffe, sie hassen mich nicht, weil ich in ihren Augen sicher den “Unfug unterstütze”. 🙂 Hass ist übrigens wie Alkohol immer ein schlechter Ratgeber und schadet einem am Ende mehr als dass er nutzt.
Herzlichen Dank Herr Kauder für Ihren wundervollen Bericht über Ihre Lebenssituation in Ihrem Dorf, dessen Inhalt ich übertragen kann auf meinen Ort Cserszegtomaj/Balaton, wo ich seit 17 Jahre lebe. Auch ich fühle mich in Ungarn sehr wohl und behütet durch die hervorragende, diplomatisch- geschickte Politik der Regierung Orbán. Leider gibt es auch deutsche Stimmen, Gott sei Dank nur wenige, die sich dem deutschen verlogenen und teilweise ketzerischem Mainstream gegen Ungarn anschließen.
Diesen Unzufriedenen möchte ich nur die Frage stellen: Warum leben sie dann noch in Ungarn, wenn alles so schlimm ist ? Es wäre doch konsequent, wenn sie ehrlich sind, dass sie dann in das von ihnen gelobte Land BRD zurückkehren. Hoffentlich bewahrt uns die Regierung Orbán im Neuen Jahr von weiterem Ungemach. Das wünsche ich mir so sehr !