Betrug mit Gemälde

Ausfuhr erschwindelt

Die Behörden haben Strafanzeige bei der Polizei in Budapest erstattet, nachdem ein wertvolles Gemälde von Gustav Klimt offenbar unter vorsätzlich falschen Angaben außer Landes gebracht wurde.

Es handelt sich demnach um das Gemälde „Afrikanischer Herzog“ von Gustav Klimt aus dem Jahre 1897, das spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen galt. Im Frühjahr wurde es bei einer Auktion in Maastricht für 15 Mio. Euro angeboten. Dorthin gelangte es aus einer Wiener Galerie, der das stark verschmutzte Bild durch ein Sammlerehepaar zur Restaurierung eingereicht worden war. Nun erklärt Ungarns Regierung, hier liege Missbrauch geschützter Kulturgüter in Tateinheit mit Urkundenfälschung und Irreführung von Behörden vor. Es wurde eine interne Untersuchung eingeleitet, wie das Gemälde außer Landes gebracht werden konnte, und eine Verschärfung der einschlägigen Rechtsnormen angeregt.

Nach Informationen von ungarischer Behördenseite hatte eine Privatperson noch 2023 die Ausfuhr eines Gemäldes beantragt, dessen Name als „Afrikanisches Männermodell“ und der Maler als unbekannt angegeben wurde. Der Antragsteller gab den Schätzpreis des Ölgemäldes mit schlappen 50.000 Forint (zum damaligen Umtauschkurs 130 Euro) an. Die Zollbehörde urteilte aufgrund dieser Angaben und des beigelegten Fotos, es bedürfe keiner gesonderten Ausfuhrgenehmigung. Erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass es sich um ein berühmtes Werk von Gustav Klimt handelt, das seit nahezu einhundert Jahren als verschollen galt. Damit wurde klar, dass der Antragsteller die Behörden angelogen hatte. Bekannt wurde nun auch, dass eine Privatperson eine ungarische Kunstexpertin im Jahre 2022 um die Untersuchung des Gemäldes bat, die das Bild einwandfrei als Original von Gustav Klimt einordnete.

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