Malteser-Hilfsdienst
Arztkontakt ohne Reisen
Dieser Tage startete die Telemedizin-Sprechstunde an fünf Standorten des Felzárkózó-Programms (Förderprogramm für Gemeinden), was Ungarn große internationale Anerkennung verschafft. Das Programm zur Betreuung jener Bevölkerung, die ohne medizinische Versorgung in den ärmsten Regionen des Landes geblieben ist, hat sich zum Ziel gesetzt, die räumliche Distanz zwischen Arzt und Patient mit modernsten Untersuchungsgeräten zu überbrücken.
Mit EU-Mitteln wurde in Bicske ein 1.700 m2 großes Gesundheitszentrum errichtet, in dem neben dem telemedizinischen Zentrum auch ein Labor und ein Medikamentenversorgungszentrum sowie der für die Koordination erforderliche Büro- und Logistikhintergrund eingerichtet wurden. Die Gemeinden werden durch 14 mobile Gesundheitszentren versorgt, wobei Fachassistenten mit den Fahrzeugen anreisen und unter Anleitung eines mit dem Internet verbundenen Arztes instrumentelle Untersuchungen durchführen.
Aufgrund der Verhältnisse kleinerer Gemeinden wird bei den Untersuchungen auf eine Überweisung an Fachärzte in weit entfernten Städten verzichtet, die notwendigen Labor- und Ultraschalluntersuchungen werden vor Ort durchgeführt. Die Proben werden zum Labor des Zentrums in Bicske transportiert, wo innerhalb von zwei Jahren bereits 141.000 Proben analysiert wurden. Die Ultraschallgeräte kommen nach vorheriger Absprache mit Fahrzeugen in die Gemeinden, seit Beginn des Programms wurden 2.600 Patienten auf diese Weise untersucht.