Interview mit Theaterregisseur Clemens Bechtel
Von zersplitterten Familien und Identitäten
Sie haben in Szekszárd zuletzt 2022 das Stück „Schweres Gepäck“ inszeniert. Dabei handelt es sich um eine Produktion, die die Vertreibung der Ungarndeutschen aus Ungarn thematisiert. Nach dem großen Erfolg dieses Stücks im Inland wie auch im Ausland sind Sie jetzt wieder hier, um an einer Art Fortsetzung zu arbeiten. Dieses Mal soll der Hauptfokus auf dem Jahr 1948 liegen und darauf, wie die Menschen verschiedener Herkunft ihre Schicksale im kommunistischen Nachkriegsungarn erlebten.
Wie kam es zur Idee, sich abermals mit der Vertreibung der Ungarndeutschen zu beschäftigen?
Es gab eigentlich zwei entscheidende Momente. Das eine war lange vor dem Probenbeginn der letzten Produktion. Ich nahm an der Einweihung eines Denkmals für die Vertriebenen teil. Mit dabei war auch Ibolya Hock-Englender, die Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, die auch der Träger des Theaters ist. In ihrer Rede sagte sie, man dürfe bei diesem Thema nicht das Schicksal der Ungarndeutschen vergessen, die nicht vertrieben worden sind, sondern hier blieben und großen Diskriminierungen ausgesetzt waren. Das war der Moment, in dem mir bewusst wurde, dass ich davon nicht viel wusste. Ich dachte ursprünglich, alle seien vertrieben worden, bis ich dann eben festgestellt habe, dass das für etwa die Hälfte der Ungarndeutschen nicht zutraf. Da stellte sich mir die Frage: Was ist mit ihnen passiert?
Der andere wichtige Moment kam bei der Vorbereitung zu unserem ersten Stück über die Vertreibung, „Schweres Gepäck”. Da hatte ich ein Gespräch mit der Direktorin des Heimatmuseums in Budaörs, Dr. Katalin Gajdos-Frank, die mir von ihrer Geschichte erzählt hat. Ihr Großvater sei, nachdem er zunächst nach Deutschland vertrieben worden war, wegen der Liebe zu einer Ungarin, wieder zurückgekommen. Er hatte sich wieder nach Ungarn durchgeschlagen, wo er sich, weil er seinen Hof verloren hatte, dann jahrelang als Tankwart durchschlug.
Diese beiden Momente waren für mich wichtig für die Überlegungen zu dem Stück. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichtsschreibung maßgeblich vom Schicksal der Vertriebenen geprägt ist. Die andere Seite, also das Schicksal der Nicht-Vertriebenen und Zurückgekommenen, blieb mehr oder weniger im Dunkeln. So dachte ich, es wäre gut, sich auch einmal damit zu beschäftigen.
Die Handlung ist keine Fortsetzung des Stückes „Schweres Gepäck“. Die Figuren sind andere. Planten Sie trotzdem eine Verbindung zwischen beiden? Gibt es wiederkehrende Motive oder Elemente?
Ja. Zum einen ist da das wiederkehrende Thema der Kriegsschuld. Es gab diese SS-Soldaten, von denen sehr viele in Ungarn rekrutiert wurden, teilweise zwangsrekrutiert, teilweise auch freiwillig. Im Stück gibt es eine Figur, die wir so ähnlich auch im „Schweren Gepäck“ hatten, die hier wieder auftaucht. Ansonsten ist die Geschichte ein bisschen weiter, sie handelt ja einfach ein paar Jahre später. Man ist in dem Stück in der Situation, dass man zum einen zwischen zwei Diktaturen lebt; man hat all die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erlebt, der jetzt zwar vorbei ist, aber eigentlich ist man schon auf dem Weg in die nächste Diktatur, in den Kommunismus.
In dem Stück „Schweres Gepäck“ ging es um die Vertreibung. In „1948 – ohne Gepäck“ geht es jetzt auch um Menschen, die sich auf den Weg zurück machen. So gesehen ist es schon eine Fortsetzung, nur eben nicht unbedingt mit denselben Figuren, und inhaltlich ein paar Jahre später angesiedelt. Ein Unterschied ist sicherlich, dass dieser Teil noch stärker thematisiert, wie zerrissen eigentlich die Familien sind. Fast keine der Figuren in diesem Stück lebt in einem gesunden, normalen familiären Kontext, mal fehlt der Mann, mal die Frau, auch der Tod ist ein Thema… Ich kenne ähnliche Schicksale auch aus Deutschland. Mein Großvater war 1948 noch in Gefangenschaft. Die Protagonisten sind also sehr verlorene Figuren.
Eine andere Parallele ist, dass auch in diesem Stück versucht wird, mit dem Holocaust umzugehen. Bei „Schweres Gepäck“ haben wir mit einer jüdischen Figur gearbeitet, die bei den Ungarndeutschen aufgetaucht ist. Bei „1948 – ohne Gepäck“ haben wir es mit einer Frau zu tun, die zu den Roma gehört und deren Angehörige im Holocaust umgekommen sind.
Würden Sie empfehlen, die beiden Stücke in chronologischer Reihenfolge anzuschauen?
Es macht Sinn, aber man muss nicht. Man kann das eine ohne das andere anschauen, wie bei Kinofilmen auch. Es handelt sich um keine Serie. Man muss nicht den ersten Teil gesehen haben, um den zweiten Teil zu verstehen. Man kann die Stücke durchaus auch in umgekehrter Reihenfolge anschauen. Es handelt sich eben um zwei verschiedene Zeitabschnitte. Aber natürlich haben beide im weiteren Sinne miteinander zu tun.
Könnten Sie in ein paar Sätzen zusammenfassen, worum es in der aktuellen Geschichte geht?
Es handelt sich nicht im klassischen Sinn um dokumentarisches Theater, was sich in erster Linie auf die Quellen bezieht. Wir arbeiten vielmehr mit Figuren, deren Geschichte und Kontext wir verfolgen. Da ist die Geschichte einer Frau, die mit ihrer Tochter nach Ungarn zurückkommt, nachdem sie nach dem Krieg einige Monate in Deutschland verbracht hatte, und die nun feststellt, dass ihr Hof von einem Neusiedler, der wiederum selbst aus der Tschechoslowakei vertrieben wurde, bewohnt wird. Es geht darum, wie in diesem Dorf die verschiedenen Menschen miteinander umgehen und klarkommen.
Die Figuren stellen sich die Frage: Warum sind manche vertrieben worden, andere wiederum nicht? Über all dem stehen zwei komplexe Themen: Identität und Heimat. Warum ist Heimat so wichtig? Was ist für wen Heimat? Ist Heimat ein Ort? Sind Heimat die Menschen um mich herum? Ist Heimat das Haus oder der Hof, in dem ich bin? Kann ein Beruf Heimat sein? Kann Heimat zu einem Albtraum werden? Kann das auch etwas Schreckliches sein – Heimat?
Daneben geht es um die Identität. Was heißt es, Ungar zu sein? Muss ich, um Ungar zu sein, die ungarische Sprache beherrschen? Muss ich in Ungarn leben? Was macht mich zum Ungarn, Deutschen oder auch Siebenbürger? Was macht generell eine Nationalität aus? Identität und Heimat sind Schlüsselbegriffe dieses Stücks.

Bei „Schweres Gepäck“ waren Kollektivschuld, Zwangsumsiedlung und Flucht die zentralen Themen, nun geht es also um Heimat und Identität?
Einerseits ja. Und was noch eine Rolle spielt, ist der erste vorsichtige Blick in die Zukunft. Wie kann ich in die Zukunft schauen, wenn die Vergangenheit noch gar nicht richtig vorbei ist? Was bedeutet diese kollektive Schuld, die auch hier immer noch eine Rolle spielt? Und was ist mit der individuellen Schuld? Bin ich als Deutscher mitverantwortlich für den Holocaust, auch wenn ich selbst nicht unmittelbar daran beteiligt war? Und wie kann ich so in die Zukunft schauen? Was bietet diese Zukunft?
Wenn die Schrecken und die Traumata der Vergangenheit so groß sind, dass ich mich immer noch mit der Vergangenheit auseinandersetze, was bedeutet dann Zukunft? Was bedeutet Zukunft auf politischer Ebene? Was behauptet die Politik? Welche Art Zukunft verspricht der Kommunismus in dieser Zeit? Und wie sieht die Realität aus?
Ich habe deshalb eine Figur mit Roma-Hintergrund in das Stück integriert. Sie kann die Zukunft lesen oder behauptet zumindest, dass sie aus Karten lesen und in die Zukunft schauen kann. Das wiederum kollidiert mit den verschiedenen Figuren, die alle versuchen, an diesem Nullpunkt – in Deutschland sagt man „zur Stunde Null“ – in ihrem Leben wieder Fuß zu fassen und ein neues Leben zu beginnen, nachdem der Krieg und diese schreckliche Naziherrschaft alles zerstört haben.
Als ich bei den Proben zusah, hatte ich das Gefühl, dass die inneren Konflikte zwischen den Figuren ein bisschen stärker ausgeprägt sind, als der Konflikt zwischen den Menschen und der politischen Situation. Bei „Schweres Gepäck“ habe ich es umgekehrt wahrgenommen.
Bei „Schweres Gepäck“ geht es am Anfang darum, dass in der Familie eine Spaltung stattfindet zwischen den Leuten, die sich zu den Nationalsozialisten bekennen. Aber es ist richtig, es geht mehr um die kollektive Erfahrung der Vertreibung. In diesem Kollektiv nimmt das Kind die Ereignisse anders wahr als die Erwachsenen, aber trotzdem ist dieses Kollektiv sehr stark. In der Tat gibt es dieses Kollektiv beim aktuellen Stück nicht mehr.
Jetzt, 1948, herrschen zwischen den donauschwäbischen Figuren verschiedene Haltungen. Die eine Figur ist hier geblieben, obwohl ihr Mann offensichtlich eine Nazi-Vergangenheit hat. Und das wiederum bringt sie in Konflikt zur reichen Cousine von ihr, die nach Deutschland vertrieben wurde und jetzt auf einmal wieder herkommt. Es geht also mehr um diese Figuren und nicht so sehr um die kollektive Erfahrung der Vertreibung. Das ist richtig. Es geht auch um Liebesbeziehungen: Was bedeutet es, wenn ich als Frau von meinem Mann getrennt bin? Wenn dieser in der Gefangenschaft ist und ich ein neues Kapitel beginne? Habe ich dann ein schlechtes Gewissen?
Es geht in diesem Stück aber auch um andere Liebesbeziehungen, zum Beispiel um ein Paar, bei dem der Mann seine Frau verloren hat. Und – und ich glaube, das ist ein großer Unterschied zu dem vorherigen Stück – es geht nicht nur um die Erfahrungen der Deutschen. Die Zeit um 1948 – das ist keine Perspektive allein der Donauschwaben, sondern wir haben hier drei verschiedene Bevölkerungsgruppen, die gleichzeitig in diesem Dorf leben und die auch gleichzeitig eine Rolle spielen. Die Neusiedler sind selbst aus der Tschechoslowakei vertrieben worden und sind jetzt in diesem Haus. Es geht auch um deren Schicksal. Außerdem behandeln wir die Geschichte dieser Roma-Frau, deren ganze Familie im Holocaust getötet wurde. Es geht auch um die Schwaben und somit um diejenigen, die zurückgekommen sind aus Deutschland und um diejenigen, die da geblieben sind.
So gesehen ist die Figurenkonstellation auf eine gewisse Weise viel zersplitterter. Bei „Schweres Gepäck“ liegt der Schwerpunkt eher auf der kollektiven Erfahrung der Vertreibung, auch wenn es natürlich Differenzen in der Wahrnehmung gibt. Zwar stirbt da ebenfalls der Mann, aber die Familie an sich ist intakt. Bei diesem Stück aber ist keine Familie mehr intakt. Alle Familien sind jetzt auseinandergebrochen. Es gibt keine Heimat mehr. Es gibt Leid, der Mann ist immer noch weg… Alles ist im Umbruch. Deshalb ist dieses Stück vielleicht individueller. Ob das besser ist, weiß ich nicht so genau. Es ist eben anders.
Warum erinnert mich das Stück als Zuschauer ein wenig an einen Krimi oder Spionagefilm?
Es gibt viel „hidden agendas“, also versteckte Informationen. Die Grundfrage der Frau, die zurückgekommen ist, lautet: Warum musste ich nach Deutschland gehen und warum musste meine Cousine, deren Mann offensichtlich Nazi war, nicht gehen? Das hat schon etwas von einem Krimi, das stimmt. Außerdem entsteht ein Gefühl der Bedrohlichkeit.
Was ich sehr spannend finde ist: Man weiß nicht, was da gerade passiert. Was ist real und was nicht? Was findet nur im Kopf der Figuren statt und was wird nach außen getragen? Was ist der Unterschied zwischen dem, was ich formuliere und dem, was ich eigentlich denke? Die Figuren sind irgendwie alle sehr verloren. Vor allem natürlich dieser Mann mit seiner Tochter, der gerade seine Frau verloren hat.
Interessant ist für mich, wie die Kinder oder wie die heranwachsenden Jugendlichen miteinander umgehen, über diese Grenze von unterschiedlichen Nationalitäten hinweg. Da steckt für mich Hoffnung drin. Hoffnung darauf, dass man sich jenseits von Sprache und Nationalität und auch jenseits von Erfahrungen durchaus verstehen kann. Und wenn es um Jugendliche geht, dann schwingt da ein Stück Hoffnung mit, dass es vielleicht gar nicht so wichtig ist, ob ich nun Ungar bin oder Deutscher oder Donauschwabe, sondern dass es um etwas ganz anderes geht. Vielleicht um wirklichen Frieden.
Schlussendlich versucht das Stück – und das hat schon mit dem Heute zu tun, vielleicht nicht hier mit Ungarn, aber mit anderen Ländern – eine Beschreibung zu sein von einer Gesellschaft unmittelbar nach einem Krieg. Was macht Krieg mit einer Gesellschaft? Was macht er mit den Individuen? Was zerstört der Krieg jenseits von den Bomben? Was ist zerstört an Beziehungen, an Infrastruktur, wie wirkt das auf die Menschen? Das finde ich, ist eine sehr interessante und – mit Blick auf die Ukraine – auch aktuelle Frage.
Am Ende von „Schweres Gepäck“ werden die Zuschauer stark mit der Aktualität des Stücks konfrontiert. Gibt es im neuen Stück ebenfalls eine Aktualität, die auch so direkt deutlich wird?
Ich glaube, dass sich die Frage nach Heimat und Identität im Moment sehr viel stellt. Was ist Ungarn? Was bedeutet es, Ungarisch zu sein? Wie gehen wir mit Fremden um? Ich würde mir wünschen, dass man versucht, diese Fragen auch auf sich bezogen zu beantworten. Ich bringe natürlich auch immer meine aktuellen Themen in die Stücke ein, aber einen so direkten Bezug, wie der mit dem syrischen Flüchtling in „Schweres Gepäck“, den gibt es in dem Fall nicht. Bei „1948 – ohne Gepäck“ ist der moralische Zeigefinger nicht ganz so erhoben, hoffe ich zumindest.
Was sagt das Stück Jugendlichen und was den älteren Generationen?
Man identifiziert sich unterschiedlich, je nach Lebenssituation. Wenn man so alt ist, dass man schon Verluste erlebt hat, vielleicht eine Scheidung oder sogar den Tod, dann hat man auch erlebt, wie Lebensentwürfe zerbrechen. Außerdem kann Politik manchmal auch auf sehr brutale Weise auf das eigene private Leben einwirken. Wenn man noch jünger ist und sieht, wie die Erwachsenen zerbrechen, dann können Beziehungen zu Gleichaltrigen und Freundschaften einen unglaublich starken Halt geben und eine große Erleichterung darstellen. Diese Beziehungen können dann manchmal mindestens so wichtig sein wie die Familie.
Ich finde es spannend, wie die verschiedenen Figuren in dem Dorf mit der Gesamtsituation umgehen. Es ist schwer zu sagen, wie das Publikum damit umgehen wird, aber ich hoffe natürlich, dass es ihnen gefällt. „1948 – ohne Gepäck“ ist komplexer als „Schweres Gepäck“, aber das finde ich auch gut, denn diese Zeiten waren eben auch komplexer. Und Theater ist immer auch ein Ort, an dem man Widersprüchliches versucht darzustellen. Nicht immer sollte man mit einer klaren Botschaft rausgehen, sondern auch mal Denkanstöße bieten. Oder – wie eine liebe Kollegin von mir oft sagt: Theater darf man nicht verstehen, dann ist es gut. Natürlich muss man das Interesse wecken, denn ohne Neugier geht es nicht. Aber wenn nicht alles klar ist und man darüber nachdenken muss, dann habe ich meinen Job gemacht. Wenn man nicht nur über die Donauschwaben nachdenkt, sondern auch über den eigenen Begriff von Identität und Heimat. Das würde ich mir wünschen.
Gibt es etwas, was das Stück für Sie persönlich macht?
Ja, sogar mehrere Dinge. Mein Großvater ist 1949 aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause gekommen. Meine Mutter wurde 1940 gezeugt, als er als Soldat auf Urlaub nach Hause kam. Sie hat also ihren Vater das erste Mal mit neun Jahren gesehen. Sie ging zum Bahnhof, um ihn abzuholen, und da stand dann dieses Wrack vor ihr. Sie wünscht sich einen tollen Vater und lernt dann einen Mann kennen, der vollkommen krank ist, der Skorbut hat, dessen Zahnfleisch weg ist, der kahl rasiert ist, und so weiter.
Und plötzlich kommt dieser nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich zerstörte Mann in die Familie hinein. Meine Mutter hat viel gelitten und auch gehungert, aber 1949 ging es in Deutschland schon etwas besser. Dieser Mann, der aus der Gefangenschaft kommt, ist ein persönlicher Bezug von mir. Es gibt in dem Stück eine Figur, die aus dem Lager zurückkommt und Sätze sagt, die auch mein Opa gesagt haben könnte. Vielleicht, man weiß es ja nicht.
Meine Mutter ist Geschichtslehrerin gewesen und dennoch hat sie sich nie getraut, ihren Vater zu fragen, wie es im Krieg war und was da an Verbrechen passiert ist. Das war ein absolutes Tabuthema. Dieses Tabuisieren beschäftigt mich auch in diesem Stück. Als Regisseur erzählt man schlussendlich immer irgendwie auch die eigene Geschichte.
Haben Sie eine Lieblingsszene oder vielleicht eine Lieblingsfigur?
Nein. Das ist wie ein Mobile, da muss alles im Einklang stehen. Es gibt Figuren, mit denen ich mich identifiziere, aber im Prinzip sind mir alle Szenen und Figuren gleich wichtig. Das ändert sich aber von Tag zu Tag. Manchmal finde ich eine Szene total super, dann kommt der nächste Tag und ich finde sie langweilig und überlege, sie umzuschreiben.
Gibt es noch etwas, was das Publikum über das Stück wissen sollte?
Eine klare Botschaft gibt es nicht. Ich finde es auch gut, wenn es nicht ganz so klar ist, was genau die Botschaft ist. Ich wünsche mir vom Publikum, dass es mit Offenheit hineingeht, und mit Offenheit wieder herauskommt und mit vielen Fragen über diese sehr spezielle Zeit. Es soll ein guter, spannender und, ja auch lustiger Theaterabend sein, trotz der Schwere der Thematik. Das ist mir auch wichtig. Die Geschichte ist nur der Anlass. Mir geht es darum, die Menschen auf intelligente Weise anspruchsvoll zu unterhalten.
Weitere Informationen zum Stück und den aktuellen Spielterminen finden Sie auf der Website der Deutschen Bühne Ungarn: www.dbu.hu/repertoire/1948-ohne-gepack
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