Auswandern
Auswanderin Yvonne Cork: „Die unkontrollierte Zuwanderung und die Politik haben Deutschland bis zur Unkenntlichkeit verändert.“ Fotos: Anna Berg

Nach Ungarn ausgewandert: Autorin, Designerin und Bloggerin Yvonne Cork

Über Estland nach Ungarn

Ich bin auf einem Spaziergang durch den Park am Schloss Festetics in Keszthely, in meiner Begleitung Yvonne Cork, eine 43-jährige Autorin, Designerin und Bloggerin.

Der Park gehört zu den Orten, die Yvonne und ihre kleine Familie regelmäßig besuchen, seit sie in der Nähe eine Wohnung mieten konnten. Erst vor ein paar Wochen ist die Familie nach Ungarn gezogen, nachdem sie zwei Jahre zuvor beschlossen hatte, Deutschland in Richtung Estland zu verlassen. In der Nähe von Tallinn hatten sie eine Wohnung gemietet und versucht, ein neues Leben zu beginnen.

Weshalb haben Sie Deutschland verlassen?

Uns war Deutschland nicht mehr sicher genug. Die unkontrollierte Zuwanderung und die Politik haben das Land bis zur Unkenntlichkeit verändert. Hinzu kam, dass den Kindern in den deutschen Schulen das selbstständige Denken aberzogen wird. Die Indoktrination der Jüngsten der Gesellschaft ist schon sehr weit fortgeschritten. Wer seine Kinder liebt, kann das nicht wollen!

Hat Ihr Familien- und Freundeskreis Ihre Ansichten geteilt?

Nein, ganz im Gegenteil! Die Konflikte innerhalb meiner Familie waren durch die unterschiedlichen Sichtweisen schwierig. Ich lehne das Gendern ab, nicht zuletzt als Autorin. Die LGBTQ-Bewegung empfinde nicht nur ich als eine Art der Zerstörung der normalen Gesellschaft, eine Ideologie, der wir nicht folgen möchten.

Die Folgen der unbegrenzten Zuwanderung aus kulturfremden Ländern sind bereits deutlich sichtbar, dennoch versteht meine Familie nicht, weshalb wir dagegen sind, Menschen aufzunehmen, die gar nicht die Absicht haben, sich in Westeuropa zu integrieren, die unsere Lebensweise hassen und auf uns herabsehen.

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“Uns war Deutschland nicht mehr sicher genug. Die unkontrollierte Zuwanderung und die Politik haben das Land bis zur Unkenntlichkeit verändert.”

Aber es war ja auch das gesamte Umfeld, das meiner Meinung und meinen Recherchen keinen Glauben schenken wollte bzw. meine Einstellung nicht akzeptieren wollte, obwohl ich ihre Meinung akzeptierte. Sie wollten lieber, dass ich so denke wie sie, also nicht selbstständig. Das ist aber nicht mein Ding, also wohin würde das alles noch führen? Dass es unter Umständen auch den Job kosten konnte, habe ich nicht ignorieren können.

Gespräche innerhalb der Familie waren also nicht möglich?

Nur bedingt. Es war wie in den Mainstream-Medien: Es gab nur eine Wahrheit und das war leider nicht unsere. Ganz schlimm wurde es während der „Pandemie“, weil wir bezüglich Covid und „Impfung gegen Corona“ eine andere Meinung haben. Ich habe mehrere Geschwister und auch sie haben bereits Kinder, sodass Familientreffen logistisch ohnehin schon eine Herausforderung waren. Dann kam die angebliche Pandemie und die Kinder wurden praktisch voneinander abgeschnitten.

Die absurden Vorschriften hinsichtlich Treffen innerhalb der Familien wurden von der Verwandtschaft eingehalten, aber selbst, wenn sich doch ein paar Leute fanden, denen die Anordnungen egal waren, musste man damit rechnen, dass „gesetzestreue“ Nachbarn das Ordnungsamt rufen würden. So kam es, dass wir Kindergeburtstage auch im Winter als Picknick im Park gefeiert haben.

Wir haben in dieser Zeit Dinge erlebt, die man getrost als Psychoterror, vor allem den Kindern gegenüber, bezeichnen kann.

Ihr Aufbruch begann im September 2021. Gab es dafür einen besonderen Grund?

Es gab gleich mehrere! In Deutschland begannen die „Booster-Impfungen“, das Gängeln der Kinder mit Masken und Tests sollte weitergehen und die Angst wurde größer, dass man Kinder ohne das Einverständnis der Eltern mit der mRNA-Spritze behandeln könnte. Als das Ergebnis der Bundestagswahl abzusehen war, hat es uns gereicht. Uns war klar: Mit den Grünen an der Spitze des Landes würde es in der Heimat keine Zukunft mehr für uns geben.

Wie sind Sie ausgerechnet auf Estland gekommen?

Wichtig war uns ein sicheres Land, in dem eine gute Schulbildung geboten wird. Bevor wir uns auf den Weg machten, hatten wir Kontakt zu deutschen und später zu russischen Familien in Estland. Ihre Erfahrungen haben uns positiv gestimmt und die Entscheidung treffen lassen.

In Estland haben wir 2021 eine Woche Urlaub gemacht und während dieser Zeit gleich eine Wohnung gefunden. Sogar die ersten Formalitäten konnten wir zu diesem Zeitpunkt schon erledigen. Zurück in Deutschland haben wir das angemietete dreistöckige Haus ausgeräumt und alles zusammengepackt. Wegen des kommenden Schulbeginns musste es schnell gehen.

Estland hat eine eigene, fremde Sprache. Hat Sie das nicht abgeschreckt?

Nein, wir waren alle motiviert, diese Sprache zu lernen. Laut Verfassung ist ja die estnische Sprache die einzige offizielle Landessprache, vor allem in den Schulen. Aber Sprachen kann man lernen und wir waren zuversichtlich, dass wir im Notfall auch mit Englisch zurechtkommen würden. Für meine Kinder gab es Unterstützung im Kindergarten, in der Schule und später für alle in der Schule zusätzlichen Intensivunterricht. Das beschleunigte den Spracherwerb.

Auch ich habe Sprachunterricht genommen. Einen A-1-Kurs habe ich erfolgreich abgeschlossen.

Yvonne Cork vor dem Schloss Festetics: „Ungarn ist das einzige EU-Land, das keinen Euro hat, sich gegen den Krieg ausspricht und nicht gewillt ist, seine Souveränität aufzugeben.“

Wie erging es Ihnen in Estland?

Zusammenfassend würde ich sagen, es war eine interessante Erfahrung.

Die Natur in Estland ist faszinierend, die Esten zeigen ihren Nationalstolz, aber wir sind nicht so recht warm geworden mit ihnen. Den meisten Kontakt hatten wir zu den russischen Einwohnern, obwohl unsere Kinder den örtlichen Kindergarten bzw. die Schule besuchten.

Dadurch, dass ich sehr viel im häuslichen Büro arbeite, also nicht zwingend vor die Haustür musste, ergab es sich nicht, richtigen Kontakt aufzubauen, auch weil die Esten nicht wirklich kontaktfreudige Menschen sind. Mit Kindern ist das natürlich schwer, da man es aus Deutschland kennt, dass Kinder sich nachmittags treffen.

Wie haben Sie den Kriegsbeginn erlebt?

Es existiert eine latente Feindschaft zwischen den Esten und den dort lebenden Russen, obwohl deren Anteil bei 30 bis 40 Prozent liegt. Aber zumindest sagte niemand etwas gegen die russische Sprache, so wie in Deutschland. Russisch ist sogar ein Pflichtfach ab der 5. Klasse. Estland war das erste Land, das Streumunition in die Ukraine liefern wollte und in Deutschland um Erlaubnis anfragte. Allein der Gedanke daran, solche geächteten Waffen überhaupt liefern zu wollen, machte einen schon sehr nachdenklich … Russlandfahnen sind in Estland verboten. Frieden zwischen den Ländern zu schaffen, ist überhaupt kein Thema! Die Propaganda des Landes schürt massiv Angst vor Russland. Es wird sogar behauptet, Putin wolle sich das Baltikum zurückholen.

Weshalb haben Sie beschlossen, Estland wieder zu verlassen?

Die negativen Dinge in unserem Leben wurden immer mehr. Die Kälte – sowohl die der Bewohner als auch die klimatische (fünf bis sechs Monate hoher Schnee bei Kälte von um die minus 20 Grad) – wurden immer unerträglicher. Dazu kam eine deutliche Teuerung der Lebenshaltungskosten, teilweise über deutsches Niveau.

Als wir in Estland ankamen, konnte man in Tallinn (wenn man direkt dort wohnte) noch alle öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Das wird Anfang 2024 ersatzlos gestrichen. Weitere Dinge ändern sich ab Anfang 2024: Die Einkommensteuer wird um zwei Prozent erhöht, für Familien wird weniger Geld zur Verfügung gestellt, das Leben insgesamt wird deutlich teurer. Der berühmte letzte Tropfen im Fass war die Tatsache, dass sich auch in Estland die LBGTQ-Ideologie immer stärker auszubreiten begann.

Warum hat es Sie schließlich ausgerechnet nach Ungarn verschlagen?

Ungarn ist das einzige EU-Land, das keinen Euro hat, sich gegen den Krieg ausspricht und nicht gewillt ist, seine Souveränität aufzugeben. Ungarn ist und bleibt Ungarn.

Als klar war, dass Estland nicht die Alternative für uns ist, die wir uns erhofft hatten, haben wir uns über Ungarn informiert und Kontakt zu anderen Deutschen aufgenommen, die bereits in Ungarn leben. Eigentlich wollten wir hier erst einmal ein paar Tage Urlaub machen, aber dann kam uns das Leben dazwischen und wir wanderten, ohne das Land vorher gesehen zu haben, einfach so nach Ungarn aus.

Yvonne Cork schreibt Babybücher in mehreren Sprachen, Kinderbücher und Ratgeber zu verschiedenen Themen. Sie hat ein Malbuch herausgegeben und schreibt Fantasy-Bücher. Derzeit ist ein Auswanderer-Buch in Arbeit. Die Gestaltung der Bücher übernimmt sie selbst. Außerdem entwirft sie Firmenlogos, T-Shirts, Cover für CD’s und vieles mehr.
Auf ihrer Internetseite yvonne-cork.com gibt es weitere Informationen.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?

Wir möchten uns integrieren, also die Sprache lernen und unseren Lebensunterhalt hier vor Ort verdienen. Noch arbeite ich online für Menschen, die Deutsch lernen wollen oder müssen oder im Fach Deutsch Probleme haben, schreibe Bücher und designe in verschiedenen Bereichen.

Ich möchte vor Ort in der näheren Zukunft Deutsch für Ausländer anbieten und auch deutschsprachige Kinder bzw. Jugendliche beim Lernen der deutschen Sprache unterstützen.

Wir hoffen, dass uns Ungarn als eine der letzten Bastionen gegen unkontrollierte Zuwanderung, Überfremdung und kranke Ideologien erhalten bleibt. Schließlich geht es um die Zukunft unserer Kinder!

Blick von der Parkseite auf das Schloss Festetics.

 

Weitere Teile der BZ-Serie „Nach Ungarn ausgewandert“:

BZ Magazin 06/2021: Kabarettist Detlev Schönauer

BZ Magazin 18/2022: Ehemalige Kommunalpolitikerin Christiane Wichmann

BZ Magazin 19/2022: Webdesignerin und Biografin Emily Paersch

BZ Magazin 20/2022: Gesundheitsberaterin Dorothea Heinzel

BZ Magazin 21/2022: Zweifache Mutter Conny S.

BZ Magazin 22/2022: Ehemaliger Polizist Klaus Kauder

BZ Magazin 01/2023: Marketingexperte Viktor Végh

BZ Magazin 03/2023: Einwanderungsberaterin Diana Bednar

BZ Magazin 06/2023: Die Handwerkerfamilie Kittel

BZ Magazin 09/2023: Ungarisch-Lehrerin und Übersetzerin Anna Berg

BZ Magazin 11/2023:  Die Familie Scherer

BZ Magazin 12/2023: Die Pferdeliebhaber Petra und Wilfried Böske

BZ Magazin 13/2023: Finanzdienstleister Jürgen Schwarz

BZ Magazin 13/2023: Violinist Erwin Lindenbaum

BZ Magazin 14/2023: Ferienwohnungsanbieter Raquel und Philipp Wiech

BZ Magazin 15/2023: Bürgerrechtler Martina und Mick Schmidt

2 Antworten auf “Über Estland nach Ungarn

  1. “Der berühmte letzte Tropfen im Fass war die Tatsache, dass sich auch in Estland die LBGTQ-Ideologie immer stärker auszubreiten begann.”
    Wundert mich nicht. Diesbezüglich wird es immer bekloppter, je weiter man nach Norden kommt. Konnte ich auch in Norwegen beobachten. Die sind so deppert, dass sie sich gar nicht vorstellen können, dass zB die Abschaffung des Bargeldes (die in Skandinavien weit fortgeschritten ist) in anderen Regionen dieser Erde zu staatlichem Missbrauch führen könnte. Ja, das muss man erst mal hinkriegen, so fixiert auf sich selber zu sein.

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  2. Mir ging es mit meinen (restlichen) Verwandten auch so, das sind auch die üblichen hirngewaschenen Idioten, die gedrillten Selbstmörder, wie üblich.
    Auf die Ungarndeutschen wird hier ja nicht eingegangen: Die sind größtenteils vermutlich gescheit wie die Ungarn, ihre Kulturfunktionäre aber meistens gar nicht, weil sie aus Deutschland dafür bezahlt werden, Ungarn auszuhöhlen.

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