BZ-Serie „Auswandern nach Ungarn“: Gespräch mit der deutschen Auswanderin Conny S.
„Keine Zukunft mehr für die Kinder gesehen“
Warum haben Sie Deutschland verlassen?
Das Schulsystem in Deutschland ist der Grund. Mit der Einschulung unserer Kinder erlebten wir seit Jahren Schwierigkeiten, Auseinandersetzungen mit Lehrkräften, Vorgesetzten und Behörden. Unser aller Leben als Familie wurde fortwährend belastet. Unser Sohn lebt von Geburt an mit einem atypischen Autismus. Obwohl in Deutschland unter dem Deckmäntelchen der Inklusion große Reden geschwungen werden, werden Betroffene eher gegängelt, bevormundet und teilweise extrem schikaniert. Ganz besonders jetzt. Die Corona-Hysterie in Deutschland hat meinem autistischen Sohn derart zugesetzt, dass wir als Eltern in großer Sorge waren. Es konnte so einfach nicht mehr weitergehen.
Gab es auch noch andere Gründe für Ihre Auswanderung?
Corona war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Inklusion ist nur eine hohle Floskel von Stadträten, Schulen und Ministerien. Die Lehrkräfte sind völlig überfordert, weil die mannigfaltigen Aufgaben längst den Kern des Lehrerberufs überschreiten. Es kommt mehr und mehr zu Kontrollverlusten, einhergehend mit Fehlern, die einem unterlaufen können, und um das zu vermeiden, schiebt man Verantwortung ab.
Wir erkannten, dass die Lehrer vom Wesen des atypischen Autismus keine Ahnung haben und dadurch viele Fehler im Umgang mit Menschen begehen, die atypischen Autismus haben. Unser Sohn wurde häufig missverstanden und schlecht behandelt. Das Schulsystem hat uns so an unsere Grenzen gebracht, dass wir schon 2015/2016 erwogen, Deutschland zu verlassen.
Der letzte Tropfen war dann, wie gesagt, die Coronapolitik Deutschlands. Der Umgang an Schulen wurde unerträglich. Unsere Kinder wurden gegängelt und ausgegrenzt. Die Tatenlosigkeit machte uns fassungslos. Die Lehrer stachelten sogar zur Hetze gegen unseren autistischen Sohn auf, der mit den ständig wechselnden Coronamaßnahmen nicht umgehen konnte.
Auch unserer Tochter setzte man inzwischen genauso heftig zu. Aufgrund der Einschränkungen musste ich meine Kinder daheim unterrichten. Fast zwei Jahre konnten wir keinen normalen Schulunterricht besuchen und sicherstellen, dass den Kindern kein Schaden zugefügt wird. Das mündete darin, dass vor allem meinem Sohn der Unterrichtsstoff aktiv verweigert wurde und die Klassenlehrerin den Mitschülern ausdrücklich untersagte, dass irgendjemand unserem Sohn Lernmaterialien zukommen ließ. Wir sahen keine Zukunft mehr für unsere Kinder in Deutschland und entschlossen uns, dass Land zu verlassen.
Warum sind Sie ausgerechnet auf Ungarn gekommen?
Wir hatten bereits Kontakte nach Ungarn. Meine Mutter lebt hier. So war es uns möglich, Informationen zum ungarischen Schulsystem zu sammeln, mal eine ungarische Schule zu besuchen und erste Gespräche zu führen.
Natürlich verbrachten wir auch unsere Urlaube hier. Dabei war uns wichtig, auch das Ungarn außerhalb der touristischen Sehenswürdigkeiten kennenzulernen. Bei einem solchen Urlaub ereilte uns dann ein Schicksalsschlag. Mein Ehemann erlitt in Ungarn einen Herzinfarkt. In dieser allergrößten Angst und Sorge, im Urlaub, im Ausland, erlebten wir Ungarn hautnah. Die Ungarn waren so hilfsbereit. Sie halfen uns, wo Hilfe gebraucht wurde, und versuchten uns zu trösten, während mein Mann in Pécs ärztlich versorgt wurde. Diese Erfahrung hat uns alle verändert und uns unendlich tief berührt. Wir sind dem Land und seinen Bürgern bis heute zutiefst dankbar. Dieses einschneidende Erlebnis hat uns klarwerden lassen, dass Ungarn für uns mehr sein kann als nur ein Urlaubsland.
Im Sommer 2022 zogen wir dann schließlich nach Ungarn. Heute leben wir in Mohács, einer Kleinstadt in Südungarn mit rund 18.000 Einwohnern. Die Stadt bietet eine sehr gute Infrastruktur und ist gut angebunden an den Rest Ungarns. Wir leben zur Miete in einer kleinen Reihenhaussiedlung, die Schule ist fast vor der Haustür. Noch befindet sich meine Familie in der Eingewöhnungsphase. Viele Aufgaben müssen bewältigt werden und wir müssen die örtlichen Gegebenheiten kennenlernen, ebenso die Sprache. Unsere Kinder müssen so rasch wie möglich Ungarisch erlernen, damit sie in der Schule mitkommen. Trotzdem sehen wir, wie sie sich schon jetzt sehr wohl fühlen, froh sind, aus Deutschland weg zu sein und regelrecht aufblühen. Das sind uns alle Mühen und Entsagungen wert.
Wie läuft es konkret in der Schule?
Unsere Tochter besucht heute die 6. Klasse und unser Sohn die 7. Klasse einer ungarischen Grundschule. Die Kinder sind herzlich aufgenommen worden. Nach über zwei Jahren erleben wir wieder so etwas wie einen normalen Schultag. Unsere Kinder haben unter dem Schulsystem und der Coronapolitik in Deutschland sehr gelitten. Es wird eine Weile dauern, bis sie die traumatischen Erfahrungen verarbeitet haben. Wir hoffen, dass unsere Kinder das so schnell wie möglich überwinden und wieder zur Ruhe kommen können.
Von anderen ausgewanderten Familien wissen wir, dass wir uns und den Kindern Zeit geben müssen, bis sich neue Freundschaften finden. Das fehlt unseren jugendlichen Kindern im Moment, das wissen wir. Sie sind aber auf dem besten Weg, sich in die neue ungarische Umgebung zu integrieren und neue Freunde zu finden. Die Offenheit, Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit der Ungarn helfen dabei sehr.
Wie erleben Sie Ihre neue Heimat, wie sieht Ihr Alltag heute aus?
Trotz städtischem Flair ist man hier nachbarschaftlich, freundlich und hilfsbereit. Unsere ungarischen Nachbarn haben sich sofort für die neue, deutsche Familie interessiert. Unser Haus stand lange leer, und alle freuen sich nun, dass wir den kleinen Vorgarten hübsch angelegt haben und pflegen, und im Haus renovieren. Erste, kleine Gespräche und Treffen finden statt. Unsere Kenntnisse der ungarischen Sprache reichen schon jetzt für Einkäufe und die wichtigsten Besorgungen.
Als Mutter eines Kindes mit atypischem Autismus ist man von Beruf Mutter. Zudem leidet meine ansonsten gesunde Tochter unter einer ausgeprägten Nahrungsunverträglichkeit. Ich bin als Mutter also voll und ganz ausgelastet, wenn ich das gesunde Heranwachsen unserer Kinder begleite. Meine Einkäufe erledige ich für die Familie auf den Wochenmärkten, wo Händler, aber auch Einheimische ihre heimischen Produkte verkaufen. Die vielen familiären Einzelhändler sind eine wahre Bereicherung. Überall kommt man schnell ins Gespräch, selbst ich. So kann ich quasi nebenbei täglich auch meinen Wortschatz erweitern.
Und wie sieht es bei Ihrem Mann aus?
Mein Ehemann ist staatlich geprüfter Bautechniker und hat in leitender Position Vollzeit im Bereich Bausanierung gearbeitet. Natürlich möchte er sich gern wieder in diesem Bereich einbringen und arbeiten. Ob nun in einem ähnlichen, angestellten Verhältnis, oder als Selbstständiger, das wird sich zeigen.
Mit den örtlichen Arbeitsagenturen ist er im Austausch und erschließt sich auch selbst, welche beruflichen Möglichkeiten er hat. Da die Handwerker- und Baubranche in Ungarn qualifiziertes Personal sucht, sehen wir den beruflichen Neuanfang in Ungarn positiv. Wir möchten uns einbringen und etwas zurückgeben. Natürlich freuen wir uns über jede Information, die hilft, den Neubeginn in Ungarn als Familie zu bewerkstelligen.
In Deutschland war ich der freien, christlichen Pfingstgemeinde sehr verbunden. Ich wäre sehr froh, wieder Teil einer christlichen Gemeinde sein zu können, und suche noch nach entsprechenden Kontakten.
Ihr Fazit heute?
Die Familie ist froh und glücklich, dass wir den Schritt gewagt haben. Das gesellschaftliche Miteinander, die Herzlichkeit und Menschlichkeit in Ungarn sind uns am Wichtigsten. Wir genießen die Ruhe und finden zurück zur Naturverbundenheit. Der nahe gelegene Nationalpark und Spaziergänge an der Donau bieten Erholung direkt vor der Tür. Nirgends hat man so einen Himmel, wie über Ungarn.
Den Kindern geht es hier wesentlich besser, und das war unser Hauptanliegen. Wir Eltern wissen, dass wir noch viele Herausforderungen stemmen müssen. Aber der Anfang ist gemacht! Wir wollen anderen Eltern Mut machen, sich für das Glück ihrer Kinder stark zu machen. Eine Behinderung oder chronische Leiden machen die Entscheidung auszuwandern zwar sicherlich schwieriger, aber nicht unmöglich.
Wir haben schon zahlreiche Kontakte zu Einheimischen und anderen Ausgewanderten. Wir nutzen Gruppen in sozialen Netzwerken, um an diversen gesellschaftlichen Aktivitäten in unserer Region teilzunehmen. Man muss selbst aktiv werden.
Eine gute Vorbereitung, intensive Gespräche innerhalb der Familie, viel Geduld und Arbeit sind Grundvoraussetzungen fürs erfolgreiche Auswandern. Neue Wege zu gehen, verlangt immer Mut.
Aus Sorge vor Repressalien von Seiten deutscher Behörden wollte die Interviewte nicht, dass ihr vollständiger Name genannt und ihr derzeitiges Wohnhaus in Mohács gezeigt wird.
Weitere Teile der BZ-Serie „Nach Ungarn ausgewandert“:
BZ Magazin 6/2021: Kabarettist Detlev Schönauer
BZ Magazin 18/2022: Ehemalige Kommunalpolitikerin Christiane Wichmann
BZ Magazin 19/2022: Webdesignerin und Biografin Emily Paersch
BZ Magazin 20/2022: Gesundheitsberaterin Dorothea Heinzel
“Repressalien von Seiten deutscher Behörden”?
Welche sollten dies wohl sein?
Staatliche Leistungen sind gesetzlich geregelt und wenn die Familie nun in Ungarn lebt, sind eigentlich die ungarischen Behörden zuständig.
Mit deutschem Kindergeld lässt es sich in Ungarn natürlich besser leben, als mit dem Kindergeld, das ungarische Familien erhalten.
Es müssen gesetzliche Voraussetzungen für den Erhalt von deutschem Kindergeld erfüllt sein.
Immerhin gibt es in Baja das Ungarndeutsche Bildungszentrum und für die Kinder dadurch eine schulische Perspektive.
Denn die sprachliche Hürde in ungarischen Schulen wird für die Kinder sehr hoch sein.
Schade, daß hier zu der neuen Schule in Baja noch nichts stehen kann. Aber wenn die Ihnen gefällt, ist sie wohl den Machthabern in Deutschland hörig und darum den Auswanderern unakzeptabel? Aber offenbar haben hier diese Kinder irgendwie die Sprachhürde geschafft.
Die Betroffenen hier möchten ja offenbar den deutschen Behörden aus Angst nicht sagen, wo sie genau geblieben sind. Wie kann man da glauben, sie würden nun Kindergeld aus Deutschland bekommen? Das widerspricht auch Ihrer Bemerkung, ungarische Behörden seien zuständig.
Welche Angst sollte die Familie denn vor deutschen Behörden haben, wenn sie alles ordnungsgemäß geregelt hat?
Übrigens ist es für Leute, die aus Deutschland ein regelmäßiges Einkommen in Euro erhalten, natürlich angenehm in Ungarn, da ein schwacher Forint ihr Leben sogar noch verbilligt.
Und die bald 250€ Kindergeld pro Kind sind natürlich auch etwas anderes als das, was ungarische Familien erhalten: 12.200 HUF bzw. 13.300 HUF.
Die Ungarn in Ungarn bekommen nun einmal keine Euros aus Deutschland und müssen mit ihrem ungarischen Einkommen zurecht kommen.
Die jubelnden Auswandern aus Deutschland sollten doch mal versuchen mit den ungarischen staatlichen Leistungen, mit ungarischen Renten und ungarischen Löhnen zurecht zu kommen.
Das UBZ in Baja ist keine neue Schule.
Es hat übrigens gerade eine Außenstelle in Debrecen neu eingeweiht – Stichwort: BMW. 😉
@ AH um 12.39 pm
Da stimme ich zu. Bei mir war es so, dass ich mich beim Bürgerbüro von Deutschland abgemeldet habe (z.B. wollte die CoBa einen Beleg dafür).
Später erfuhr ich dann, dass die GEZ vom Bürgerbüro informiert wurde und mir deshalb
GEZ-Gebühren zurück erstattet hat.
Besser geht es doch nicht.
Alles geht seinen Gang. Wovor soll man Angst haben ?
Eigentlich vor nichts, wenn man nicht staatliche Leistungen bezieht, die den Hauptwohnsitz in Deutschland voraussetzen.
Es ist ja vielmehr sogar so, dass die erworbenen ungarischen Renten- und Arbeitslosenansprüche sowie die gesetzliche ungarische Krankenversicherung bei einer Rückkehr nach Deutschland übertragen werden können – der Vorteil des EU-Rechts.
Wer nach Ungarn gezogen und nicht Rentner ist, bekommt keine Euros aus Deutschland. Von wem denn und wofür?
Nun. Dann gilt es eben sich als Gastarbeiter in Ungarn seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Auf ungarischem Lohnniveau.
In ungarischer Währung.
😉
Nun ja, genau das macht die Familie aus dem Artikel doch. Wo ist das Problem?
Wieder ein gut beschreibender Artikel, der zeigt, wie gut es in Ungarn und wie schlecht in Deutschland ist.
Dazu zwei Anmerkungen: für mich hat sich hier einiges verbessert, weil ich mir hier einen großen Garten leisten kann. Das ist wunderbar und die vielen anderen angenehmen ungarischen Eigenschaften lasse ich mal aus platzgründen weg.
Zu den Kinder sei gesagt, dass ich in Deutschland mit einem türkischen Kollegen gute Gespräche hatte, wir verstanden uns, und im Zuge dessen hat er mir erzählt, dass sein sechstes Kind Autist ist und z.B. plötzlich in fremden Sprachen antwortet. Er hat mir nicht geklagt, dass sein Sohn in Deutschland schlecht behandelt wird. Das hätte er bestimmt gemacht, wenn das der Fall wäre, und hätte mich um Rat gefragt.
Ein sehr glaubhafter Situationsbericht. Er zeigt das klare Versagen dt. Behörden, welche eben nicht nur in Hilflosigkeit münden sondern den ihnen auferlegten Druck auch imstande sind, maximal weiterzugeben. Ethisch-moralische und wohl auch rechtlich ein Unding. Deutschland im Jahr 2022. Traurige Fakten. Ein Ungar kann solche Zustände gar nicht verstehen. Wenn dt. Auswanderer davon neugierigen Nachbarn berichten, schütteln sie meist ungläubig den Kopf. In Ungarn sind Nachbarschaftshilfe und ehrliches Mitfühlen zum Glück keine Fremdworte. Wohlgemerkt auf dem Land.
An Herrn Hatzig: Repressalien sind im Artikel benannt. Lesen müssen sie leider selbst. Außerdem: einzig sie reden von Kindergeld. Vermutlich von solchen, was Auswanderer in D abgreifen ohne dort zu wohnen. Unterlassen sie doch bitte mal ihre Unterstellungen und machen sie sich zusätzlich schlau, welche Bedingungen zum Erhalt von Kindergeld gelten! Applaudieren sie vielleicht auch mal denen, die bereit sind, sich zu integrieren
Es gibt keine Repressalien, die deutsche Behörden ergreifen könnten, wenn die Familie ausgewandert und ihren Wohnsitz ordnungsgemäß nach Ungarn verlegt hat.
Man muss sich doch eher fragen, ob es wirklich den Kindern hilft – um es mal nett zu formulieren.
Ohne Sprachkenntnisse an eine neue Schule zu kommen, wird ihre Bildungschancen nicht verbessern – gelinde gesagt.
Mit Blick auf die Kinder kann ich nicht applaudieren.
Warum wohl demonstrieren übrigens ungarische Eltern, Lehrer und Schüler?
Die Integration der Kinder gelingt vorzüglich. Dies kann ich aus erster Hand bestätigen. Nach 1-2 Jahren sind diese Kinder integriert. Sprachlich, sozial und auch beim Lernstoff. Eine Rückstufung um ein Schuljahr ist akzeptabel. Was noch viel wichtiger ist: sichtbar weniger Stress und eine Normalisierung des Alltags durch Entschleunigung und offensichtlich auch durch einfühlsame Lehrer. Beides nicht zu unterschätzende Faktoren für das Kinderwohl. Das kann man aber nur verstehen, wenn man selber welche hat.
Und warum demonstrieren dann Eltern, Schüler und Lehrer in Ungarn, wenn alles so wunderbar ist?
In 1-2 Jahren mal eben die ungarische Sprache so zu lernen, dass sie die in der Schule geforderte Literatur verstehen und dazu dann auch etwas schreiben können?
Stellt man sich diese Frage eigentlich nicht, wenn man selbst Kinder hat?
Schön daß Sie nach dem Warum fragen, Herr Rieger gibt da schon mal eine Steilvorlage!
Wenn Sie es nicht wissen, warum erwähnen sie es denn dann????
Wäre es nicht schlauer zuerst zu recherchieren?
ICH könnte es Ihnen schon sagen warum, aber das würde nichts nützen, sowas muß man sich erarbeiten.
Bei mir hier hat es eine Schule und einen Kindergarten in der Nebenstraße!
Während der ganzen Covid Miste sind jeden Tag Gruppen spazieren gelaufen und bei mir am Haus vorbei.
Und ich habe NIEMALS ein Kind gesehen das eine Maske tragen musste! Sie haben geplappert und gesungen und sind gehüpft und hatten Freude!
Und daß Kinder von Kindern Sprachen sehr viel schneller lernen als die Eltern , auch das ist allgemein bekannt. Kinder haben einen gesunden Nachahmungstrieb!
Also ich sehe keinerlei Probleme in Ungarn
Wobei sich mir alle Haare senkrecht hochstellen wenn ich an die armen Kids in Deutschland denke, die tyrannisiert werden von Moslems und keiner schützt sie!
In 1-2 Jahren geht das wunderbar. Kenne ich aus genügend Erfahrungen von Eltern mit Kindern, die nach Ungarn gezogen sind.
In 1-2 Jahren Frontalunterricht kann man es selbst als Rentner noch erlernen.
Auf welchem Niveau denken Sie, kann man eine Fremdsprache in 1-2 Jahren erlernen?
Und wie ist dies bei Kindern, die eine Entwicklungsstörung aufweisen?
Eine ungarische Schule kann keine Integrationsklasse für die Kinder einer deutschen Familie bilden.
Ungarische Lehrer müssen den im ungarischen Lehrplan vorgeschriebenen Stoff vermitteln.
Einen Text in einem ungarischen Schulbuch müssen die Schüler verstehen und die Aufgaben schriftlich bearbeiten können.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie ein deutsches U-Boot sein könnten, wenn ich Ihre fortwährenden Kommentare zu positiven Erfahrungen über Ungarn vs. negativen Erfahrungen über Bunteland lese. Vor Repressalien habe ich persönlich als Deutscher keine Angst, aber ich kann verstehen, wenn es manchen Deutschen, die auswandern anders geht. Der deutsche Diktatur-Staat vermittelt grundsätzlich nicht den Eindruck, dass er Spuren von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit beinhalten könnte. Bezüglich Ihres Vorhalts, dass Kinder Schwierigkeiten in der ungarischen Schule hätten, kann ich nur entgegenhalten, dass meine beiden Söhne Bestnoten in Ihren Schulen haben, obwohl sie bei unserer Auswanderung keinerlei Sprachexpertise in Ungarisch hatten. Hinsichtlich der monetären Situation (war für uns kein Grund der Auswanderung) kann ich Ihnen entgegenhalten, dass man auch hier in Ungarn nicht auf deutsche Leistungen oder ungarische Jobs angewiesen ist, wenn man international arbeitet.
Diesen Eindruck habe ich auch. Es gibt immer wieder Leute, die alles schlecht machen, was Ungarn betrifft. Die meisten davon haben noch nie einen Fuß ins Land gesetzt, andere behaupten, hier zu sein. Wenn für sie aber alles so schlecht ist, frage ich mich, warum sie nicht in ihr gelobtes Land zurückkehren?
Erstaunlich, wie doch die deutschen Flüchtlinge den Staat, in den sie vor der Unterdrückung in Deutschland geflüchtet sind, ihre Flucht rechtfertigen.
Alles ganz schrecklich in Deutschland und so paradisisch in Ungarn.
Ihre beiden Söhne – an welcher staatlichen ungarischen Schule besuchen die beiden denn den Unterricht?
Ich werde hier sicherlich nicht den Ort nennen, aber es ist eine ganz normale örtliche Schule mit den Klassen 1-8.
Und ja, in Deutschland war schon zum Zeitpunkt unserer Auswanderung vor 4 Jahren wirklich alles völlig schlecht, aber ich bin froh, dass ich mir den ganzen Quatsch, der seitdem noch erschaffen wurde nicht antun muss. Männer, die menstruieren, sollten nicht zum Schulplan meiner Söhne gehören…
Herr Fouché,
die Situation in Deutschland habe ich nicht als Repressalien sondern als mangelnde Zuwendung verstanden. Vielleicht sind die Klassen in Ungarn kleiner, so dass es für das Kind nun besser läuft.
Die ung. Klassen sind häufig mit ca. 20 Kindern, insbesondere bis zur 6.Klasse. Im Gymnasium sind es noch deutlich unter 30. In D gibt es notgedrungen auch mal 34 mit hohem Migranten-Anteil.
Das mag wahr sein, aber nicht überall. In unserem Ort, sind die Klassen auch grösser als 30 Kinder. Beim Sport werden bis zu 4 Klassen zusammengelegt. Das mit der Migration ist auch in Ungarn ein Problem. Aber das würde jetzt hier viel zu weit führen.
Aldous Huxley 😉
Also. das ist ja jedem erstmal seine persönliche Entscheidung. Ich lebte mit meiner Familie lange in Deutschalnd, aber auch anderen Ländern (Beruflich). Seit 2006 in Ungarn. Aber diese schwarz-weiss Malerei, passt so nicht unbedingt. Das Schulsystem in Ungarn jetzt so heruaszuheben ist schlichtweg falsch. Davon kann ich als Arbeitgeber, und Vater einer Tochter die in Ungarn alle Schulen durchlief, anderes berichten. So doll ist dieses System nicht. Die duale Ausbildung wird ja bei grösseren Betrieben , nach deutschem Vorbild, nicht ohne Grund eingeführt. Die Sprache stellt für Kinder , nach eigenen Erfahrungen wirklich kein zu grosses Handicap dar. Aber wo man sich wohlfühlt, hängt von jedem einzelnen ab. Sich immer als Opfer der Umstände darzustellen , ist immer sehr einseitig betrachtet. Die Lebensbedingungen sind für den normalen Ungarn mit einem Durchschnitteinkommen, nicht zu vergleichen , mit denen welche noch aus Deutschland Zuschüsse welcher Art erhalten.
Irgendwie ähneln sich diese Berichte alle sehr. Ich würde zur Abwechslung gerne mal einen Bericht lesen über Leute, die sich vor der Einwanderung nach Ungarn die Mühe gemacht haben, die Sprache zu lernen. Die nicht noch vom Ersparten leben, ihr Geld ‚irgendwie international übers Internet‘ verdienen, oder Handwerkerdienste für die deutsche Community anbieten. Die sich ein Haus kaufen, wo es ihnen gefällt- und später erst überlegen, wie sie ihr Geld verdienen. Bitte mal einen Bericht über jemanden, der/die in eine Stadt gezogen ist, in einer Mietwohnung lebt, und im Angestellten-Verhältnis arbeitet. Der in die ungarische Gemeinschaft echt integriert ist.
In Ungarn ist die Eigentumsquote auch bei den Einheimischen – ganz im Gegensatz zu Bunteland – sehr hoch. Demnach ist das mit dem Leben in einer Mietwohnung schon einmal etwas schwieriger, aber nicht gänzlich ausgeschlossen. So weit ich weiß, haben hier 80% der Haushalte Eigentum. Und nur weil man hier nicht zur Miete lebt und nicht einen ungarischen Angestelltenjob hat, heißt es nicht, nicht in die ungarische Gemeinschaft integriert zu sein, wobei da der Status definiert werden müsste. Jeder ist da sicherlich individuell veranlagt. Ich mag es, ein gut nachbarschaftliches Verhältnis zu haben, aber ich muss nicht mit Jedem befreundet sein. Und ich möchte in erster Linie meine Ruhe. Und davon habe ich hier in Ungarn ganz viel…
Genau Herr Wassenberg, dem kann ich mich anschließen.
In Deutschland ist eine starke Dynamik vorhanden, weshalb viele Einwanderer nach Ungarn eine ähnliche Vorgeschichte erzählen.
Und immer wieder lese ich in Kommentaren, dass User sich demnächst auf ihre Rente freuen und sie dann endlich ein Haus in Ungarn kaufen werden.
Mietwohnungen gibt es wahrscheinlich im Umfeld von Debrecen für die zahlreichen Arbeitnehmer, die den Investitionen folgen.
Aber das ist wohl keine besonders erzählenswerte Geschichte.
Handwerker-Familien haben sich hier auch schon vorgestellt, wenn man im Feuilleton nachblättert.
Der persönliche Hintergrund der Einwandererfamilien ist facettenreich und immer wieder lesenswert. Ich freue mich jedes mal darauf.