Spärlich geschmückte Andrássy út: Nach 20 Uhr ist es eh egal, wie die Straße aussieht. Foto: bdk.hu

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Grüne Weihnachten in der Budapester Innenstadt

Dass mit Gergely Karácsony ein bekennender Grüner ins Rathaus der Hauptstadt gezogen ist, ist kein Geheimnis. Neben zahlreichen anderen Neuerungen bekommt deshalb auch die Weihnachtsbeleuchtung der Hauptstadt in diesem Jahr einen neuen, „grünen” Touch.

Viele Besucher und Bewohner Budapests freuen sich Jahr für Jahr auf die Lichterpracht, die in der Vorweihnachtszeit die Andrássy út und den Rathausplatz hinter dem Deák tér erhellen. In diesem Jahr empfängt Weihnachtsbummler jedoch ein neuer Anblick: Weniger Lichterketten, dafür aber neu platziert. Der Anblick der traditionellen Weihnachtsbeleuchtung wird sicher vielen fehlen. Doch für Mutter Natur lohnt es sich, darauf zu verzichten – dies ist zumindest die Überzeugung von Oberbürgermeister Karácsony.

Die wohl auffälligste Veränderung wird sein, dass die Bäume in der Andrássy út in Zukunft nicht mehr in Lichterketten gehüllt werden. Diese Entscheidung traf der OB aus Rücksicht auf die Bäume, deren jährlicher Lichtermantel zwar eine Augenweide, aber keineswegs gesund für das Gehölz war.

Stattdessen werden nun zwischen Deák tér und Oktogon zwischen 26 Baumpaaren insgesamt 182 Lichtelemente aufgehängt. Diese sind, wie auch die Schmuckelemente am Rathausplatz, aus biologisch abbaubarem Material. Auch die neuen Lichter bestehen zu 60 Prozent aus organischem Material, der Rest kann später wiederverwertet werden.

Und obwohl der Weihnachtsmarkt auf dem Vörösmarty tér in diesem Jahr ausbleibt, wird auch dort das neue, grüne Lichtkonzept umgesetzt. Weiterer Vorteil der neuen Lichter ist, dass sie rund 40 Prozent weniger Strom verbrauchen. OB Karácsony bemüht sich so aktiv darum, den ökologischen Fußabdruck der Stadt zu verringern.

Die Konzeptbilder sehen, muss man ehrlich gestehen, ein wenig traurig aus, insbesondere, wenn man das Lichtermeer kennt, das die Andrássy út früher geschmückt hat. Aber wenn uns dieses Jahr eines gelehrt hat, dann ist es wohl, dass wir endlich anfangen müssen, der Natur mehr Respekt zu zollen. Der Verzicht auf Tausende Leuchtdioden in der Weihnachtszeit ist vielleicht ein trauriger, aber doch notwendiger weiterer Schritt.

4 Antworten auf “Grüne Weihnachten in der Budapester Innenstadt

  1. Fußabdruck, ökologisch, in diesem Jahr besonders….
    Nein, in diesem Jahr besonders hatten und haben wir so viele Entbehrungen erlitten, unser Leben sind voll mit ” müssen” und ” dürfen nicht” ” verboten”. Die Ungarn sind disziplinierter, als die Deutsche oder Belgiern zB. Warum dürfen sie die wunderschön beleuchtete Straßen, Plätze in traditionellen Form genießen und so etwas Normalität erleben. Karacsony ist nicht würdig seinem Namen. Karacsony heißt Weinachten.

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  2. Karácsony ist für mich eine Schande an dieser wundervollen Stadt. Gerade in diesen schweren Zeiten brauchen Menschen Hoffnung. Man sollte prüfen wo Umweltschutz nötig ist. Ich hoffe er verlässt bald das Budapester Rathaus. Die Stadt ist die Stadt des Glanzes und der vielen Lichter.

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  3. “Grüne Weihnachten in Budapest…”
    Da darf man die weise Voraussicht des Grüngenossen Karácsony bewundern: er hat schon im Sommer grüne Poller entlang vieler stark befahrener Straßen aufstellen lassen um die Budapester rechtzeitig auf das kommende Fest aufmerksam zu machen…
    Dazu wurden auch die Leihfahrräder grün lackiert…
    Sowas war bei Tarlós natürlich nicht möglich.

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