Covid-19-Panik
Zu viele Menschen im Supermarkt!
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Ein offensichtlich geistig verwirrter Mann muss möglicherweise für ein Jahr ins Gefängnis. Der Budapester Gerichtshof legte ihm in erster Instanz zur Last, die öffentliche Ordnung gefährdet zu haben. Im April 2020 – als wegen des Coronavirus seit Wochen eine Notstandslage galt – beklagte der Mann via Polizei-Notruf, im nahe seiner Wohnung gelegenen Supermarkt würden sich zu viele Menschen aufhalten. Als er keine Besserung feststellte, rief er erneut an und drohte, er wolle selbst für Ordnung sorgen. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, sprach er davon, sich Mafia-Methoden und eines Molotow-Cocktails zu bedienen. Der Mann wurde am Telefon ausfällig gegen Multis und Juden, was er durch die auf dem Fuße folgende Tat untermauerte, indem er Wände der Supermarktfiliale mit antisemitischen und vulgären Sprüchen beschmierte.
Die Staatsanwaltschaft wollte den Mann sogar als Terrorist verklagen, was die Polizei jedoch nicht belegt sah: Bei der Hausdurchsuchung wurden keine Hinweise auf einen Molotow-Cocktail gefunden. Wie das Verfahren ausgeht, wird sich in zweiter Instanz entscheiden, denn sowohl der Angeklagte als auch die Staatsanwaltschaft gingen in Berufung.