Selbstanzeige
Video zeigt unbrauchbare Schutztechnik
Dieser Artikel ist Teil unseres Bezahl-Angebots BZ+
Wenn Sie ein Abo von BZ+ abschließen, dann erhalten Sie innerhalb von 12 Stunden einen Benutzernamen und ein Passwort, mit denen Sie sich einmalig einloggen. Danach können Sie alle Artikel von BZ+ lesen. Außerdem erhalten Sie Zugang zu einigen speziellen, sich ständig erweiternden Angeboten für unsere Abonnenten.
Der fraktionslose Parlamentsabgeordnete János Bencsik hat am Freitag nicht nur HR-Minister Miklós Kásler angezeigt, sondern gleichzeitig eine Selbstanzeige eingeleitet. Damit will der Politiker ein Gerichtsverfahren anstrengen, damit die Wahrheit zu Lieferungen vermeintlicher Schutzausrüstungen aus China ans Tageslicht kommt, die zu einem nicht unerheblichen Teil für Tätigkeiten im Gesundheitswesen ungeeignet seien. Das stand – wie Werbespots des Außenministeriums ungewollt zeigten – auf vielen Paketen sogar in chinesischer Sprache geschrieben, warum aber solche Materialien überhaupt als Corona-Lieferungen eintreffen, hat die Regierung seither nicht abgeklärt.
In einem 10-minütigen Video legt Bencsik offen, welch minderwertige Produkte einzelne Pakete aus China enthalten, z. B. FFP2-Masken, die von Kanadas Regierung offiziell als nutzlos eingestuft und nicht an die Mitarbeiter des Gesundheitswesens verteilt wurden. Wenn also ungarische Regierungspolitiker behaupten, die Krankenhäuser hätten Vorräte zur Verfügung, die überall mindestens 10 Tage reichten, handele es sich häufig um Ausrüstungen, die in Wahrheit keinen Schutz gegen das Virus bieten. Bencsik behauptet, das Video auf Facebook hätten in drei Tagen mehr als 600.000 Nutzer gesehen, allgemein habe es – mit Ausnahme „bezahlter Fidesz-Trolls“ – für enorme Empörung gesorgt. Aber abgesehen vom Direktor der zentralen Seuchenklinik Süd-Pest, Prof. Zsolt Ralovich, der Bencsik Falschaussagen und Manipulationen vorwarf, sei nichts passiert – niemand habe ihn wegen der Verbreitung offensichtlicher Falschmeldungen anzeigen wollen.