Das Foto zeigt Technik der Corona-Spezialeinheit, die Ministerpräsident Viktor Orbán am Freitagmorgen ankündigte. Geleitet wird die neue Einheit, die sich aus Chemiespezialisten der Armee und der Bereitschaftspolizei rekrutiert, von der Stellvertretenden Landesamtsärztin Enikő Szabó (Foto). (Foto: MTI/ Tamás Kovács)

Orbán im Kossuth-Radio

Spezialeinheit tritt an

In seinem üblichen Freitag-Interview für das staatliche Kossuth-Radio kündigte Ministerpräsident Viktor Orbán die Aufstellung einer Corona-Spezialeinheit an, um neue Infektionsherde wie dieser Tage in Pápa so schnell es geht einzudämmen.

Wie Orbán erläuterte, solle die neue Einheit sog. „Superverbreiter“ des Virus wirkungsvoll isolieren. Er beschrieb ihre Ausrüstung nach dem Beispiel von Science-Fiction-Filmen und sagte, er habe den Innenminister veranlasst, höchste Transparenz walten zu lassen, „damit die Menschen nicht in Panik verfallen, wenn diese Leute auftauchen“. Orbán erinnerte an die jüngsten Infektionsfälle in Mezőkövesd und Pápa, wo sich Personen mit Husten und Fieber in größere Menschenansammlungen begaben. Die Regierung versuche, mit gutem Beispiel voranzugehen: Das Feuerwerk zum Nationalfeiertag hätte rechtlich stattfinden können, doch sei das Ansteckungsrisiko selbst im Freien zu groß, wenn Hunderttausende einem Spektakel beiwohnen.

Besser vorbereitet auf zweite Welle

Auf die zweite Welle sei das Land in jedem Fall besser vorbereitet, es müssten keine hektischen Entscheidungen wie beim Erwerb von Schutzausrüstungen im Frühjahr mehr getroffen werden. Ungarn besitze z. B. eine Option für die Bestellung von knapp 5 Mio. Dosen Impfstoff, die koordiniert auf EU-Ebene erfolgt. Die Nationale Konsultation helfe, die Entscheidungen abgestimmt mit den Wünschen der Bevölkerung zu treffen – bereits 1,4 Mio. Bürger hätten den Fragebogen ausgefüllt zurückgesandt, die Abgabefrist wurde bis Ende August verlängert.

Neben den Gesundheitsrisiken beschäftige ihn vor allem die Lage am Arbeitsmarkt, sagte der Ministerpräsident dem Radio: „Die aktuelle Beschäftigtenzahl liegt noch um 30.-35.000 Personen unter dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Krise. Das zeigt, dass wir gut vorankommen, denn das Minus lag inmitten der Krise weit über 100.000 Personen.“ Wenn keine Katastrophe eintritt, stünden die Chancen gut, diesen Rückstand im Herbst zu beseitigen und noch mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

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