Radio-Interview von Ministerpräsident Viktor Orbán
Lockerungen zu Ostern?
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Die Impfungen schreiten gut voran, abgeschlossen wurden sie im Kreis der Mitarbeiter des Gesundheitswesens sowie von Bewohnern und Mitarbeitern der Seniorenheime. Vorerst könne sich die Regierung nicht mit Fragen der Lockerung befassen, sie müsse sich auf den Kauf von Impfstoffen konzentrieren, unterstrich Orbán.
Orbán: Keine verfrühten Lockerungen!
„Wir sollten nicht die Ergebnisse der letzten drei Monate aufs Spiel setzen. Leider muss ich den Epidemiologen Recht geben, die zu weiterer Vorsicht mahnen. Wenn wir über ausreichend Impfstoff verfügen, können wir die Pandemie überwinden“, meinte Orbán.
Er zeige Verständnis dafür, dass sich Gastronomie und Hotellerie in einer schwierigen Lage befinden, warnte jedoch vor frühzeitigen Öffnungen und stellte erneut hohe Bußgelder sowie Schließungen für mindestens sechs Monate in Aussicht.
Orbán vertraut chinesischem Impfstoff
Er ermutigte erneut alle Bürger, sich für eine Impfung registrieren zu lassen. Orbán selbst vertraue dem chinesischen Impfstoff, da China das Virus am längsten kenne und somit über die meisten Erfahrungen verfüge. Er selbst werde sich impfen lassen, wenn er an der Reihe ist.
Wie es scheint, gelangt Brüssel nicht schneller an Impfstoff, deswegen ist es wichtig, aus anderen Ländern Impfstoff einzukaufen, der sich anderswo bereits bewährt hat. Ein inspirierendes Beispiel sei Serbien, wo bereits der chinesische Impfstoff angewendet wird.
Versuchslabor Serbien
Das Nachbarland steht in der Impfleistung im europäischen Spitzenfeld und „probiert für uns Vakzine, gegen die unsere Bürger noch Vorbehalte hegen“, sagte Orbán. Er fordere täglich einen Bericht über die Lage in Serbien und eventuelle Nebenwirkungen der dortigen Impfungen an.
Wichtigstes Aufgabe: Erhalt der Arbeitsplätze
Die wichtigste Aufgabe in der Wirtschaft sei derzeit der Erhalt der Arbeitsplätze, später könne an das Hochfahren der Wirtschaft gedacht werden.
Über die ersten Schritte in Verbindung mit den umgerechnet 6.000 Mrd. Forint aus dem EU-Wiederaufbaufonds habe die Regierung bereits entschieden. Dazu gehöre z. B., dass es wieder in jedem Dorf einen Laden geben soll.
In Sachen Digitalisierung und grüne Wirtschaft sei Ungarn der engste Verbündete Brüssels. Größter Gewinner des Aktionsplans zum Hochfahren der Wirtschaft werde die Hochschulbildung sein. Im Rahmen des bislang beispiellosen Programms werden in ungarische Unis 1.500 Mrd. Forint investiert.
Hier geht es zu ungarischen Niederschrift des Interviews.