Neues von der Corona-Front
Mehr als 25.000 Todesopfer
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Das erklärte Landesamtsärztin Cecília Müller auf der täglichen Online-Pressekonferenz der operativen Einsatzleitung am Freitag. Leider halte sich die Viruskonzentration im Abwasser nahezu überall im Land konstant auf hohem Niveau, weshalb keine Entwarnung gegeben werden könne. Bei der mittlerweile dominanten britischen Variante gibt eine infizierte Person das Virus im Durchschnitt an vier andere weiter.
Die Regierung hat die Notstandslage inklusive des strengeren Grenzregimes bis zum 23. Mai verlängert. Die seit November geltenden Maßnahmen wären am heutigen Montag ausgelaufen und wurden nun mittels Regierungsverordnung auf einen Schlag um fünf Wochen verlängert.
Stiftung für Waisenkinder
Staatspräsident János Áder hat gemeinsam mit seiner Ehefrau Anita Herczegh eine Stiftung für Kinder ins Leben gerufen, die durch den Tod ihrer Eltern in der Corona-Pandemie verwaist sind. „Solche Nachrichten wie in der dritten Welle gab es weder im vorigen Frühjahr noch im Herbst zur Zeit der ersten und der zweiten Welle. Junge Eltern sterben, deren kleine Kinder alleine zurückbleiben“, sagte der Staatspräsident im Kossuth-Radio. Die Frage habe ihn und seine Frau seit Wochen beschäftigt, die der Sache nachgingen und von den Gesundheitsbehörden erfuhren: Mittlerweile sind mehr als 400 Familien mit über 600 Kindern betroffen.
Die Stiftung will den betroffenen Kindern finanziell zur Seite stehen, bis sie volljährig sind oder einen Beruf erlernt bzw. eine Hochschule absolviert haben. Das Startkapital der Stiftung seien 5 Mio. Forint, die Áder und seine Frau spendeten, die nun für das Anliegen werben wollen. Wichtig sei eine effiziente Zusammenarbeit mit den Lokalverwaltungen, die am besten einschätzen können, was die Waisenkinder benötigen.
Mehr Lieferungen aus China
Die Impfkampagne kommt gut voran, bereits 90% der registrierten über 60-Jährigen haben wenigstens eine Impfung erhalten. Insgesamt wurden bis Sonntagmorgen über 4,6 Mio. Impfdosen verabreicht, die erste Impfung erhielten mehr als 3,25 Mio. Ungarn, die zweite knapp 1,4 Mio. Bei 3,5 Mio. Erstimpfungen erfolgt per Verordnung der nächste Öffnungsschritt, wenn das Gastgewerbe Terrassen und Gartenlokale öffnen darf. Die wöchentliche Erhebung des Statistikamtes KSH zeigt einen neuen Rekord bei der Impfbereitschaft: Mehr als drei Viertel der Ungarn planen demnach, sich (wahrscheinlich) impfen zu lassen (oder haben dies bereits getan), abgelehnt wird die Impfung nur noch von 18% der Befragten.
Mehr als 4,5 Mio. Dosen aus China und Russland hat der Staatssekretär des Außenministeriums, Tamás Menczer, für die „kommenden Wochen“ angekündigt. Konkreter wurde er nicht, dabei hatte Russland die Lieferung von 2 Mio. Dosen des Impfstoffs Sputnik V ursprünglich bis 22. April zugesagt – davon fehlen noch 800.000 Dosen. (Vorwürfe aus dem linksliberalen Lager, die Russen wären im Verzug, weist das Außenministerium bislang rigoros zurück.) Sinopharm wiederum versprach in vier Etappen bis Mitte Juni insgesamt 5 Mio. Impfdosen. Davon wurden bereits 1,1 Mio. Dosen ausgeliefert, vorfristig und über dem Teilziel für Mitte April. Bis Mitte Mai bräuchten die Chinesen laut Lieferplan nur mehr 400.000 Dosen zu schicken, die restlichen 3,5 Mio. Dosen würden erst danach fällig. Am Samstag kündigte Außenminister Péter Szijjártó jedoch 1 Mio. Dosen chinesischen Impfstoffs bis Ende April an. Damit werde der neuerliche Lieferausfall bei westlichen Vakzinen (vermutlich des Janssen-Impfstoffs) ausgeglichen. Das habe die Regierung in kurzfristigen Verhandlungen mit den Chinesen vereinbart, fügte der Außenminister hinzu.
Weniger als 10.000 Corona-Patienten
Bis Sonntag verstarben von den 750.000 positiv getesteten knapp 25.200 Ungarn an und mit Covid-19. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hat sich seit Ende März ungefähr halbiert, und auch der Druck auf das Gesundheitswesen nimmt deutlich ab: Seit einem Monat ist die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern endlich wieder unter 10.000 Personen gefallen, von denen nur noch etwas mehr als 1.000 Menschen auf Beatmungsgeräte angewiesen sind. Die Rate der positiven Tests fällt mit ca. 15% ebenfalls so günstig aus, wie seit Mitte März nicht mehr erlebt.