Neues von der Corona-Front
Landesimpfplan steht
Ein Landesimpfplan ist erstellt, die Impfungen werden freiwillig und kostenlos sein. Priorität hätten bei der Schutzimpfung die Mitarbeiter des Gesundheitswesens, speziell die in die Corona-Abwehr involvierten Ärzte und Schwestern. Anschließend kämen chronisch Kranke an die Reihe.
Übersterblichkeit von einigen hundert Personen
Nachdem Ungarn glimpflich durch die erste Corona-Welle kam, registriert das Statistikamt KSH seit Mitte Oktober eine Übersterblichkeit von einigen hundert Personen wöchentlich.
Auf Anfragen von der Presse konnte die operative Einsatzleitung keine schlüssige Erklärung bieten, ob möglicherweise noch mehr Menschen an dem Coronavirus sterben, die nicht getestet wurden, oder ob als Todesursache andere (chronische) Erkrankungen aufscheinen, die wegen der fehlenden Kapazitäten im Gesundheitswesen nicht entsprechend betreut wurden.
Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken stagniert
Bei 2,4 Mio. Tests auf SARS-CoV-2 wurden knapp 285.000 Corona-Infektionen festgestellt, rund 7.150 Ungarn starben an und mit Covid-19.
Während die Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken bei 7.650 stagniert, sind nur noch 600 Beatmungsgeräte erforderlich. Das ist umso wichtiger, weil in manchen Kliniken rund 80% (!) der künstlich beatmeten Patienten sterben, wie Mediziner in den Sozialmedien einräumen.
Sie machen dafür unflexible Therapien und Krankenhauskeime verantwortlich machen. Offiziell dürfen die Krankenhäuser keine derartigen Informationen herausgeben. Einzelne engagierte Ärzte teilen ihre subjektiven und verständlicherweise örtlich begrenzten Kenntnisse aber offen mit.
Corona-Gesetzgebung: Schon der nächste Patzer
In der Corona-Gesetzgebung ist der Regierung bereits der nächste Patzer „gelungen“. Akteure des Hotelgewerbes freuten sich vergangenen Mittwoch womöglich zu früh, sofern sie eine Regierungsverordnung dahingehend interpretierten, die Lohnzuschüsse für Krisenbranchen würden rückwirkend bereits für den Monat November gezahlt.
Die Arbeitsämter (!) ließen einen Tag später in einer Interpretation der neuen Bestimmungen auf ihrer Webseite munka.hu wissen, für Unternehmen der Hotelbranche würden andere Regeln gelten. Die Regierung hatte bei der Verlängerung der Notstandslage angefügt, die aus der Zeit der ersten Corona-Welle bekannten Steuervergünstigungen treten im Zeitraum November 2020 bis Januar 2021 neuerlich in Kraft.
Für Hotels gilt dies erst ab Dezember – laut Begründung des Innovationsministeriums (ITM) deshalb, weil im November 80% der voraus getätigten Buchungen kompensiert wurden.
Staatliche Beihilfen für 7.000 Firmen beantragt
Das ITM verriet am Montag vorläufige Zahlen der branchenspezifischen Zuschüsse: Demnach haben rund 7.000 Firmen diese staatlichen Beihilfen für mehr als 50.000 Mitarbeiter beantragt.
Der Staat wendet für das Programm ca. 5 Mrd. Forint auf, die Firmen müssen ihre Mitarbeiter im Tausch mindestens bis Ende Februar weiterbeschäftigen. Das ITM möchte 150.-200.000 Arbeitsplätze mit dem Hilfsprogramm retten – dafür wird der genannte Betrag kaum reichen.
Wizz Air: Nur zwei Fluggesellschaften Gewinner der Krise
Die Corona-Pandemie hat der Luftverkehrsbranche die schwerste Krise in ihrer Geschichte gebracht. Dieser Meinung ist der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Diskontfluggesellschaft Wizz Air.
József Váradi sagte im Interview für das Wirtschaftsportal portfolio.hu, das Passagieraufkommen werde sich nur allmählich, über mehrere Jahre gestreckt erholen. „Im Augenblick könnten Sie auch einen Scheiterhaufen anzünden und dort die Dollars und Euros verheizen.“
Wizz Air stützt sich im Gegensatz zu den meisten Fluggesellschaften nicht auf Regierungsbeihilfen. Fluggesellschaften, die jetzt Beihilfen in Anspruch nehmen, ohne ein neues Geschäftsmodell zu entwickeln, würden das dicke Ende erst noch zu spüren bekommen.
Als potenziellen Gewinner der Corona-Krise sieht Váradi neben Wizz Air allein Ryanair. „Alle anderen haben eine fragliche Zukunft“.