Coronavirus
Impfstoff von Sinopharm vor dem Start
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Von einer exponentiell ansteigenden Infektionswelle sprach Cecília Müller auf der täglichen Online-Pressekonferenz der operativen Einsatzleitung am Montag. Die Landesamtsärztin verwies auf die besonders kritische Lage in Portugal, Tschechien und in der benachbarten Slowakei. Mittlerweile wurden in mehr als 400 Fällen Virusmutationen nachgewiesen, davon zu ca. 90% mit der britischen Mutante. Die effizienteste Antwort sei die Durchimpfung der Bevölkerung. Mittlerweile erhielten rund 455.000 Ungarn die erste Dosis, über 200.000 bereits die zweite Dosis der Schutzimpfung. In dieser Woche beginnen die Hausärzte mit dem Spritzen des chinesischen Impfstoffs von Sinopharm. Müller zufolge setzt Ungarn bei der Entwicklung eines eigenen Impfstoffs auf die gleiche Technologie inaktivierter Coronaviren.
Wenngleich die Orbán-Regierung den in der EU nicht zugelassenen Impfstoff aus China emsig bewirbt, steht die ungarische Bevölkerung diesem deutlich ablehnender als dem russischen „Sputnik V“ gegenüber. Auch Ärzte zeigen sich skeptisch, weil die ihnen vorgelegten Dokumentationen der Chinesen kaum Daten zur Verträglichkeit für die älteren Menschen enthalten. Bekanntlich wird der Impfstoff von AstraZeneca aus Sicherheitsgründen nur Bürgern unter 60 Jahren geimpft.
Bis Montag starben bei rund 405.000 aufgedeckten Corona-Infektionen knapp 14.350 Ungarn an und mit Covid-19. Die zunehmende Verbreitung der britischen Mutante im Lande widerspiegeln auch die Zahlen der in Krankenhäusern und an Beatmungsgeräten behandelten Corona-Patienten, die vom Tiefstand Ende Januar (mit rund 3.500 bzw. 250) markant auf 4.500 bzw. 400 Personen zunahmen. Die 7-Tage-Inzidenz ist im Komitat Somogy südlich des Balaton sowie in den an die Slowakei grenzenden Nordkomitaten Komárom-Esztergom und Nógrád derweil über 300 geklettert und liegt nur noch in drei Komitaten (Zala, Jász-Nagykun-Szolnok und Békés) unter 100.