Impfstoff
Die Regierung möchte zur Kontrolle der Einhaltung der Maßnahmen auch die Armee einbeziehen: Ministerpräsident Viktor Orbán (M.) am Mittwoch im Karmeliterkloster mit Innenminister Sándor Pintér (l.) und Verteidigungsminister Tibor Benkő (r.).   Foto: Pressestelle des Ministerpräsidenten/Cher Vivien Benkő

Orbán im TV-Sender M1

Impfstoff die einzige Lösung

„Wir müssen im Kampf gegen das Coronavirus durchhalten, bis ein Impfstoff verfügbar ist“, sagte Premierminister Viktor Orbán in einem Interview mit dem TV-Sender M1.

Der Ministerpräsident kündigte an, dass seit Mittwochmitternacht eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum in Kraft gelte. Diese betreffe einige öffentliche Plätze von Städten und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern. Die Benennung dieser Plätze falle in den Kompetenzbericht der jeweiligen Bürgermeister.

Impfstoff in Sicht

„Ein Impfstoff ist jetzt in Sicht und wird die einzige Lösung gegen das Virus sein“, betonte Orbán. Dies könne in absehbarer Zeit geschehen. Ende Dezember oder im Januar werden ganz sicher Impfstoffdosen in beschränktem Umfang aus der EU und vielleicht auch aus anderen Ländern wie aus Russland, China oder Israel eintreffen.

Dies werde ausreichen, um Ärzte, Pfleger, Polizisten und vielleicht schwer Erkrankte zu impfen. Massenhafte Impfungen könnten eventuell ab April erfolgen. Damit sei eine teilweise Erleichterung Ende Dezember/Januar und ab April die Befreiung von der Pandemie in Sicht.

Schutzausrüstung stehe unbegrenzt zur Verfügung. Ärzte und Pfleger leisten ausgezeichnete Arbeit, jedoch sei ihre Anzahl begrenzt, deswegen kommen nun auch Medizinstudenten zum Einsatz.

 

„Obgleich im Parlament in den kommenden Tagen noch etliche Male diverse Gesetze debattiert werden und es sogar um eine Verfassungsänderung gehen wird, es also offensichtlich ist, dass die Arbeit des Parlaments weitergeht, werden viele im Westen erneut behaupten, dass dies nicht der Fall und bei uns eine Diktatur ausgebrochen sei.“

 

Orbán dankt disziplinierten Verhalten der Bürger

Gleichzeitig dankte Orbán dem disziplinierten Verhalten der Bürger, ansonsten hätte schon weitaus früher eine Ausgangssperre verhängt werden müssen.

Ungarn befindet sich heute in der Situation, in der Österreich vor einer Woche war. Experten zufolge bestehe eine 50%ige Chance, dass das Gesundheitswesen der steigenden Belastung standhalten wird. Deswegen war jetzt die Zeit zum Handeln gekommen.

Er bekräftigte erneut, dass er Österreich weiterhin als „Labor“ betrachte. Im Vergleich zu Westeuropa, wo teilweise auch tagsüber Ausgangssperren gelten, stünden Österreich und Ungarn noch gut da.

Grundschulen bleiben so lange wie möglich geöffnet

Grundschulen sollen möglichst lange geöffnet bleiben, ansonsten müssten die Eltern zu Hause bei ihren Kindern bleiben und sie könnten ihrer Arbeit nicht mehr voll nachgehen.

Orbán betonte, dass die Ausgangs- und anderen Beschränkungen vorerst für einen Monat gelten. In zwei Wochen werde er über die Ergebnisse berichten und neue Entscheidungen treffen.

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