Neues von der Corona-Front
Impfstart in Altenheimen
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Mobile Impfteams suchten die vier größten Heime Ungarns in Budapest, Miskolc, Pécs und Újpalota auf, darunter jenes Seniorenheim in der Hauptstadt, das bei der ersten Welle den schwersten Ausbruch des Coronavirus verzeichnete.
Viele wollen sich nicht impfen lassen
Im Frühling 2020 waren in dem Heim an der Pesti út mit seinen 550 Bewohnern und gut 200 Mitarbeitern insgesamt 350 Corona-Infektionen festgestellt worden, an denen 55 alte Menschen verstarben. Trotz der offensichtlich großen Gefahr für ihr Leben wollen sich – wie die Behörden vorab erhoben haben – nur rund die Hälfte der Bewohner der Seniorenheime und weniger als zwei Drittel ihrer Betreuer impfen lassen.
Die Staatssekretärin für das Gesundheitswesen, Ildikó Horváth, erhöht derweil die Bereitschaft im Kreis der Hausärzte, an der landesweiten Impfkampagne teilzunehmen. Theoretisch könnten auf diese Weise 5.000 Impfstellen hinzukommen.
Bis Donnerstag wurden binnen 24 Stunden mehr als 3.000 positive Tests erfasst – so viele wie seit Weihnachten nicht mehr. Leider kam daneben der Trend sinkender Sterbefälle zum Stillstand. Unter 335.000 Corona-Infektionen in Ungarn erwiesen sich bislang mehr als 10.300 als tödlich.
Ungarn-Japan
Aus Anlass des Antrittsbesuchs des japanischen Botschafters in Ungarn, Masato Ohtaka, bedankte sich Außenminister Péter Szijjártó bei Japan für die Möglichkeit, dass Ungarn noch im Frühjahr zur Zeit der ersten Welle 2 Mio. Favipiravir-Tabletten zur Behandlung von Corona-Patienten kaufen konnte.
DK: Geld war da, aber keine Absicht
Die Regierung ist verantwortlich für die Krise, Arbeitslosigkeit und eine schrumpfende Wirtschaftsleistung, glaubt zumindest der DK-Vize Csaba Molnár. Der im Europaparlament sitzende Oppositionspolitiker verwies auf eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts GKI, wonach mit geeigneten Maßnahmen praktisch alle Arbeitsplätze während der Corona-Krise hätten geschützt werden können.
Demnach hätten die „für jeden möglichen Unsinn verprassten“ Gelder ausgereicht, um die Löhne sämtlicher gefährdeter Arbeitsplätze drei Monate lang zu 80% zu stützen. „Nahezu eine halbe Million Menschen haben es dieser Regierung zu verdanken, auf der Straße gelandet zu sein“, sagte Molnár. Das Geld war vorhanden, nicht jedoch die Absicht zu helfen.