Neues von der Corona-Front
Hundert Todesfälle in einer Woche
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In den Kliniken werden mittlerweile wieder über 1.500 Corona-Patienten behandelt, drei Mal so viele, wie seit unserem letzten Lagebericht vor knapp vier Wochen. Weil sich das Virus im Sommer „zurückzog“, melden die Gesundheitsbehörden (NNK) die Zahlen nur noch im Wochenrhythmus. Das könnte sich aber schon demnächst ändern, nachdem zuletzt wieder knapp 100 Todesfälle binnen einer Woche registriert werden mussten.
Steife Empfehlungen der Behörden
Die Impfbereitschaft tendiert derweil gegen null. Dabei hält das NNK steif an der Empfehlung fest, jeder sollte zur auffrischenden Impfung schreiten, dessen letzte Impfung mehr als vier Monate zurückliegt. Namhafte Virologen sehen das anders. Der in der Corona-Pandemie auch als Fachberater des Ministerpräsidenten agierende Prof. Ferenc Jakab von der Universität Pécs meint, die auffrischende Impfung sollte eher im jährlichen Rhythmus erfolgen, ganz sicher nicht alle 3-4 Monate. „Das Virus ist unter uns, und es hat sich auf Dauer eingerichtet“, erklärte der Experte, der aus diesem Beweggrund auch nicht mehr von „Wellen“ sprechen würde.
Die aktuell kursierenden Virusvarianten sorgten für schwache Symptome, die eher an eine Erkältung erinnern. Aus diesem Grunde bleiben aber viele Ansteckungen unaufgedeckt. Die Inkubationszeit von 3-4 Tagen bedeute zugleich, dass man bereits 5 Tage nach Kontakt mit einer infizierten Person Entwarnung geben kann, sollten sich keine Symptome eingestellt haben.
Todesfälle und Geburten sinken
Dass sich das Coronavirus in der Reihe der Todesursachen hinten anstellt, zeigen die neuesten Statistiken. Demnach sind im Juni weniger als 10.000 Ungarn verstorben, mit 9.600 konkret so wenige, wie seit vier Jahren in keinem Monat mehr gemessen. Über die letzten zwölf Monate gerechnet verstarben knapp 144.000 Bürger, beinahe ein Zehntel weniger, als in den zwölf Monaten davor. Die KSH-Zahlen zeigen den Grund: Während der zweiten und der dritten Corona-Welle starben um die Jahreswende 2020/21 und im anschließenden Frühjahr binnen fünf Monaten mehr als 80.000 Ungarn, zur Jahreswende 2021/22 nochmals 45.000 Ungarn binnen drei Monaten. Den absoluten Negativrekord stellte der März 2021 mit 18.000 Todesfällen auf, als die Übersterblichkeit mehr als 50% erreichte.
Der natürliche Bevölkerungsschwund ist von übers Jahr gerechneten 65.000 Menschen derweil wieder unter 55.000 Menschen gefallen. Ab kommendem Februar fällt auch die letzte tragische Corona-Welle aus der Statistik heraus. Um dem Bevölkerungsschwund nachhaltig zu begegnen, müssten freilich die Geburtenzahlen steigen. Das tun sie aber nicht. Zwischen Juli 2021 und Juni 2022 kamen weniger als 91.000 Kinder auf die Welt; den Corona-Tiefpunkt verzeichnete der Februar mit nur noch 6.100 Geburten.
Halfen die Schutzimpfungen?
Das neuartige Virus hatte einen Anteil an den Sterbezahlen, der sich im ersten Corona-Jahr auf rund 10.000 Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 beschränkte, also eine anteilige Sterberate von weniger als einem Monat. Im Jahre 2021 verdreifachte sich diese Zahl nahezu, an der Alpha-Variante verstarben 4% der Infizierten, an Delta nur noch halb so viel. Mit Omikron ist die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Ausgangs unter 1% gesunken. Nicht zuletzt infolge der Schutzimpfungen, mit denen sich rund 5 Mio. Ungarn gegen die vierte und bereits 6 Mio. Ungarn gegen die fünfte Welle zu wappnen versuchten.
Das Virus grassiert im Abwasser
Die Konzentration des Coronavirus im Abwasser ist im Verlauf des Juli sehr rasant gestiegen. Hatte es Ende Juni noch Regionen (insbesondere den Südwesten des Landes) gegeben, in denen SARS-CoV-2 praktisch nicht präsent schien, galt Mitte des Monats das Umland von Budapest bereits als kritisch belastet, während in acht Städten eine Zunahme der zunächst noch verhaltenen Konzentration gemeldet wurde. Mit Stand Ende Juli halten sich die Städte mit gemäßigter Virenkonzentration ungefähr die Waage mit jenen Städten, in denen das Virus derzeit wieder grassiert. Kritisch erweist sich die aktuelle Lage in Städten auf einer Schneise von der Hauptstadt bis zum Balaton bzw. von Budapest über Kecskemét bis Szeged sowie im äußersten Nordosten Ungarns.

Wie viele Grippetote gab es seit jeher? In Deutschland jährlich 20.000. Bislang fiel es bloß den Politkern nicht ein, dies für Diktatur und Einsperren zu mißbrauchen, und den Pharmakonzernen nicht ein, dies für den Profit durch krankmachende Impfung zu mißbrauchen. 2020 eine neue Grippevariante, und da fiel es ihnen ein. In Ungarn fand man aber ab Februar 2022, daß es nicht nützlich oder nötig für die Macht ist, die Sache für Freiheitsentzug zu mißbrauchen.
Von Verkehrstoten schreibt man seit jeher bis heute weniger, und denkt nicht daran, deswegen private Autofahrten zu verbieten. Da werden für Benzinmotoren schlechtere Vorwände hochgehoben.