Neues von der Corona-Front
Belastung in Kliniken klar rückläufig
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Im Verlauf von bislang sieben Erhebungen seit Anfang Dezember hat sich die Zahl der Befürworter einer Impfung mehr als verdoppelt, seit mehreren Wochen ergibt sich zusammen mit den noch halbwegs unentschlossenen Bürgern eine Mehrheit. Gleichzeitig ist das Lager der Impfgegner, das den gesamten Dezember über um 35% schwankte, im Januar bis auf 27% geschrumpft.
Zweite Welle flaut seit ungefähr zwei Wochen spürbar ab
Bis Sonntag wurden 145.000 Ungarn geimpft, darunter erhielten mehr als 8.000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens bereits die zweite Dose. Unter 360.000 aufgedeckten Corona-Infektionen verliefen hierzulande knapp 12.000 tödlich; die zweite Welle flaut aber seit ungefähr zwei Wochen spürbar ab.
So ist der Anteil an positiven Tests in den einstelligen Bereich gesunken bzw. bewegt sich die 7-Tage-Inzidenz in den einzelnen Komitaten zwischen 60 im Nordosten und in Budapest sowie 130 in den zentralungarischen Komitaten Baranya, Tolna und Fejér. Die Belastung des Gesundheitswesens ist massiv zurückgegangen, die Zahl der Corona-Patienten in Kliniken und an Beatmungsgeräten hat sich seit dem Höhepunkt Mitte Dezember mehr als halbiert (auf 3.800 bzw. 250 Personen).
Mi Hazánk: Aufruf zu zivilem Ungehorsam
Eine Bewegung des zivilen Ungehorsams ruft die rechtsradikale „Mi Hazánk“ (Unsere Heimat) ins Leben, um die Beschränkungen in der Corona-Krise zu mindern. Wie der Stellvertretende Vorsitzende der im Parlament vertretenen Splitterpartei, Előd Novák, auf einer Pressekonferenz am Freitag in Budapest ankündigte, starte man eine Unterschriftensammlung für die Öffnung von Gaststätten und Fitnessstudios.
Gleichzeitig beginnt die Partei, Geld zu sammeln, um Strafbescheide zu bezahlen. Mi Hazánk sieht die Gefahr massenweiser Geschäftspleiten. Außerdem fordert die Partei eine Öffnung von Schwimmbädern, Theatern und Sporthallen sowie die Wiederaufnahme des Sportunterrichts an den Schulen. Vor dem Wochenende drohte die operative Einsatzleitung auf ihrer täglichen Pressekonferenz ganz konkret Geschäftsinhabern, die gegen das Notstandsrecht verstoßen, mit deftigen Strafen.
Mittlerweile wurden rund 150 Geschäfte, Kneipen, Bars und Gaststätten amtlich geschlossen und 400 Geschäftsinhaber angezeigt. Im Internet formiert sich wachsender Widerstand gegen die nicht enden wollenden Beschränkungen. Den Unmut steigert, dass die von der Regierung versprochenen Beihilfen viele kleine Firmen offensichtlich nicht erreichen.