Demographie
Ernüchternde November-Zahlen
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Im November zählte das Zentralamt für Statistik (KSH) 15.366 Todesfälle, so viele wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr, als eine Grippewelle im Januar 2000 für den traurigen Rekord sorgte. Im Vergleich zum November 2019 starben beinahe 5.300 Ungarn mehr, was eindeutig auf die zweite Corona-Welle zurückzuführen ist. In den Herbstmonaten sterben gewöhnlich 10.-11.000 Menschen, auf dem jährlichen Höhepunkt der Grippewelle (Januar-März) sogar 12.-14.000 monatlich.
Laut KSH kamen zwischen Januar und November rund 85.000 Babys zur Welt, 4,4% mehr, als 2019 binnen elf Monaten. Gleichzeitig starben mit 122.300 Menschen 3,3% mehr, als vor einem Jahr. Wie das KSH hervorhebt, zeigte sich während der ersten Corona-Welle eine stagnierende Sterberate, auf die im Oktober jedoch bereits eine Übersterblichkeit um ein Sechstel undim November um die Hälfte folgte.
Laut operativer Einsatzleitung starben im Monat November rund 3.200 Ungarn an und mit Covid-19. Demnach kam es zu weiteren gut 2.000 Todesfällen über der „normalen“ November-Sterblichkeit. Dafür gibt es zwei Erklärungsansätze: Entweder sterben noch mehr Menschen an der Corona-Pandemie, die nicht getestet wurden, oder es sterben viele Ungarn zusätzlich, weil das Gesundheitswesen durch die vielen Corona-Patienten überlastet ist.