Neues von der Corona-Front
Durchbruch in Forschung und Erfolgs-OP
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Das sei deshalb wichtig, weil die einheimische Impfstoffentwicklung über die Identifizierung von Eigenschaften des Virus große Fortschritte machen kann, erläuterte sie auf der täglichen Pressekonferenz der operativen Einsatzleitung am Donnerstag.
Sputnik V im Anflug
Das regierungsnahe Nachrichtenportal origo.hu schrieb unter Verweis auf die Zulassung durch die ungarischen Behörden, der Impfstoff der britischen AstraZeneca-Gruppe und der russische Impfstoff „Sputnik V“ könnten in Ungarn schneller als anderswo in der EU für die Schutzimpfungen zum Einsatz gelangen.
Der in Oxford entwickelte Impfstoff wird in Großbritannien längst verwendet, die EU-Zulassung wurde für Ende Januar in Aussicht gestellt. AstraZeneca verspricht die Produktion von monatlich bis zu 200 Mio. Impfdosen.
Hochschwangere mit ECMO-Behandlung gerettet
Die Semmelweis-Universität meldete unterdessen die erste erfolgreiche ECMO-Behandlung einer Corona-Patientin. Eine Hochschwangere wurde Mitte November aus dem Krankenhaus Hatvan nach Budapest verlegt, die unter einer schweren Lungenentzündung infolge von Covid-19 und akutem Sauerstoffmangel litt. Um das Leben des Embryos zu retten, nahmen die Ärzte in der 34. Schwangerschaftswoche eine Not-OP mit Kaiserschnitt vor.
Weil die Atemnot der jungen Mutter nach mehreren Tagen wiederkehrte, entschied sich das Ärzteteam schließlich für eine Beatmung über eine künstliche Lunge (ECMO). Bis Mitte Dezember wurde auf diese Weise die Lungenfunktion ersetzt, Anfang Januar konnte die künstliche Beatmung komplett eingestellt werden. Das Team um Prof. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis-Universität, betonte, dermaßen schwere Verläufe von Corona-Infektionen bei Schwangeren finden sich in den internationalen Statistiken außerordentlich selten.
DK: Todesfälle in keinem Verhältnis
Die DK von Ex-Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány will die Daten aller Todesfälle zwischen dem 1. März und dem 15. November 2020 bzw. der jeweiligen Todesursache gerichtlich einklagen. Fraktionssprecher Zoltán Varga beklagte auf einer Online-Pressekonferenz am Donnerstag, die Zahl der auf der offiziellen Coronavirus-Internetseite der Regierung aufgeführten Todesfälle stehe seit Monaten in keinem Verhältnis zu den Daten, die das Zentralamt für Statistik (KSH) zum Bevölkerungsschwund veröffentlicht. Es kursierten überall im Lande Gerüchte, wonach Personen offiziell an Lungenentzündung verstorben seien, die zuvor nicht auf das Coronavirus getestet wurden.
Die Verwaltung der staatlichen Krankenkassen hatte eine Datenanfrage der DK vor Wochen unter dem Vorwand verwehrt, man könne dem Wunsch nach einer Auflistung laut Todesfallarten nicht entsprechen. „Wir werden beweisen, dass die Regierung nun auch bei den Sterbefällen lügt“, schloss Varga.