Neues von der Corona-Front
Wir müssen mit Mutationen leben
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János Szlávik sagte am Donnerstag im Kossuth-Radio, wir müssen damit leben, dass das Corona-Virus laufend mutiert, sich schneller verbreiten und andere Symptome hervorrufen kann. Selbst mit Impfungen werde SARS-CoV-2 nicht mehr verschwinden, doch brächten diese den nötigen Schutz, um schwere Krankheitsverläufe auszuschließen. „Wenn wir die Bevölkerung durchimpfen können, werden weniger Menschen krank und weniger Menschen sterben“, ist der Experte überzeugt
Bisher 300.000 Erstimpfungen
Am Donnerstag trafen erneut mehr als 45.000 Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs in Ungarn ein. Kanzleramtsminister Gergely Gulyás sprach von mehr als 300.000 Erstimpfungen, die bis zur Stunde vorgenommen werden konnten.
Die Gesundheitsbehörden werden auch jene Bürger kostenlos impfen, deren SV-Verhältnis nicht geklärt ist. Das stellte der Staatssekretär für Steuerbelange im Finanzministerium, Norbert Izer, im Interview für die Tageszeitung Magyar Nemzet klar.
Izer nahm zugleich die neue Strenge bei der Durchsetzung des SV-Gesetzes in Schutz, hätten doch binnen sechs Monaten rund 140.000 Ungarn ihre Zahlungsrückstände bei den Kassen behoben. Am heutigen Freitag lief die letzte Frist für säumige Bürger ab, so dass rund 70.000 Personen ohne SV-Anspruch bleiben. Dabei beträgt der monatliche Pflichtbeitrag nur 8.000 Forint. Der Ausschluss von den Leistungen erfolgt bei Nichtzahlung von sechs Monatsraten.
Beginn der dritten Corona-Welle?
„Wir befinden uns am Anfang einer dritten Welle, ohne dass die zweite so richtig zu Ende gegangen wäre“, erklärte Landesamtsärztin Cecília Müller auf der Online-Pressekonferenz der operativen Einsatzleitung am Mittwoch. Die Anzahl der Neuinfektionen und Corona-Toten hat sich in den vergangenen Tagen erneut erhöht.
Angesichts der ansteckenderen neuen Virusmutanten ist mit einer weiter steigenden Tendenz zu rechnen. Die Einhaltung der Schutzmaßnahmen sei also weiterhin erforderlich. Aufgrund der Daten sei es zu früh, über Lockerungen nachzudenken.
In der vergangenen Woche begannen die Hausärzte in ihren Praxen mit den Corona-Impfungen, die in dieser Woche fortgeführt werden. Auch am Mittwoch trafen weitere Impfstoff-Lieferungen bei ihnen ein. Landesweit können in dieser Woche in gut 2.000 Arztpraxen bereits unter 59-Jährige mit dem Impfstoff von AstraZeneca, sowie in fast 3.000 Praxen ältere Bürger mit dem Pfizer-Impfstoff geimpft werden. Müller gab sich optimistisch, dass bereits im März für alle erwachsenen Bürger ausreichende Impfstoffe bereitstehen werden.
Nézőpont-Institut: Ungarn mehrheitlich gegen vorzeitige Lockerung
Noch immer 59% der Ungarn sind gegen vorzeitige Lockerungen der Corona-Beschränkungen, geht aus der aktuellen Erhebung des Nézőpont-Instituts von Anfang Februar hervor. Seit November liegt ihr Anteil stabil über 50%. Gleichzeitig ist der Anteil jener, die Lockerungen befürworten, seit Dezember auf 22% angestiegen, unter den 18-29-Jährigen auf 41%. Andere 11% befürworten gar weitere Verschärfungen.
Auch die Mehrheit der Budapester zeigt sich mit den Corona-Maßnahmen zufrieden. Das regierungsnahe Forschungsinstitut verweist darauf, dass die Demonstrationen für die Öffnung von Gastronomiebetrieben Anfang Februar nur wenig Zustimmung fanden.