Corona
Die nach 20 Uhr leergefegte Innenstadt von Budapest.    Foto: MTI/ Zoltán Máthé

Neues von der Corona-Front

Recht auf würdiges Sterben 

Die Landesamtsärztin hat die Kliniken angewiesen, Angehörige von Corona-Patienten im Endstadium ans Krankenbett zu lassen.

Cecília Müller begründete dies in einem Rundschreiben mit dem im Grundgesetz verankerten Patientenrecht. Dieses Recht müsse in angemessener Form gewährleistet werden, auch wenn grundsätzlich wegen der Ansteckungsgefahr ein Besuchsverbot in den Krankenhäusern gilt. Neben Corona-Patienten gelte dies allgemein auch für Kinder und für hochschwangere Frauen, die den Beistand von Angehörigen besonders nötig haben.

Abnahme im Nordosten

Während die 7-Tage-Inzidenz im Komitat Győr-Moson-Sopron beinahe 700 erreicht, nimmt der Wert im Nordosten Ungarns und in weiteren Komitaten ab. Zudem fiel die Zahl der positiven Tests bis Donnerstag – trotz einer Rekordanzahl von 23.500 Tests binnen 24 Stunden – erstmals seit Ende Oktober wieder unter 20%.

Allerdings steigen nun wieder die Konzentrationen im Abwasser mehrerer größerer Städte, so in Kaposvár, Kecskemét, Salgótarján und Miskolc. Von 127.000 nachgewiesenen Corona-Infektionen seit Jahresbeginn erwiesen sich knapp 2.800 als tödlich, aber auch nur 30.000 Ungarn gelten als geheilt. Unter 6.500 Corona-Patienten in den Kliniken müssen nahezu 500 künstlich beatmet werden.

Ein Supermarkt in Nyíregyháza: Geschäfte müssen wegen der Ausgangssperre spätestens 19 Uhr schließen. Foto: MTI/ Attila Balázs

Szlávik zu Stärke der zweiten Corona-Welle: „Mächtig geirrt“

„Im Frühjahr sagte ich, es werde eine zweite Welle geben, aber diese wird weitaus gelinder ausfallen, als die erste. Ich hab mich mächtig geirrt“, sagte der Chef-Infektiologe des Südpester Zentrumskrankenhauses im Nachrichtenfernsehen ATV.

János Szlávik räumte in der Sendung am Mittwochabend weiter ein, die Experten seien schockiert von der Wucht der zweiten Welle und hofften nun, ein Impfstoff könne „dem Alptraum vielleicht ein Ende bereiten“.

Er bezeichnete es als positiven Nebeneffekt der Corona-Pandemie, dass die Kliniken im Frühjahr in einer Weise modernisiert wurden, wie das ohne das Virus nicht denkbar gewesen wäre.

Ungarin an Entwicklung des Corona-Impfstoffs von Pfizer-BioNTech beteiligt

An dem mRNA-basierten Impfstoff, mit dem das Konsortium Pfizer-BioNTech SARS-CoV-2 den Kampf ansagen will, hat eine Ungarin entscheidenden Anteil: Die Biochemikerin Katalin Karikó, heutige Vizepräsidentin von BioNTech, legte mit Prof. Weissman von der Universität Pennsylvania die Grundlagen des Impfstoffs nieder, wovon jene Patentanmeldung zeugt, auf deren Basis neben Pfizer auch Moderna und CureVac forschen. Bis 1985 war Karikó im Biologischen Forschungszentrum Szeged tätig, von wo sie in die USA auswanderte.

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