Tödlicher Verkehrsunfall
Gericht zeigt Raser seine Grenzen auf
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Das Gericht gab damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft statt, die eine Inhaftierung des 33-Jährigen beantragte, um das Risiko einer Wiederholungstat auszuschließen. Wie berichtet, kam es in der Nacht zum 1. Juli zu einem wilden Wettrennen zwischen einem Mercedes und zwei BMW. Der auf knapp 700 PS frisierte Tuning-Mercedes raste von Pest kommend mit mehr als 135 km/h auf die Árpád-Brücke, wo der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Weil das Auto nach links auszubrechen drohte, steuerte der Mann gegen. Der Luxus-Mercedes schleuderte daraufhin gegen die rechte Leitplanke und ein Geländer, das Fußgänger und Radfahrer gegen den Autoverkehr schützen soll. Dort prallte das mehrere Tonnen schwere Auto auf einen 26-Jährigen, der mit seinem Fahrrad Richtung Pest unterwegs war. Der Mann erlitt so schwere Verletzungen, dass er Stunden später im Krankenhaus verstarb. Der Unfallwagen flog derweil auf die Straße zurück und schlitterte auf dem Dach noch 70 Meter (!) weiter, wo einer der beiden BMW in das Wrack krachte. Die beiden in den Unfall verwickelten Autofahrer erlitten schwere Verletzungen.
Der Mercedes-Fahrer wurde in Handschellen aus der Klinik abgeführt und wird nun der fahrlässigen Tötung angeklagt, wofür bis zu 5 Jahre Gefängnis drohen. Dass der Mann seinem Auto das Nummernschild RACE-001 gab, könnte ihn zusätzlich belasten. Erwiesen sei zudem, dass in dem Luxusauto das ESP deaktiviert war.
Der Unfallverursacher brach bei der Gerichtsverhandlung psychisch zusammen, gestand, ein illegales (wenngleich spontanes) Wettrennen bestritten zu haben, und bedauerte den Verlust eines Menschenlebens. Gegen die Anordnung der U-Haft gingen seine Anwälte aber in Berufung.