Ungarn in der EU
Ziemlich bis ganz weit hinten
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Eurostat gibt diese Verhältniszahl gemäß Kaufkraftparität an.
Demnach stagnierte Ungarns Wirtschaft im zweiten Jahr in Folge, gemessen an der allgemeinen Entwicklung in der Gemeinschaft. Während der Konjunkturphase im Vorfeld der Corona-Pandemie konnte Ungarn jährlich im Durchschnitt zwei Punkte gutmachen. In der Region bleiben Tschechien und Slowenien (jeweils 91% des EU-Standards) die Spitzenreiter, Polen und Rumänien liegen knapp vor Ungarn (79 bzw. 78%), Kroatien nunmehr gleichauf, die Slowakei knapp dahinter (75%). Bulgarien gilt mit 66% des Standards weiterhin als das ärmste Land in der EU.
Beim „tatsächlichen individuellen Verbrauch“ (ACI-Index) ist derweil Ungarn (mit 72% des EU-Standards) das Schlusslicht. Zwar fand auf diesem Gebiet 2024 eine Realkonvergenz um zwei Punkte statt, der „Hauptrivale“ Bulgarien um den unrühmlichen Titel des EU-Außenseiters legte aber derweil auf 74% zu. In der Region befinden sich Kroatien und die Slowakei (jeweils 78%) noch in Reichweite, Rumänien ist hier mit unglaublich anmutenden 88% des EU-Standards Spitzenreiter.
Das Wirtschaftsministerium erklärt die schwache Position der ungarischen Verbraucher mit der für diese Region hohen Sparquote sowie der Investitionsbereitschaft, z. B. beim Erwerb von Wohneigentum. Eurostat räumt selbst eine fehlende Genauigkeit der Indikatoren ein, u. a. mit dem Verweis auf die Schwierigkeiten beim Abschätzen des relativen Verbraucherpreisniveaus. Deshalb sind bei solchen Statistikvergleichen weniger die absoluten Zahlen als die Trends aussagekräftig.