Novák in Frankreich
Wunschkinder sollen geboren werden
Zum Problemkreis der demographischen Entwicklung merkte sie an, die Bevölkerung Europas wachse nicht mehr auf natürlichem Wege, sondern ausschließlich über Einwanderung. Ungarn leide seit vier Jahrzehnten unter einem heftigen Bevölkerungsschwund. Seit 10-12 Jahren will nun aber eine starke Familienpolitik erreichen, dass die „Wunschkinder“ auch geboren werden. Indem Ungarn 6,2% am BIP für Familienzuschüsse aufwende, investiere es in seine Zukunft, zeigte sich Novák überzeugt. Als sie das von Studiengebühren befreite Hochschulstudium im Falle von drei Kindern erwähnte, spendeten die rund 150 zuhörenden Studenten Applaus. Sie gab den jungen Leuten aus eigener Erfahrung den guten Rat mit auf den Weg: Es ist nie zu spät, sich auf seinen beruflichen Werdegang zu konzentrieren, und eine Familiengründung dürfe man nicht auf dem Altar der Karriere aufopfern.
Privatbesuch bei Sarkozy
Katalin Novák besucht Frankreich auf Einladung von Staatspräsident Emmanuel Macron, um an einem internationalen Friedensforum teilzunehmen. Ihr erster Termin in Paris führte sie jedoch zum Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy, einem „alten Freund“ Ungarns. Sie würdigte Sarkozy als einen Repräsentanten der „großen Politiker-Generation“, der über lange Zeit tonangebend in der öffentlichen Meinung Frankreichs und Europas war. Das Gespräch drehte sich u. a. um Ungarns Brückenrolle zwischen West und Ost, Nord und Süd bzw. zwischen Nationen und Menschen.
Die Vergabe der Staatszugehörigkeit erfolgt leider in Ungarn nach der Herkunft der Eltern. Das macht es jedoch für Paare recht kompliziert, die sich bewusst gegen Kinder in ihrem Heimatland entschieden haben, aber für die Gründung einer Familie in Ungarn. Vielleicht wird das irgendwann auch etwas gelockert.