Zu diesem Orbán-Putin-Foto merkte US-Botschafter David Pressman an, kein anderer Alliierter zeige sich mit dem Mann, dessen Militär für Kriegsverbrechen in der Ukraine verantwortlich sei. Foto: MTI/ Zoltán Fischer

Ungarns Russland-Nähe

USA erhöhen den Druck

Der Händedruck von Ministerpräsident Viktor Orbán mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Peking schlägt hohe Wellen. Auf Einladung von David Pressman kamen in Budapest die Botschafter der NATO-Staaten und Schwedens zusammen.

Wie das Nachrichtenportal szabadeuropa.hu („Freies Europa“) schreibt, versammelten sich die Botschafter im Gebäude der US-Botschaft in der Pester Innenstadt. „Wir alle machen uns Sorgen, dass sich der ungarische Premier mit Präsident Putin trifft, während Russland als Aggressor einen Krieg in der Ukraine führt“, beklagte Pressman. Der US-Botschafter versicherte dem Portal telefonisch, für die USA sei die Konsultation mit ihren NATO-Bündnispartnern von Relevanz. „Wenn wir berechtigte Sicherheitsbedenken haben, erwarten wir, dass man diese ernst nimmt.“ Pressman betonte, nicht der durch Ungarn blockierte NATO-Beitritt Schwedens stand im Mittelpunkt des Treffens der Botschafter, sondern hauptsächlich die Begegnung Orbáns mit Putin. „Es beunruhigt uns, wie Ungarns Führung mit Putin in Verbindung tritt, und wie der Ministerpräsident zum Ukraine-Krieg kommuniziert.“

Vorwurf vertiefter Beziehungen

Szabadeuropa.hu merkte an, der US-Botschafter wollte Gerüchte nicht bestätigen, wonach die westlichen NATO-Mitglieder sensible Informationen besser nicht mehr mit den Ungarn teilen, weil man befürchte, diese Informationen könnten am Ende bei den Russen landen. Auch anhaltende Gerüchte hinsichtlich einer Ausweitung von US-Sanktionen auf Angehörige der politischen Elite Ungarns wollte Pressman nicht kommentieren. Stattdessen erklärte der US-Botschafter: „Wir betrachten Ungarn als unseren Verbündeten. Wir sehen aber auch, dass Ungarn seine Beziehungen zu Russland unbeeindruckt vom brutalen Krieg in der Ukraine vertieft.“ Die wiederkehrenden Vorwürfe von Seiten der Orbán-Regierung, Ungarn würde von den Großmächten deshalb unter Druck gesetzt, weil es für die „traditionellen Werte“ einstehe, wies Pressman mit den Worten zurück: „Ungarns Regierung versucht, die Aufmerksamkeit von unseren wiederholt vorgebrachten Sicherheitsbedenken abzulenken. Aber natürlich geht es uns nicht um Ungarns Standpunkt in kontroversen Kulturfragen.“

USA kaufen tonnenweise Uran

Außenminister Péter Szijjártó äußerte zu den Presseberichten über das Treffen der NATO-Botschafter auf Einladung von David Pressman: „Ich kann nur hoffen, dass der US-Botschafter die Gelegenheit nutzte, um seine Kollegen zu informieren, wie es gelingen konnte, dass die USA allein im I. Halbjahr dieses Jahres 416 Tonnen Uran von Russland kauften. Das ist beinahe das Zweieinhalbfache der vorjährigen Menge und ein Rekordwert für die letzten 18 Jahre.“

10 Antworten auf “USA erhöhen den Druck

  1. Die USA mit ihrer Regelbasierten Ordnung können diese gerne glaubhaft auf Mars und Jupiter durchsetzen, auf Erden glauben ihnen nur Idiotische Grünlinge.
    Herr Pressmann hat noch vor seinem Politikerposten Geschäfte mit dem russischen Oligarchen Dimitiw Prokhorov, der aber von den US-Sanktionen ausgenommen ist, wie jetzt die Magyar Nemzet in einem Artikel veröffentlicht.

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  2. Hier das bemerkenswerte Interview mit Gerhard Schröder, indem er die Verantwortlichen für das Scheitern der Friedensverhandlungen benennt:
    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/gerhard-schroeder-im-exklusiv-interview-was-merkel-2015-gemacht-hat-war-politisch-falsch-li.2151196

    “Sie haben versagt. Im März 2022 hätte es ein Fenster gegeben. Die Ukrainer waren bereit, über die Krim zu reden. Das hat damals sogar die Bild-Zeitung bestätigt.” (Schröder)

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  3. Pressman und die Logik der “Regelbasierten Weltordnung”:

    Während Israel unter dem Beifall des Westens sein Recht wahrnimmt, sich zu verteidigen, indem es mitten in die Zivilbevölkerung in Gaza hinein-bombt, ohne Rücksicht darauf, wer von den Opfern Israel angegriffen bzw. überhaupt ein Unrecht begangen hat (um die 5000 Tote Zivilisten bis jetzt), führt Russland angeblich einen “brutalen Angriffskrieg”.

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    1. So etwas, wie Regelbasierte Weltordnung gibt es nicht, besser: niemand hat es schriftlich gelesen und unterschrieben. Die USA will Zwang, sie wollen allein bestimmen und nach ihr Gusto ständig ändern. Wie ihnen es eben gefällt.

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        1. Weltwoche hat Herrn Orban fur ” Züricher Rede”, werdenseit 1946 Menschrn eingeladen, eingeladen. Die Rede mit Pofiumdiskussion wird on einem Noblenhotel gehalten. In 1,5 Tagen wurde die Rede fur 90 SFr ausgebucht. Ob Scholz such ausgebucht wäre? Ich hoffe sehr, dass die Budapester Zeitung such am Ort ist und berichtet.
          Die Mainstreams kochen von Wut.
          Ich bin gespannt!

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  4. Dass Putin nicht die hochaggressive NATO vor seiner Haustür haben möchte, siehe Angriffskriege gegen Irak, Syrien, Libyen, Jemen, Afghanistan, Pakistan und Jugoslawien, auch nicht mind. 15 amerikanische Biowaffenlabore entlang der russischen Grenze, nennt man nicht Aggression sondern legitime Sicherheitsinteressen! Ich hätte viel mehr Bedenken, wenn Orban einem amerikanischen Präsidenten die Hand geben würde, denn deren Geschichte ist oft die Geschichte von Massenmördern und Kriegstreibern. Obama hat die meisten Kriegstage zu verantworten (in nur 8 Jahren 7 Kriege, nämlich Afghanistan, Irak, Pakistan, Jemen, Libyen und Syrien, insgesamt 2.663 Tage, wobei er mind. 26.000 Bomben abwerfen ließ, 3 pro Stunde, und selbst heute werden mit Drohnen “Terroristen” umgebracht ohne Anklage. Diese Drohnen bringen Anklageschrift, Urteil und Vollstreckung mit einem Flug, sehr CO2 freundlich. Präsident Biden unterstützt die Massaker an der russischen Bevölkerung in der hochkorrupten Ukraine!

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13. Juni 2025 11:05 Uhr