Umweltschutz
Ungarns Angebot für Afrika
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Die Ungarn präsentierten ihren Ansatz im vorigen März erstmals auf einem UN-Forum. Selbst unter Berücksichtigung des enormen Bevölkerungszuwachses auf dem afrikanischen Kontinent könnte mit einem Kapitaleinsatz von ca. 5-6 Mrd. USD pro Jahr bis 2050 das Abwasser in weiten Teilen Afrikas entsprechend aufbereitet werden. Es handle sich um bezahlbare Technologien, das von Ungarn vorgeschlagene Modell erlaube die Einbeziehung von privatem Kapital und werde sich rentieren.
Staatliche Zuschüsse zweckmäßig verwendet
Wie János Áder betonte, sei die Lösung aber auch deshalb gut, weil staatliche Zuschüsse und internationale Fördermittel viel zweckmäßiger verwendet werden könnten. Dank der ungarischen Technologien zur Wasseraufbereitung würde ein Großteil des Abwassers gereinigt in Flüsse und Seen Afrikas zurückfließen. Das würde sich nicht nur positiv auf die Umwelt auswirken, sondern auch auf die Gesundheit der Anwohner.
Kanalisation wie in Europa geht nicht
Áder erinnerte an die Nachhaltigkeitsziele der UNO für Afrika, die beim Wasser weit verfehlt werden. Allein in Subsahara-Afrika, wo bereits zur Jahrtausendwende mehr als 1,2 Mrd. Menschen lebten, gab es vor zwei Jahren noch für mehr als 900 Mio. Menschen keine entsprechenden sanitären Möglichkeiten, 800 Mio. Menschen blieben ohne sauberes Trinkwasser.
In der Millionenstadt Kumasi in Ghana und in zwei weiteren Städten haben ungarische Firmen Kläranlagen errichtet, die sich den Gegebenheiten Afrikas anpassen. Die Ungarn haben erkannt, dass eine Kanalisation wie in Europa oder Amerika bekannt hier nicht angelegt werden kann, und eine an den örtlichen Bedarf angepasste, flexible und weitaus preiswertere Alternative der Abwasseraufbereitung entwickelt.