Ministerpräsident Orbán in Veszprém
„Ungarn und die EU könnten Großes leisten“
„Über Veszprém zu sprechen, ist einfach, denn es ist eine der Erfolgsgeschichten Ungarns, über Europa zu sprechen ist jedoch schwierig und erfordere Vorsicht“, betonte er eingangs. Die Regierung habe die Bewerbung von Veszprém als Kulturhauptstadt Europas voll und ganz unterstützt. Das in Veszprém investierte Geld belaufe sich auf etwa 100 Mrd. Forint.
Orbán: „Besuchen Sie Veszprém!“
„Was hier geschehen ist, ist etwas, worauf jeder Ungar stolz sein kann, sowohl im Inland als auch im Ausland.“ Orbán forderte alle auf, Veszprém zu besuchen. „Hier werden Sie in Ihrem Glauben bestärkt, dass es gut ist, Ungar zu sein.“ Er dankte Tibor Navracsics, Minister für Regionalentwicklung, dass er sich dafür eingesetzt hat, dass sich die Programme der Kulturhauptstadt nicht nur auf Veszprém, sondern auch auf 116 andere Gemeinden der Balaton-Region erstrecken.
Orbán dankte zudem der EU dafür, dass sie sich zugunsten von Veszprém und damit zugunsten von Ungarn entschieden habe. Die Leistungen von Veszprém und der Region anlässlich des Projektes „Kulturhauptstadt Europa“ zeige, dass, wenn die Brüsseler Bürokraten ihre „ausgeprägte Ungarnphobie“ überwinden könnten, Ungarn und Brüssel gemeinsam zu Großem fähig wären. „Schade, dass das Beispiel von Veszprém die Ausnahme und nicht die Regel ist“, bedauerte der Premier.
Die Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staaten war schon immer schwierig und komplex. Die Tatsache, dass das Römische Reich von verschiedenen kriegerischen Stämmen gestürzt wurde und einige seiner Gebiete von verschiedenen Stämmen besetzt waren, entschied über das Schicksal Europas. Sie führte dazu, dass Europa aus Nationen mit eigener Sprache und eigener Kultur gebildet werden sollte. Dies wiederum führte im weiteren Verlauf zu Rivalitäten, Konflikten und Machtgerangel.
Abweichende Vorstellungen von Europa
„Byzanz, Karl der Große, Napoleon und Hitler – sie alle träumten auf unterschiedlichen Grundlagen von der europäischen Einheit.“ Auch heute weichen die Vorstellungen von Europa voneinander ab. Die „Idee einer unabhängigen nationalen Existenz und die Idee des Imperiums, die nationale Kultur und die europäischen Werte, die Souveränität und die ‚ever closer union‘, wie man in Brüssel sagt, sind gleichzeitig präsent“, betonte Orbán.
„Wenn wir Glück haben, werden wir das sensible Gleichgewicht zwischen nationaler Souveränität und europäischer Zusammenarbeit finden, aber wenn nicht, dann wird es schief gehen und zu einem Minenfeld nationaler Konflikte oder einer bürokratischen Machtmaschine werden, die ihre Macht missbraucht. Um ein Gleichgewicht zu erreichen, braucht man pannonische Führer (im Original: Pannon-féle vezetők), die tolerant und stark seien und die sowohl ihr Land als auch Europa im Auge haben. Dies ist heute jedoch so selten, wie ein weißer Rabe, stattdessen gibt es Intoleranz, Schwäche und Herzlosigkeit“, kritisierte der Ministerpräsident.
Die moderne Form der europäischen Zusammenarbeit, die EU, sei mit Blick auf zwei Ziele geschaffen worden: Frieden und Wohlstand. „Heute stecken wir jedoch bis zum Hals in einem Krieg und die wirtschaftliche Lage und die Aussichten sind immer besorgniserregender und düsterer. Wenn sie ihre ursprünglichen Aufgaben nicht erfüllen kann, wozu ist die Europäische Union dann da?“, fragte er. Die Tage der schönen Traditionen und großartigen Programme wie der Kulturhauptstadt Europas seien gezählt, wenn keine Antwort auf diese Frage gefunden werde, warnte Orbán.
„Byzanz, Karl der Große, Napoleon und Hitler – sie alle träumten auf unterschiedlichen Grundlagen von der europäischen Einheit.“
Hat mal wieder in A und D hohe Wellen geschlagen. Die Ex-Nazistaaten nehmen den Satz heraus und zitieren Gyurcsány als Oppositionsführer, der kommentierte. (zB ntv) Der Speigel: “Orbán vergleicht die EU mit Hitler” – und so weiter.
Orbán juckt das alles nicht. Wie 2017, als die SPD den Satz erfand: “Der Orbán will dem Horthy ein Denkmal setzten.” – weil Orbán bei der Eröffnung eines Hauses, ich glaube es war zur Eröffnung
der Klebelsberg-Villa, historische Ereignisse in einen größeren Zusammenhang setzte. Die Deutschen SPD-Nazis wollen wieder bestimmen, was andere zu denken habe.