Gipfel der Turk-Staaten
Ungarn ist dankbar

Der ungarische Außenminister hielt am Mittwochnachmittag gemeinsam mit dem Generalsekretär der Organisation der Turk-Staaten, Kubanytschbek Ömüralijew, eine Pressekonferenz ab. Ungarn habe sich vor sieben Jahren mit Beobachterstatus der 2009 gegründeten Gruppe angeschlossen. Die Welt unterliege seither tiefschürfenden Veränderungen, die aber die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den Turk-Staaten nur immer weiter aufwerten. Für den Erfolg Ungarns stehe das Europazentrum der Organisation in Budapest, dessen Direktor der frühere Generalkonsul von Istanbul, Balázs Hendrich, ist.
Ungarn habe nicht nur die Handelsbeziehungen vertieft, sondern profitiere auch von bedeutsamen Infrastrukturprojekten in Mittelasien, die den Transportweg zwischen China und Europa bereits um eine Woche verkürzen konnten. Als herausragende Beispiele nannte der Minister eine strategische Zusammenarbeit zwischen Bahnbetrieben Ungarns und der Türkei, Pharmaprojekte in Aserbaidschan, eine neue Flugverbindung mit Kasachstan, einen speziellen Gewerbepark für ungarische Ansiedlungen in Usbekistan sowie ein Wasserwerk in Kirgisistan, das mit ungarischer Beteiligung entsteht. Die Energieversorgung Ungarns wäre ohne die Turk-Staaten gar nicht mehr denkbar, denn das meiste Erdgas bezieht das Binnenland via TurkStream. Die MOL-Gruppe fördert in Aserbaidschan und in Kasachstan Erdöl und Erdgas, Usbeken und Kasachen wollen bei neuen AKW-Projekten auch auf ungarische Technologien vertrauen.
„Wenn wir preiswerte Energie haben wollen, benötigen wir Freunde und keine Feinde. Der Westen hat alles getan, um TurkStream zu verhindern, aber wir hielten stand. Ohne diese Gaspipeline würde Ungarn heute, da uns die Ukraine das russische Gas verwehrt, ohne Energiezufuhr bleiben.“
