EU-Kinderarmut
Ungarn im Mittelfeld
Der verwendete Indikator erfasst materielle Benachteiligungen, welche speziell Kinder betreffen. Ein Mangel wird festgestellt, wenn einem Kind mindestens drei von siebzehn Produkten oder Dienstleistungen fehlen, die für einen angemessenen Lebensstandard als essenziell gelten.
Die höchste Quote wurde mit 33,6% in Griechenland gemessen, gefolgt von Rumänien (31,8%) und Spanien (20,5%). Die niedrigsten Werte in der EU verzeichnen Kroatien mit 2,7%, Slowenien (3,8%) und Schweden (5,6%). Ungarn liegt mit 18,4% über dem EU-Durchschnitt.
Die Statistiken belegen einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau der Eltern und der Benachteiligung der Kinder. Im EU-Durchschnitt leben in Familien mit Eltern, die einen Hochschulabschluss haben, nur 5,6% der Kinder in Armut. Bei Familien, in denen die Eltern maximal einen Grundschulabschluss haben, steigt dieser Anteil auf 39,1%. Die Slowakei verzeichnet mit 88,6% die höchste Armutsquote bei Kindern von Eltern mit niedrigem Bildungsniveau, gefolgt von Bulgarien mit 84,1% und Griechenland mit 77,2%. Die niedrigsten Werte weisen Polen (9,1%), Luxemburg (9,2%) und Schweden (12,2%) auf. Auch bei Kindern von Eltern mit Hochschulabschluss zeigen sich beträchtliche Unterschiede zwischen den Ländern. In Griechenland leben 17,6%, in Spanien 11,6% und in Bulgarien 8,1% von Kindern solcher Familien in materieller Benachteiligung. Die geringsten Werte verzeichnen Slowenien, Kroatien und Tschechien (mit 0,6-0,8%). In Ungarn wurden für diese beiden Kategorien Werte von 69,1% bzw. 2,4% gemessen.