Ukraine
Die Außenminister Péter Szijjártó und Andrij Sybiha führten konstruktive Gespräche. Foto: MTI/ Robert Hegedüs

Ungarn-Ukraine

Positive Dynamik

Beim Antrittsbesuch des neuen ukrainischen Außenministers in Budapest betonten beide Seiten, an der Entwicklung gutnachbarschaftlicher Beziehungen interessiert zu sein.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sprach von „Fortschritten in sensiblen Themen“ und einer „positiven Dynamik“, was die Beurteilung der Lage der ungarischen Nationalität in Transkarpatien betrifft. Er bat Ungarn, den Beitritt der Ukraine zu NATO und EU zu unterstützen. Von seinem Besuch der unlängst eröffneten ersten zweisprachigen, ukrainisch-ungarischen Schule habe er „extrem positive Eindrücke“ mitgenommen.

Mehr als 1,4 Mio. Flüchtlinge

Für Ungarn erklärte Außenminister Péter Szijjártó die guten Absichten, doch erwarte man weiterhin von Kiew, die angestammten Rechte der ungarischen Minderheit wiederherzustellen. Er wisse es zu schätzen, dass die erste Auslandsreise seines Amtskollegen nach seiner Ernennung nach Budapest führen sollte. (Letztlich scheiterte dies jedoch an Terminüberschneidungen.)

Der ungarische Chefdiplomat bekräftigte, dass man an seiner Position festhalte, den Ukraine-Krieg lieber heute als morgen einzustellen, um dem Leiden von Millionen ein Ende zu setzen. „Ungarn unterstützt alle internationalen Initiativen, die uns dem Frieden näher bringen.“

Ungarn ist größter Stromlieferant der Ukraine

Natürlich werde Ungarn die größte humanitäre Hilfeleistung seiner Geschichte solange fortsetzen, wie es die Lage erfordere: Mittlerweile habe man mehr als 1,4 Mio. Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen und allein in diesem Sommer knapp 15.000 Kindern ein unbeschwertes Sommerlager ermöglicht. Mehrere hundert Kindergärten und Schulen in Ungarn haben die Kinder von Flüchtlingsfamilien integriert.

Ungarn helfe der Ukraine auch mit Energielieferungen; seit Kriegsausbruch flossen mehr als 3 Mrd. m3 Erdgas, seit Juni ist Ungarn der größte Stromlieferant. Im Gegenzug erwarte man von der Ukraine, sich mit einseitigen „spontanen“ Aktionen zurückzuhalten, mit denen die Energieversorgung Ungarns gefährdet wird.

Ein Gedanke zu “Positive Dynamik

  1. Es war wohl eine notwendige Klarstellung der ungarischen und auch der ukrainischen Belange.
    Ob der ukrainische Außenminister die Kompetenz haben wird, seinen Versprechungen Taten folgen zu lassen zur Erfüllung der gemachten Vorstellungen und eines gut nachbarschaftlichen Miteinanders?

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15. März 2025 10:47 Uhr